Kapitel 17

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Ich blinzelte und brauchte einige Sekunden, um zu realisieren, dass ich in meinem Bett lag. Harry hatte mir in der Nacht noch ein Taxi gerufen.
Mir war eingefallen, dass ich seinen Pullover bei mir vergessen hatte.
„Harry, ich schwöre! Das ist kein plumper Vorwand, um dich wiederzusehen!", hatte ich gesagt."
Harry hatte mich noch großen Augen und einem breiten Grinsen angesehen.
„Das weiß ich doch. Aber es wäre ein cleverer Vorwand gewesen."
Ohne zu hinterfragen, wie das klappen sollte, hatte ich zu einem Date in London zugesagt. In zwei Wochen würde ich sowieso wieder nach England müssen, um einige meiner Werke meinem Cousin zu geben. Er sollte mir Tipps for die Überarbeitung geben. Allerdings musste ich diese Werke noch fertigstellen.
Ich lag noch in meinem Bett und grinste zufrieden in mich hinein. Mit den Gedanken weit weg von Arbeit und Stress und Zeitdruck.
Ich sah auf mein Handy.
09:36 Uhr.
Ich schlug die Decke zur Seite. Schlurfend ging ich zur Kaffeemaschine.
Während ich mir meinen Kaffee machte, realisierte ich, wie zufrieden ich gerade war. Wahrscheinlich so zufrieden wie schon seit Jahren nicht mehr.
Mein Handy klingelte und riss mich damit aus meinen Gedanken.
Es war eine Nachricht von meinem Cousin.
„Hallo Clara, ich weiß, dass du erst in zwei Wochen kommen wolltest, aber da hat sich für mich etwas dazwischengeschoben und ich werd doch sehr busy sein. Würde diese/nächste auch klar gehen? Eine Auszeit würde dir sicher auch guttun."
Ich brummte unsicher. Sascha war im Vergleich zu Luke doch eher spontan und sprunghaft, was ich hingegen nicht gewohnt war.
Ich setzte mich vor meinen PC und suchte nach passenden Last Minute Flügen nach London.
Ich fand einen, der sogar auch preislich in Ordnung wäre.
Ich presste frustriert meinen Lippen aufeinander. Ich hatte alles so schön durchgeplant und Sascha funkte mir wieder dazwischen.
Wieder klingelte mein Handy.
Ich schmunzelte, als ich Harrys Nachricht las.
„I had THE BEST time yesterday. Did you get home safely?"
Ich grinste glücklich und nahm einen großen Schluck Kaffee.
„Yea it was amazing with you! I got home safely, thanks for asking."
Ich legte mein Handy auf den Tisch und der Bildschirm wurde schwarz.
Wenige Sekunden später leuchtete er wieder auf.
„Weißt du schon, wann du es nach England schaffst?", fragte Harry.
Schnell schickte ich ihm ein Foto von dem geöffneten Tab.
Er antwortete mit einem Selfie. Er starrte fassungslos und mit offenem Mund in die Kamera.
Scherzhaft schrieb ich: „Nicht gut?"
„Doch! Sehr gut!!"
Diese Reaktion wischte alle meine Zweifel beiseite und kurzerhand buchte ich den Flug für übermorgen.

Gegensätze ziehen sich an|| HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt