Chapter 1

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"Guten Morgen, Nano velenoso.", Jeb gab mir einen kleinen Kuss auf die Stirn. Ich brummte nur leicht angepisst. "Hab ich schon wieder was falsch gemacht oder kommen deine Pupertäts-Hormone wieder mit dir durch, Olivia?", fragt er vorsichtig. "Wenn du das nächste mal unbedingt wieder jemanden mitschleppen musst, dann bitte ich dich etwas leiser zu sein, zumindest so das man es durch die Schalldichten Kopfhörer nicht mehr hört, Jakob.", zischte ich und klappte mein Mathematik Buch zu. Vor kurzem hatte ich erfahren das sein richtiger Name gar nicht Jeb war, sondern Jakob. Seit dem ärgerte ich ihn ein wenig damit, wenn er mir mal wieder irgendeinen Italienischen Spitznamen gab.

Jeb blieb kurz stehen und hörte auf damit Kaffeepulver in die Maschine zu Löffeln. "I-ich...", fing er an. "Spar's dir einfach. Es nervt mittlerweile wirklich.", ich klappte den Laptop ebenfalls zu. "Wie lange bist du schon wach?" "Seid knapp zwei Uhr morgens. Ihr wart so laut das schlafen nicht mehr ging. Ich bin ja verwundert das die Nachbarn nicht die Polizei wegen Ruhestörung gerufen haben.", bemerkte ich. "Tut mir leid.", seufzte er und legte den Kopf in den Nacken.

"Guten Morgen, Baby!", flötete die Menschliche Pest. Abigail, sie war einfach nur eine riesige Zicke. "Ich bin dann weg. Bist du später da?", fragte ich Jeb und fing an meine Sachen zusammen zu räumen. "Ich schreib dir, wenn nicht schick ich dir Calum vorbei.", er gab mir meinen To-Go Becher in die Hand und umarmte mich nochmal.
"Ich gehe übrigens später noch einkaufen, brauchst du was?", fragte er mich. "Irgendwas ungesundes.", grinste ich.

Ich zog meine schwarze Winterjacke an und packte die Sachen in meinem Rucksack, bis es klingelte. "Erwartest du jemanden?", Jeb kam stirnrunzelnd in den Flur. "Caspian wollte mich abholen. Aber sein Bus müsste erst in zehn Minuten ankommen.", ich ließ die Tür unten am Wohnungshaus öffnen. Jeb runzelte die Stirn und schob mich hinter sich.

Etwa zehn Sekunden später klopfte jemand an der Tür und rief "Post ist da!", Jeb sah durch den Türschlitz. "Ein Paket für Cody Cancer und ein Brief für Olivia Allessia de Lucidiano.", er reichte uns zwei Dinge. "Vielen Dank, Sir.", ich lächelte ihn an. "Gerne Doch.", er verbeugte sich leicht und lächelte mich nochmal an. "Ich denke das reicht jetzt!", knurrte Jeb.

"Beruhig dich. Ich werde dann mal gehen.", ich klopfte ihm auf die Schulter und trat aus der Tür heraus. "Ich warne Sie!", knurrte Jeb noch einmal bevor er die Tür hinter mir schloss. Ich stieg zum Postboten in den Aufzug. "Dein Bruder oder Freund?", grinste er. "Was denken Sie denn?", ich schloss meinen Rucksack richtig und machte die Jacke noch einmal auf und zu da sie nicht richtig saß. "Dein Bruder. Ihr seht euch verdammt ähnlich.", sagte er ohne zu zögern. "So auffällig?", stöhnte ich genervt.

"Eure Augen sind dieselben. Und man sieht euch beide an und muss direkt in die strahlend grünen Augen gucken. Jeder der das nicht bemerkt muss entweder ziemlich blöd in der Birne sein oder er ist blind.", er drückte die Knöpfe für das Erdgeschoss. "Sie sollten Police Officer werden, Sir. Was wissen sie noch alles über mich?", lachte ich. "Okay...", er überlegte kurz.

"Sie sind Italienerin, das hat ihr Nachname verraten. Ihre Eltern sind verstorben oder nicht im Stande sich um Sie zu kümmern. Sie müssen ziemlich intelligent sein, denn zur Schule gehen Sie nicht mehr, sonst wären Sie schon lange losgegangen. Durch das Verhalten zwischen deinem Bruder und dir hab ich bemerkt das ihr euch in letzter Zeit vermutlich viel streitet, und das liegt höchstwahrscheinlich an der Frau im Hintergrund. Ich schätze seine Freundin? Sie sieht aus wie eine Zicke und du musst sie hassen.", beschloss er.

"Das ist jetzt wirklich gruselig.", lachte ich und kramte mein Handy raus. "Ich analysiere gerne.", der Aufzug hielt endlich an. Ich ließ den jungen Mann zu erst rauslaufen dann ging ich ebenfalls raus. "Na dann. Auf Wiedersehen.", er nickte mir nochmal zu und stieg dann in das Auto der Post ein.

Draußen stand bereits Caspian, an der Hauswand gelehnt und wippte zu seiner Musik leicht mit dem Fuß. "Können wir?", fragte er als er mich sah. "Klar doch.", ich schlug in seine Hand ein. "Wir müssen aber noch zur Werkstadt, mein Auto holen.", er zog seinen Rucksack richtig auf.

"Na toll.", sagte ich ironisch und öffnete den Chat zwischen mir und Jeb.

Überprüf mal den Postboten, der kam mir ziemlich gruselig vor.

~Was hat er getan?~, antwortete Jeb sogleich.

Nichts, aber irgendwas sagt mir das mit diesem Typen was nicht stimmt.

Ich folgte Caspian zu der Bushaltestelle und stellte mich neben ihn. "Wie war dein Wochenende?", grinste er. "Anstrengend. Ilay schleppt eine Frau nach der anderen mit sich nach Hause.", stöhnte ich genervt

"Und deins?", fragte ich aus Höflichkeit. "Hab eigentlich nichts gemacht, nur gefressen und die neue Serie bei Netflix gesehen." "Wednesday?! Du kennst die Serie?", fragte ich total aufgeregt. Bin noch nicht fertig, also beruhig dich Wirbelwind.", wir stiegen in den Bus ein. "Die Serie ist erst gestern Abend rausgekommen, du hast die doch nicht schon jetzt durchgeguckt?!", fragte er entsetzt. "Wie schon gesagt, mir war wirklich langweilig und ich konnte nicht schlafen.", rechtfertigte ich mich und drückte den Knopf zum Halten der Straßenbahn.

"Komm das nächste mal einfach ins Hauptquartier, oder zu mir.", auch er gähnte leicht und zog mich dann aus der Bahn raus. Ich kramte mein Handy hervor, eine Benachrichtigung kam an. ''Vicky sent a snap''

"Liv bleib stehen-", fing Caspian an. "Ach Verdammt!", fluchte er. Ich knallte in jemanden rein, erschrocken stolperte ich einige Schritte zurück und warf meinem Gegenüber einen Blick zu.

Ich war gegen einen Officer gelaufen...

Verräter wie wir (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt