Triggerwarnung: Panikattacken
*Eine Woche später: Rom*
Ich schaute mich in dieser großen Arena um. Harry's Management hatte es irgendwie geschafft, ihm den Circus Maximus zu organisieren. Die Aufbauarbeiten waren schon abgeschlossen und es sah nicht mehr aus, wie eine antike Arena in der einst Gladiatoren gekämpft haben. Ich hoffte nur, dass alles gutgehen würde. Es war ausverkauft und 150.000 Menschen würde kommen. Es sammelten sich auch schon Menschenmassen vor der Arena, die nur darauf warteten, reingelassen zu werden.
Ich hatte so ein ungutes Gefühl. Zum einen taten mir Menschenmassen nicht gut und zum anderen hatte ich Angst um Harry. Es gab immer einen Idioten, der versuchen würde auf die Bühne zu rennen und er erschreckte sich jedes Mal sehr. Und mir zeigte das nur, dass es genug Gründe gab, mich um ihn zu sorgen. Ob das wiederum gut für mich war, stellte ich nicht in Frage.
„Golfcart Unfall.", flüsterte Mitch mir in Vorbeigehen zu, weil er gemerkt hat, wie sehr ich schon wieder in meinen Gedanken versunken war.
Und sie fraßen mich auf, aber ich ignorierte das ungute Gefühl, das sich in meiner Brust breit machte.
Harry lächelte mich von der Bühne aus an und ihn so glücklich zu sehen, überdeckte das schlechte Gefühl für eine Weile.150.000 Menschen, schoss es mir durch den Kopf. In der Schule, zu der ich gegangen bin, waren es knapp 270 Leute. Ich war zwar nicht gut in Mathe, aber ich wusste, dass die Menschen, die sich hier tummelten verdammt viele waren.
„Ain't gonna sleep 'til the daylight.
Daylight, you got me cursing the daylight.", Harry schloss die Augen. Ich versuchte, genauso entspannt zu sein wie er es war. Aber ich war es einfach nicht.
„Clara", Pauls Stimmt dröhnte unruhig in mein Ohr, „Was ist los? Du musst atmen. Das weißt du schon oder?"
Ich fasste mir an den Hals und fragte mich, ob meine Lunge überhaupt noch funktionierte. Sie brannte. Ich spürte es. Sie stand in Flammen. Ich war mir sicher.
Panisch sah ich zu Paul und schluckte.
„Was ist los, Clara? Du beunruhigst mich."
Ich stützte mich auf meine Knie und hechelte nach Luft. Stille Tränen, ohne wirklichen Anlass, flossen über meine Wangen.
„Okay, setzt dich hin.", er nahm meine Hand und führte mich zur Wand. Er drückte mich an den Schultern auf den Boden.
Dann sah ich, wie er zum Rand der Bühne lief.
„Pauli!!", schrie er, „Pauli!"
Der junge Mann reagierte.
„Gib mir die Flasche!"
Verständnislos hielt er eine Plastikflasche hoch.
„Nein, die volle!!"
Pauli zuckte mit den Schultern und warf ihm die Flasche zu.
Meine Brust war zugeschnürt und meine Kehle war absolut trocken. Es fühlte sich an, als hätte ich Sand im Mund.
Harry sah zu Pauli und dann zu Paul. Und von Paul zu Pauli. Dann zu mir.
Paul rannte mit der Flasche zu mir, schmiss den Deckel auf den Boden und hielt sie mir an den Mund.
„Okay, du atmest solange ein, wie du trinkst okay? Und wenn ich die Flasche wegnehme, atmest du aus."
Ich nickte, immer noch hyperventilierend und panisch.
Dann hörte ich ein lautes Raunen. Es klang wie ein allgemeines Raunen, das durch die Menge ging.
Aber ich trank das Wasser. Und Pauls Idee war schlau. Es war ganz einfach. Wenn ich lautstark ausatmete, wenn ich trank, würde ich mich verschlucken. Also trank ich.
Ich hatte erst zwei oder drei Schlucke genommen, da sah ich, wie Harry vom Rand der Bühne sprang und auf mich zu eilte. Kurz nach ihm kam Mitch.
Harry warf sich vor mir auf den Boden und nahm mein Gesicht in seine Hände.
„Wir kriegen das hin, okay?", Paul nahm die Flasche von meinem Mund, „Love, du musst atmen."
Ich beobachtete Harry wie weggetreten. Seine Gesichtszüge waren wie immer wunderschön.
„Atme mit mir."
Er atmete lange und tief ein und sah mich an. Ich machte mit.
Dann atmeten wir aus.
Wieder ein.
Und wieder aus.
Ich beruhigte mich, das brennende Gefühl ebbte ab. Ich schielte zu Mitch. Er schaute mich besorgt an.
„Ich liebe dich so sehr, Clara. Wenn du sagst, es geht dir nicht gut, breche ich das Konzert an dieser Stelle ab. Du bist mir wichtiger."
Ich schüttelte schnell den Kopf und sammelte meine Worte.
„Nein, geht.", ich sah sein Zögern und lächelte aufmunternd, „Los geh. Ich bin ja nicht alleine."
Mitch kramte etwas aus seiner Hosentasche und drückte es mir in die Hand.
Traubenzucker und den Zimmerschlüssel zu den Umkleiden.
Mitch fasste Harry an der Schulter. Eine stille Aufforderung.
Harry küsste mich einmal und flüsterte. „In einer Stunde ist das Konzert zu Ende. Dann bin ich wieder bei dir."
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Gegensätze ziehen sich an|| HS
FanfictionHarry Styles, ein mehr als berühmter und bekannter Sänger und Songwriter. Clara, eine junge und aufsteigende Künstlerin, die keinerlei Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft hat. Als die beiden sich durch Zufall treffen, wird Harry klar: Er muss sie...