Wie praktisch jeden Abend stand ich alleine in der Küche und kochte irgendetwas. Heute würde es eine Reis-Gemüsepfanne mit gebratenem Tofu und Erdnusssoße geben. Unten an der Straße stand ein Auto welches da war um mich und Jeb zu beschatten. Morgen würde ich zu Ryder und Caspian ziehen müssen, da es zu gefährlich in der Wohnung war.
Die Wohnungstür wurde aufgeschlossen und ich hörte ein zickiges Kichern gefolgt von einem Rumpeln. Jeb war mal wieder angetrunken. Ich rollte mit den Augen und setze meine Kopfhörer auf, die beiden verschwanden direkt im Schlafzimmer. Nachdem ich die Musik auf volle Lautstärke gestellt hatte rührte ich die Soße weiter und wendete das Gemüse hin und wieder. Etwa zehn Minuten später war ich fertig und kippte alles auf einen Teller um es dann mitsamt meinem Laptop und einer Serie am Küchentisch zu essen.
Die neue Staffel meiner Lieblingsserie, S.W.A.T., war rausgekommen was mich unglaublich freute. Deshalb schaltete ich die erste Folge ein und fing einfach an zu essen. Dennoch konnte ich die Geräusche aus dem Schlafzimmer nicht überhören, weshalb ich nach kurzer Zeit den PC zuklappte und einiges an Kleidung in meine Reisetasche stopfte.
Bin im Hauptquartier
Schrieb ich auf einen Zettel und legte diesen auf den Küchentisch. Dann zog ich mir eine Schutzweste über mein weißes Shirt und darüber eine ganz normale Jacke. Anschließend schnappte ich mir meine Waffe, draußen stand immer noch der Wagen, und stülpte mir eine Mütze über, es war immer noch erst März und die Mütze sah echt gut an mir aus. Ich schnappte mir den Autoschlüssel und verließ die Wohnung. Draußen an der Tür stand bereits unser Nachbar und klopfte dauerhaft gegen die Tür. "Das können sie vergessen, niemand kann die beiden hören.", sagte ich ihm genervt. "Dann werde ich jetzt die Polizei rufen.", er kramte wütend sein Handy hervor. "Viel spaß Ihnen. Die beiden haben's verdient.", zischte ich und ging zum Aufzug.
Vor der Tür stand Jebs nagelneuer und unbezahlbarer Sportwagen, welcher überhaupt nicht in unsere Gegend passte. Ein metallic blauer Lamborghini Gintani Exhaust. Ich warf meine Dinge auf die Rückbank und stieg vorne ein. Nachdem ich den Wagen ein wenig ausprobiert hatte, drückte ich aufs Gaspedal und fuhr in Richtung Hauptquartier. Der Beschattungswagen blieb entgegen meiner Erwartungen stehen und folgte mir nicht.
In der Garage ging ich zu den Leuten, welche aktuell dort arbeiteten. "Untersucht ihn auf GPS-Tracker und Wanzen.", ich gab ihm den Schlüssel. "Was machst du hier Rem?", fragte Ryder welcher ebenfalls gerade in die Garage gelaufen kam. "Mein Bruder ist angetrunken und hat wie in den letzten drei Monaten weiblichen Besuch. Und er schafft es anscheinend nicht leise im Schlafzimmer zu sein. Also schlaf ich heute hier.", zischte ich immer noch wütend. "Das ist nicht das erste mal, oder?", fragte er mich. "Schön wär's.", brummte ich. "Morgen kommst du zu uns, und wenn Ilay dann noch einmal so ne scheiße macht, dann fliegt er hochkant raus.", er klopfte mir auf die Schulter. "Und jetzt geh schlafen, es ist schon zwei Uhr.", er nickte mir nochmal grinsend zu dann ging er zu unserem Mechaniker Kyle.
Ich schnappte mir meine Tasche und machte mich auf den Weg zu Calums und Jebs Zimmer, ein eigenes besaß ich nicht mehr, da es eine Menge neue Mitglieder gab und keine mehr frei waren. Unterwegs holte ich noch einen Früchtetee aus Ethans Küche. Er würde mir die Kehle aufschlitzen wenn er wissen würde, dass ich ohne seine Erlaubnis sein Heiligtum betreten hatte. Nachdem ich mich wieder umgezogen hatte, warf ich mich ins Bett und versuchte Calums Schnarchen auszublenden. Gute zehn Minuten später schlief ich einfach ein und hatte seit Wochen endlich wieder eine ruhige Nacht.
