*Fünf Tage später*
„Pass ja auf.", echauffierte sich Harry lautstark als ich die Auffahrt zu seinem Haus hinaufhinkte, „Sonst fahren wir gleich wieder zurück."
Ich blieb stehen und drehte mich schnaubend um. „Hab's ja verstanden."
„Sorry, Love.", er rieb sich über die Stirn, „Ich hab nur das Gefühl, dass du immer sofort kaputt gehst."
Ein Seufzten entfloh mir.
Glaub mir, ich auch.
Er schloss die Haustür auf und lief, die Arme ausgebreitet, hinter mir her. Ich war auf dem Heimweg schon dreimal gestolpert. Mein Bein bereitete mir immer noch Probleme.
Ich setzte mich auf den Boden, zog meine Schuhe aus und ließ mich wieder von Harry auf die Beine ziehen. Er hielt mich an den Hüften fest und gab mir einen federleichten Kuss. Er schlang einen Arm um meine Taille und stützte mich auf dem Weg hoch in unser Schlafzimmer.
Ich ließ mich aufs Bett fallen und stöhnte.
„Brauchst du etwas, Love?", Harry musterte mich besorgt. Ich streckte meine Arme aus und zog einen Schmollmund.
Haz lachte rau und legte sich neben mich. Die Krankenhausbetten waren nicht breit genug für uns beide gewesen und so hatten wir auf Kuscheln verzichten müssen. Es war mir unfassbar schwer gefallen und auch ihm schien die Nähe zu fehlen.
Er legte sich neben mich, wohl bedacht darauf nichts zu berühren, was irgendwann mal wehgetan hatte.
Ich vergrub mein Gesicht in seiner Brust, hatte die Augen geschlossen und atmete seinen Geruch ein.
„Wieso nennt Luke dich eigentlich Clair?", platzte es aus ihm heraus. Es wirkte, als hätte ihn das schon ewig beschäftigt. Für Außenstehende war das auch verwirrend.
„Wir kennen uns schon seit 24 Jahren. Als wir ganz klein waren, konnte er meinen Namen irgendwie nicht aussprechen."
„Und irgendwie ist dann aus Clara Clair geworden?", er kicherte leise.
Seine Brust vibrierte dabei und ich lauschte dem Geräusch, das dabei entstand.
Ich bewegte mich etwas hin und her, um eine bequemere Position zu finden. Mein Bein tat höllisch weh und etwas schwindelig war mir doch noch.
Er sah besorgt zu mir. Diesen Ausdruck in seinem grünen Augen zu sehen, zerriss mich selbst. „Alles gut?"
Ich nickte.
„Hör auf zu lügen. Du weißt, ich hasse das.", stellte er trocken fest, „Brauchst du eine Schmerztablette?"
Ich atmete tief durch. „Nein, alles gut."
Ich zögerte. „Ich- äh. Ich muss noch zur Polizei. Die waren schon bei mir im Krankenhaus, aber der Arzt hat sie weggejagt."
Er nickte und verstand.
„Außerdem habe ich Anzeige gegen die erstattet, die Videos von dem Unfall gepostet haben."
„Jemand hat was?!", Harry setzte sich abrupt auf und schubste auch mich damit hoch.
„Ich wusste davon nichts."
Ich hatte keine Ahnung, ob er sauer war oder nicht. Ich konnte das ganz schlecht einschätzen.
„Ich hab mit Luke darüber geredet und er meinte, Anzeige zu erstatten wäre das richtige."
„Da hat er wohl recht."
Sein genervt-gereizter Unterton verunsicherte mich.
„Tut mir leid, dass ich dir nichts gesagt habe."
Er brummte. „Schon gut."Ich hinkte zwei Tage später aus der Polizeistation. Harry empfing mich mit offenen Armen und drückte mich feste an sich. Er trug wie so oft eine Sonnenbrille, Hoodie und eine Jogginghose.
„Wie war's?", flüsterte er mir ins Ohr.
„Aufschlussreich."
„Das heißt-?"
„Anzeige wurde schon erstattet. Ich darf natürlich nicht wissen, von wem, aber irgendwer hat schon Anzeige erstattet."
Er schaute mich ratlos an, noch immer die Arme um mich geschlungen.
„Entschuldigung?"
Entschuldigung, dieses Wort konnte ich nicht mehr hören und ich wusste schon, ohne zu schauen, dass es ein Fan von Harry war.
„Kann ich ein Foto mit dir machen?"
Harry löste sich von mir und schaute das junge Mädchen verwirrt an.
„Klar."
„Oh mein Gott.", hauchte sie und zeigte auf mich, „Bist du Clara?"
Ich lächelte zurückhaltend und bemerkte etwas abseits ein Mädchen, das uns filmte.
Dann nickte ich.
„Also stimmt es, dass ihr zusammen seid."
„Komm, wir machen ein Foto.", Harry stellte sich neben das Mädchen und sie gab ihm ihr Handy. Er knipste das Foto.
„Ihr scheint echt gut zusammenzupassen."
„Hab noch einen schönen Tag.", ich lächelte sie an und Harry winkte kurz als sie ging.
Ich schaute mich um: „Wo ist eigentlich Paul?"
„Der fühlt sich heute nicht so gut. Vielleicht wird er krank."
Wir seufzten unisono und stiegen ins Auto. Morgen musste ich noch mal zum Arzt und Harry wollte mich unbedingt begleiten. Allerdings vernachlässigte er seinen Job und seine Termine. Außerdem musste er seine Tour vorbereiten, was er meinetwegen nicht tat.
Ich machte mir wahrscheinlich viel zu viele Gedanken darüber.
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Gegensätze ziehen sich an|| HS
FanfictionHarry Styles, ein mehr als berühmter und bekannter Sänger und Songwriter. Clara, eine junge und aufsteigende Künstlerin, die keinerlei Hoffnung auf eine erfolgreiche Zukunft hat. Als die beiden sich durch Zufall treffen, wird Harry klar: Er muss sie...