Erst ein paar Tage später habe ich die Möglichkeit, allein mit Lily zu reden. Allerdings hatte ich so auch die Gelegenheit, etwas aufzutreiben, um ihr ihr Selbstbewusstsein zurückzugeben.
Als wir nach dem Abendessen alle zusammen in den Schlafsaal gehen, ziehe ich Lily unauffällig zur Seite und deute Alice, dass sie ohne uns weitergehen sollen. Die sieht uns etwas besorgt an, hält mich aber nicht auf. Auch sie hat mittlerweile bemerkt, dass es Lily nicht gut geht. Wahrscheinlich vermutet Alice schon, dass ich etwas vorhabe, um sie wieder aufzumuntern.
Wieder einmal in einem verlassenen Klassenzimmer zaubere diesmal ich einen Muffliato, bevor ich mich Lily zuwende: „Ich weiß, dass James dir ziemlich zu schaffen macht. Das ist sicher nicht einfach für dich, und vielleicht solltest du nicht nur mit mir darüber reden, sondern auch mit jemandem, der dich besser verstehen kann. Alice hat auch schon gemerkt, dass du nicht mehr die Alte bist. Aber zurück zu James: Erstens kann ich dir mit hundertprozentiger Sicherheit sagen, dass er nie etwas tun würde, um dich zu verletzen. Zumindest nicht absichtlich, und wenn er wüsste, wie es dir jetzt geht, würde er sich Riesenvorwürfe machen und dich mit Entschuldigungen überhäufen. Okay?" Eindringlich sehe ich meine Freundin an, bis sie langsam nickt. Dann sagt Lily leise: „Ich glaube auch nicht, dass er mir irgendwas tun würde. Aber Angst ist nunmal nicht rational. Das kann ich nicht wirklich ändern. Am einfachsten wäre es, wenn er mich einfach in Ruhe lassen würde". Ich seufze. „Ich hab versucht, ihm das klar zu machen, aber er denkt, dass er um dich kämpfen muss, und wenn er dich immer wieder fragt, siehst du irgendwann, dass er es ernst meint und sagst ja. Dass das eine ziemlich dumme Herangehensweise ist, hat er mir nicht wirklich geglaubt". Lily schüttelt den Kopf. „Ist doch klar. Der Einzige, der Potter irgendwas sagen kann, wo der tatsächlich zuhört, ist Black. Und manchmal vielleicht Remus". Erstaunt sehe ich sie an. „Du hast Recht", antworte ich überlegend, „ich könnte Sirius dazu bringen, mit James zu reden. Vielleicht bringt das was". Lily zuckt mit den Schultern. „Bezweifle ich. Aber du hast vorher nicht fertig geredet". „Was meinst du?", frage ich verwirrt. „Du sagtest doch erstens. Also, was ist zweitens?", fragt Lily leicht amüsiert. „Ach ja", mir fällt es wieder ein, „Zweitens habe ich etwas für dich, damit du dir keine Sorgen wegen James oder irgendjemandem sonst machen musst". Aus meiner Tasche ziehe ich ein geflochtenes Armband und halte es Lily hin. „Ich hab auch so eins. Wenn du in Gefahr bist, brauchst du nur um Hilfe rufen, und ich höre dich. Mit dem Armband kann ich dich auch lokalisieren. So musst du keine Angst vor James oder irgendeinem anderen Typen haben, denn glaub mir, ich bin stärker als jeder Schüler hier. Und im Notfall kann ich mich immer noch verwandeln. Okay?" Lächelnd nimmt Lily das Band. „Das ist ein echt cooles Geschenk. Funktioniert es auch in die andere Richtung? Also dass ich dir auch helfen kann?" „Klar. Ich hab auch schon gedacht, dass wir alle so eins haben könnten. Es ist ja eigentlich ein Freundschaftsband, und schaden kann es niemandem von uns. Schwer zu machen sind die auch nicht". Jetzt strahlt Lily. „Das ist eine gute Idee. Wenn du noch mehr Armbänder hast, könnten wir sie den anderen doch gleich geben, oder?"
Nachdem ich noch genug Bänder in meiner Tasche habe, verzaubern wir sie gemeinsam und teilen sie dann gleich in beiden Mädchenschlafsälen aus. Ich hab zwar überlegt, ob ich den Jungs auch welche geben soll, aber wenn dann muss ich eigene machen, die nicht mit denen der anderen Mädchen verbunden sind. Aber auch sonst ist es wahrscheinlich nicht so wichtig, und wenn doch, kann ich es später immer noch machen.
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Sorry, ich hab irgendwie vergessen, dass heute Mittwoch ist. Aber wie versprochen, wenn auch mit etwas Verspätung, gibt es jetzt das neue Kapitel. Ab nächste Woche werde ich wahrscheinlich die Veröffentlichung wieder planen, sodass es automatisch geht, dann kommt es immer pünktlich um 8 Uhr.
Lg, Lina
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Wölfe wie wir
FanfictionRachel Kathleen Luna ist ein Werwolf. Obwohl, eigentlich ist sie keiner. Es ist kompliziert. Trotzdem hilft ihr diese Geschichte dabei, Anschluss zu finden, als sie nach einigen Jahren Privatunterricht in der fünften Klasse einsteigt. Nicht leicht f...