Kapitel 26

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20. Dezember
Ich war wieder in London. Weihnachten würde ich allerdings zuhause mit Freunden und meiner Familie verbringen.
Mittlerweile hechtete ich durch eine londoner Mall. Alles war weihnachtlich geschmückt mit Lichterketten, Lametta, Weihnachtsbäume und mehr.
Mein Handy klingelte. „Harry?"
„Hallo, Honey. Wo bist du?"
„In einer Mall. Ich muss noch Geschenke für meine Eltern kaufen."
Ich wich einigen schwerbepackten Leuten aus, die weitaus mehr als drei Taschen trugen.
Ich lief schnell von Laden zu Laden, um nach dem perfekten Geschenk zu schauen.
„Du bist aber außer Atem.", er klang sofort besorgt.
„Alles gut."
„Was ich eigentlich wissen wollte", erklärte Harry, „Hast du Lust heute Abend zu einem Weihnachtsmarkt zu gehen?"
Ich blieb stehen.
„Vielleicht entspannt dich das etwas.", fügte er hinzu.
„Äh- ja, gerne.", stotterte ich.
„Perfekt.", ich hörte ihn grinsen, „Ich hole dich später zuhause ab. Wann passt es denn?"
„So um 17 Uhr?", fragte ich.
„Perfekt."

„Und, freust du dich?", er schmunzelte mich an, als ich ihn anlächelte und er sich vorbeugte und mich küsste.
„Und wie.", grinsend erwiderte ich den Kuss. Seine Hände lagen an meiner Taille und zogen mich ein Stück an sich ran.
Ich hörte, wie jemand eine Autotür schloss und löste mich überrascht von Harry.
Ein groß gewachsener Mann kam leicht lächelnd auf uns zu.
Ich schaute verwirrt zu Harry.
„Clara, das ist Paul.", erklärte er, „Paul, das ist Clara. Paul ist mein Bodyguard. Er begleitet mich fast überallhin."
Ich lächelte und gab ihm die Hand. „Ich nehme an, Sie begleiten uns zum Weihnachtsmarkt."
„Ja, aber ich werde mich im Hintergrund halten. Ich werde was essen und trinken und nur eingreifen, wenn ich denke, dass es für euch zu einer unangenehmen Situation kommen könnte."
Ich nickte und grinste die beiden Männer an. „Das gehört wohl dazu."

Ich zog meinen Reißverschluss ganz zu und setzte meine weiße Mütze auf. „Das sieht aus, wie aus einem Disneyfilm.", raunte ich.
Auch Harry schien beeindruckt zu sein, wobei ich sicher war, dass das nicht sein erstes Weihnachtsmarktbesuch hier war. Er trug einen grauen Hoodie, eine grüne Mütze über die er die Kapuze seines Hoodies gezogen hatte und darüber einen brauen, langen Mantel.
Paul lief neben uns.
Ich fand es so besser, weil er dann nicht die ganze Zeit alleine war.
Irgendwann nahm Harry meine Hand und so liefen wir an einigen Ständen vorbei.
Es wurde laut von einigen Leuten Weihnachtsmusik gespielt und in der Mitte des Marktes stand ein gigantischer Weihnachtsbaum, der hell leuchtete.

Schon mit einigen Tüten bepackt liefen wir über den Markt. Harry hatte sich Deko für sein Haus gekauft und einige neue Christbaumkugeln und ich hatte noch ein paar Geschenke gefunden. Paul hatten wir ein Rentiergeweih aufgesetzt und so liefen wir weiter.
Schnell zog ich Harry zu einem Stand.
„Willst du auch einen Crêpe?", fragte ich mit gierigem Blick auf das Essen.
Er lachte und nickte. Zwischendurch versuchte er immer wieder, einen Schluck von dem Punsch zu nehmen, den er uns gekauft hatte. Er zischte frustriert, riss die Augen auf und streckte seine Zunge ein Stück weit raus, als er sich den Mund zum dritten Mal verbrannte.
Ich schaute auf das Schild: „Zimt und Zucker, Nutella, Apfelmus oder ohne alles?"
Er brummte unschlüssig. „Mit Apfelmus. Nein, warte.", er sah sich das Schild ganz genau an, „Mit Nutella. Nein, stop, mit Zimt und Zucker. Ja, Zimt und Zucker."
Paul hinter uns lachte leise.
Ich drehte mich um. „Und Sie?"
„Oh, nein, nein.", wehrte er ab, „ich halte mich da raus. Es ist euer Date."
Der Herr am Verkauf sah mich freundlich an.
„Drei Crêpes mit Zimt und Zucker, bitte."
Ich zahlte sofort und nach einigen Minuten reichte ich Harry und Paul jeweils einen Crêpe und biss in meinen sofort rein.
Um uns herum raunten Leute und ich hatte schon schlechte Befürchtungen. Diese erübrigten sich allerdings, als sie zum Himmel deuteten.
Einige Schneeflocken fielen auf uns herab.
Sie landeten auf Harrys Schultern und seinen geröteten Wangen, woraufhin er das Gesicht verzog und seine rote Nase kraus zog.
Ich schaute ihn schmunzelnd an, während er den Kopf in den Nacken legte und mit leuchtenden Augen in den Himmel schaute.
Harry sah so schön aus.

Gegensätze ziehen sich an|| HSWo Geschichten leben. Entdecke jetzt