Wie immer vergehen die Ferien viel zu schnell, und schon ist die Hälfte vorbei. Am ersten August findet wie jedes Jahr ein Sommerball bei der Familie Greengrass statt. Es ist eine der wenigen Veranstaltungen, zu denen wir nicht nur eingeladen sind, sondern auch wirklich immer kommen. Das liegt vor allem daran, dass im Sommer ohnehin alle Zeit haben und wir uns wenigstens einmal im Jahr bei so einer Veranstaltung blicken lassen müssen, wenn wir unsere politischen Verbindungen aufrecht erhalten wollen.
Also bereite ich mich am Nachmittag auf den Ball vor. Bisher habe ich aufgrund meiner Familie etwas Aufmerksamkeit bekommen, aber mittlerweile gehe ich selbst nach Hogwarts. Das bedeutet, dass einige mich schon besser kennen und jeder weiß, dass ich in Gryffindor gelandet bin. Es wird also jedem auffallen, dass ich heute trotzdem dabei bin und nicht wie Sirius von jeglicher Veranstaltung verbannt wurde. Wenn ich auftauche, werde ich das Gesprächsthema Nummer eins sein. Die Frage ist, wie ich will, dass über mich gesprochen wird und wie ich damit umgehe. Diese zwei Dinge sind das Einzige, was ich beeinflussen kann.
Als ich schließlich in unseren Empfangsbereich komme, trage ich einen roten Festumhang und goldenen Schmuck. Meine Haare fallen in Locken um meine Schultern. Als auch Mum, Dad und Seth da sind, flohen wir nacheinander zum Anwesen der Greengrass'. Dad und Seth gehen zuerst, danach ich und als letztes kommt Mum. Vom Kamin gehen wir ein Stück durch einen etwas schmäleren Gang, der in die große Empfangshalle führt. Das ist dazu da, dass die Gäste nicht unnötig lang vor dem Kamin stehen bleiben und so andere Gäste bei der Ankunft blockieren.
In der Halle ist schon einiges los. Wir werden von einem Hauselfen empfangen und bekommen jeder ein Glas Elfenwein. Bisher sind wir unbemerkt geblieben, aber ich bezweifle, dass das noch lange so bleiben wird. Das ist auch nicht das Ziel der Sache, sonst würden wir ja gar nicht kommen. Hinter meinen Eltern folge ich ihnen in den Festsaal, um die Gastgeber zu begrüßen. Auf unserem Weg durch die Menge spüre ich immer mehr Blicke auf mir. Innerlich zwar unsicher, aber entschlossen, das nicht zu zeigen, recke ich mein Kinn und straffe meine Schultern, während ich an einigen meiner Schulkollegen vorbeischreite.
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Wölfe wie wir
FanfictionRachel Kathleen Luna ist ein Werwolf. Obwohl, eigentlich ist sie keiner. Es ist kompliziert. Trotzdem hilft ihr diese Geschichte dabei, Anschluss zu finden, als sie nach einigen Jahren Privatunterricht in der fünften Klasse einsteigt. Nicht leicht f...