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Am nächsten Tag beim Abendessen bin ich unglaublich hibbelig. Ich versuche, es vor meinen Freundinnen zu verbergen, aber ich kann es nicht vermeiden, unruhig auf meinem Platz hin- und herzurutschen. Schließlich fragt Mia: „Was ist heute nur los mit dir? Du kannst ja überhaupt nicht still sitzen". Abweisend zucke ich mit den Schultern. Ichkann ihnen schlecht erzählen, dass ich den Rumtreibern sagen muss, dass ich einWerwolf bin. Dann würden sie wissen wollen, warum, und ich werde sicher nichtRemus' Geheimnis verraten. Und auch nicht, dass die anderen Rumtreiber Animagisind.

Skeptisch sehen die Mädels mich an. Sie glauben mir nicht, was ja durchaus logisch ist, da ich nicht die Wahrheit sage. Aber ich will sie auch nicht anlügen, also sage ich lieber nichts. Schließlich ist es wieder einmal Mary, die mich rettet, indem sie sagt: „Wenn sie es uns nicht sagen will, sollten wir es lassen. Wir haben doch alle unsere Geheimnisse, oder nicht?" Dankbar lächle ich ihr zu. Mary ist sonst nicht die Einfühlsame in der Gruppe, eher im Gegenteil, aber sie erzählt uns nicht jedes Detail aus ihrem Leben und damit versteht sie es auch, wenn es anderen genau so geht.

Im Gemeinschaftsraum sitze ich zuerst noch mit den anderen zusammen und schreibe den Aufsatz für Verwandlung, als Remus mich fragend ansieht. Ich nicke und schreibe noch schnell die letzten Sätze auf das Pergament, während die Rumtreiber nach oben in ihren Schlafsaal gehen. Kurze Zeit später folge ich ihnen unauffällig, wobei mir auffällt, dass Mary und Lily mich beobachten. Das heißt, ich werde spätestens morgen ganz schön viele Fragen beantworten müssen. Vor allem von Lily, aber neugierig ist Mary sicher auch. Sie akzeptiert es nur eher, wenn ich etwas nicht erzählen will.

Vor dem Raum, an dem die Namen der vier Jungs stehen, atme ich tief durch, bevor ich klopfe. „Herein!", ertönt eine laute Stimme. Vorsichtig öffne ich die Tür, gehe rein und sehe mich unsicher um. Remus und Pettigrew sitzen nebeneinander auf einem Bett, im nächsten fläzen sich Black und Potter. Am Boden liegen Teile von Schuluniformen, Schulbücher, Pergamentrollen, Federn, diverse Kleidungsstücke sowie mehrere Decken und Polster verteilt herum. Schmunzelnd fällt mir auf, dass das wahrscheinlich unser Schlafsaal wäre, wenn Lily und Alice nicht hin und wieder für Ordnung sorgen würden. Mit diesem Gedanken fühle ich mich schon wesentlich sicherer, also lasse ich mich einfach auf den nächstbesten Polster am Boden fallen und mache es mir darauf gemütlich. Dann zaubere ich einen Muffliato über das Zimmer und sehe die Jungs forschend an: „Wisst ihr, warum ich hier bin?" Alle Vier antworten gleichzeitig, was es etwas schwer macht, die einzelnen Antworten zu verstehen. Pettigrew verneint es, Potter sagt: „Gleich schon", Remus meint: „Ich habe ihnen noch nichts erzählt" und Black ruft mit einem Grinsen: „Du hattest offensichtlich so große Sehnsucht nach mir, dass du mich in meinem Bett überfallen wolltest". 

Wölfe wie wirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt