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Jetzt muss auch ich grinsen, dann erkläre ich es ihnen aber: „Ich war der zweite Werwolf". Kurz ist es still. Ungläubig sehen die drei mich an, Remus bricht schließlich das Schweigen: „Vielleicht solltest du es ihnen zeigen. Natürlich nur, wenn du willst". Ich überlege. Eigentlich hat er recht, aber ich kenne seine Freunde kaum. Allerdings macht es wahrscheinlich nicht viel Unterschied, ob sie denken, dass ich ein gewöhnlicher Werwolf bin oder ob sie die Wahrheit kennen. Also seufze ich und verwandle mich. Mit einem Schrei springt Potter hinter das Bett, auf dem er gerade noch gesessen hat, und versteckt sich. Schnell verwandle ich mich zurück und mit hochrotem Kopf taucht er wieder auf. Black fällt unterdessen vor Lachen fast vom Bett, während Pettigrew immer zwischen Potter und mir hin und her sieht und sich offensichtlich nicht entscheiden kann, ob er Angst haben oder lachen soll. Remus hat eine Kamera in der Hand – wo auch immer er die in diesem Saustall so schnell gefunden hat – und macht ein Foto von seinen Freunden. Mit einem leicht sadistischen Grinsen nimmt er das Bild, das aus der Kamera kommt, und hängt es an die Wand neben der Tür. Dort kleben schon viele Fotos, hauptsächlich magische, und als ich sie näher betrachte, muss ich grinsen. Auf jedem Foto ist einer oder mehrere der Rumtreiber unvorteilhaft dargestellt, darüber steht in großen Buchstaben „Wall of Shame (made by Remus J. Lupin)". Mit einem weiteren genaueren Blick fällt mir auf, dass Remus auf keinem der Fotos zu sehen ist, Black und Potter dagegen auf fast jedem. Auch Pettigrew ist oft dabei. Aber es ist ja auch nicht anders zu erwarten, natürlich sind Black und Potter die beiden, die am meisten Blödsinn anstellen und sich dadurch auch immer wieder in unangenehme Situationen bringen.

Nachdem ich mich wieder zu den Jungs gedreht habe, stellt Pettigrew fest: „Du bist kein Werwolf. Du bist auch kein Animagus, weil man sich zwar in magische Tiere verwandeln kann, aber ein Werwolf ist ja ein Mensch. Also, was bist du?" Erstaunt sehen die anderen drei ihn an, worauf er genervt hinzufügt: „Ihr solltet mittlerweile wissen, dass ich nicht so dumm bin, wie ich aussehe". Dann grinst er, sieht mich an und meint: „Zurück zur Frage: Was bist du?" „Hast du schon mal von den Luna-Wölfen gehört?", gebe ich zurück. Während Pettigrew und Potter den Kopf schütteln, schlägt Black sich die Hand gegen die Stirn: „Man! Darauf hätte ich auch so kommen können! Also seid ihr wirklich noch nicht ausgestorben?" Überrascht sehe ich zu ihm. Black zuckt nur mit den Schultern: „Als Reinblut der gehobenen Gesellschaft bekommt man doch einiges mit. Es gibt Gerüchte darüber, dass ihr die einzige Familie seid, die noch übrig ist. Aber mittlerweile bin ich bei solchen Events nicht mehr eingeladen – ein Glück – also kenne ich den neuesten Klatsch nicht. Aber wahrscheinlich geht es ohnehin nur wieder um die neuesten Verlobungen, und das interessiert mich einen Scheiß".

Verständnisvoll nicke ich. Die Feiern mit der britischen Reinblutgesellschaft sind wirklich ganz schön anstrengend. Vor allem, wenn man die allgemeinen Meinungen nicht teilt. Für Pettigrew und Potter erkläre ich noch kurz, was ich bin, bevor ich mich verabschiede: „Na dann, bis morgen. Remus, Black, Pettigrew, Potter". Der Reihe nach nicke ich ihnen allen zu, dann öffne ich die Tür. Gerade als ich rausgehen will, höre ich Black sagen: „Du kannst gerne unsere Vornamen benutzen. Ist einfacher. Unter der Voraussetzung, dass ich Rachel sagen darf, versteht sich". Lächelnd stimme ich ihm zu, bevor ich wirklich in den Mädchenflügel gehe. 

Wölfe wie wirWo Geschichten leben. Entdecke jetzt