Etwas skeptisch stehe ich vor der Wand am Gleis neun. Der Bahnhof Kings Cross ist riesig, und es hat schon einige Zeit gedauert, bis wir hierhergefunden haben. Mein großer Bruder ist schon durch die Wand gelaufen, aber irgendwie kommt es mir komisch vor. Ich würde es ihm durchaus zutrauen, dass er mir einen Streich spielt und sich versteckt hat, um zusehen zu können, wie ich gegen eine Wand renne. Er war nicht ohne Grund in Slytherin. Nach einem Blick auf die Uhr seufze ich und laufe los. Egal, ob ich durchkomme oder nicht, wenn ich den Zug nicht verpassen will, muss ich es wohl oder übel probieren.
Entgegen allen Erwartungen komme ich auf der anderen Seite der Wand tatsächlich auf das versteckte Gleis 9 ¾. Seth wartet schon auf mich. Er hat die Schule im letzten Jahr mit Bestnoten abgeschlossen und hat sich jetzt einen Schreibtischjob im Ministerium besorgt. Unsere Eltern würden mich an meinem ersten Schultag zwar gerne zum Zug bringen, haben aber einen wichtigen Geschäftstermin. Also hat Seth sich bereit erklärt, das zu erledigen. Etwas schade finde ich es schon, dass Mum und Dad nicht da sind, aber ich verstehe es. Wenn es irgendwie möglich gewesen wäre, hätten sie den Termin verschoben, aber es ging nun mal nicht. Ich weiß, dass sie gerne dabei gewesen wären.
Nachdem ich mich von Seth verabschiedet habe, klettere ich eilig in den Zug, bevor auch alle anderen einsteigen. Schnell finde ich ein leeres Abteil, in dem ich Platz nehme. Bevor sich jemand zu mir gesellen kann, ziehe ich den Schulumhang an und setze mich mit einem Notizbuch ans Fenster. Darin schreibe ich Gedichte und Lieder oder was mir eben gerade so einfällt. Vollkommen darin vertieft, fliegt die Fahrt nur so an mir vorbei. Meinem Gefühl nach sind kaum fünf Minuten vergangen, als der Hogwarts-Express schon wieder anhält, weil wir in Hogsmeade sind.
Hastig nehme ich mein Gepäck, steige aus dem Zug und in die erstbeste Kutsche. Einige Schüler sitzen schon darin und starren mich neugierig an, aber niemand ergreift das Wort. Stumm fahren wir zum Schloss und gehen hoch zum Portal, wo schon Professor McGonnagal auf mich wartet. Sie war in den Ferien mehrmals bei uns zuhause, um die Details meines Schulanfangs zu besprechen. Ich bin zuhause unterrichtet worden, aber wie mein Bruder vor mir soll ich jetzt mit 15 nach Hogwarts wechseln. Bei Seth gab es einige Schwierigkeiten, aber nachdem er aufgenommen wurde, gibt es jetzt schon eine Richtlinie, wie es bei mir abläuft.
Vor den Sommerferien musste ich eine Prüfung machen, um zu sehen, ob meine Leistung dem Ende der vierten Klasse entspricht. Nachdem ich die Prüfung bestanden hatte, wurde ich in Hogwarts angemeldet. Jetzt werde ich von McGonnagal in die große Halle geführt, wo ich zusammen mit den Erstklässlern ganz zum Schluss eingeteilt werden soll.
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Wölfe wie wir
FanfictionRachel Kathleen Luna ist ein Werwolf. Obwohl, eigentlich ist sie keiner. Es ist kompliziert. Trotzdem hilft ihr diese Geschichte dabei, Anschluss zu finden, als sie nach einigen Jahren Privatunterricht in der fünften Klasse einsteigt. Nicht leicht f...