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"Schön dich auch mal wieder hier zu sehen? Hast du hier gepennt?", Vicky und Sebastian setzen sich neben mich. "Ja, konnte in der Wohnung irgendwie nicht schlafen.", ich gähnte leicht. Nachdem Calum mich heute morgen mit einem schrillem Schrei geweckt hatte, er hatte sich erschreckt das ich plötzlich im Bett neben ihm lag, war ich schon um 10 Uhr aufgewacht und aß nun, wie alle nicht-Frühaufsteher, mein Frühstück. Brötchen mit Nutella und gekochtes Ei. Dazu einen Kaffee und Himbeeren.
"Wie geht's dir denn? Und stimmt es das du innerhalb von 9 Minuten elf Shadows ausgeschaltet hast?", fing Vicky mit dem neuesten Klatsch an. "Mir geht's ganz gut. Und das mit den Shadows ist übertrieben, zum einen waren es 8 in 12 Minuten und das waren alles einfach nur Idioten.", wank ich ab und zerlegte weiter das Ei. "Sie ist nur Bescheiden.", sagte Ryder, welcher an mir vorbei humpelte. "Sollte der nicht im Bett sein?", fragte Seb stirnrunzelnd. "Jup.", nickte ich. Die Tür vom Speisesaal wurde geöffnet und ziemlich laut wieder zugeknallt. Jeb kam mit verwuschelten Haaren und Schlafanzug rein. Er sah sich hektisch um, erblickte dann mich und schien sich endlich zu entspannen.
"Was ist denn mit dem los?", fragten Vicky und Seb synchron. Jeb eilte mittlerweile durch die Menge auf mich zu und blickte mich sauer aber auch erleichtert an. Kaum war er bei mir fing er auch schon an auf Italienisch zu schimpfen. "Bist du eigentlich komplett Wahnsinnig, Remedy? Wir werden beobachtet und beschattet und du verschwindest mitten in der Nacht alleine?! Und klaust mein Auto?", fauchte er wütend. "Was hätte ich denn tun sollen? Dir Bescheid sagen, und dabei riskieren Dinge zu sehen die ich nicht sehen möchte? Und leise wart ihr ja auch nicht unbedingt! Du warst angetrunken Jakob, und bist trotzdem gefahren?! Weißt du wie gefährlich das eigentlich ist? Ich hab nur dafür gesorgt das ich endlich mal eine Nacht gut schlafen konnte. Und ich sehe nicht ein weshalb du jetzt so sauer auf mich bist.", ich stand ebenfalls auf und blickte ihn mit funkelnden Augen.
Die Leute versuchten es zwar zu verstecken, aber jeder in diesem Raum hörte uns gerade zu, auch wenn uns kaum jemand verstehen konnte. "Ich hab mir Sorgen um dich gemacht. Verstehst du das denn nicht?", seufzte er verzweifelt. "Nein tu ich nicht. Ich hab dir mehrmals gesagt das ich deinen weiblichen Besuch nicht in der Wohnung brauche, da alle von denen blöde Zicken sind die nur auf das eine raus sind.", ich knallte ihm seinen Autoschlüssel in die Hand. "Ich fahr zu Scrup, du kannst mich mal!", zischte ich, nahm mein Brötchen und machte mich auf den Weg zum Ausgang. "Du bleibst hier! Wir werden beschattet, da fährst du nicht zu den Zwillingen.", befahl er. Ich drehte mich um und schob einen Mittelfinger hinterher. Dann ging zur Tür und bekam gerade noch so mit wie ein Raunen durch den Raum ging. "Komm sofort wieder, Remedy!", rief Jeb.
"Du kannst mich mal! Wie wärs wenn du dich entschuldigst. Ich find es wirklich scheiße! Ich kann seid Wochen nachts nicht mehr schlafen wegen deinen Zicken. Dann beschwer dich nicht wenn ich nachts verschwinde!", ich ging endgültig.
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Verräter wie wir (Band 2)
Ngẫu nhiên"Er lebt!" "Du glaubst das doch nicht immer noch?!", Jeb knallte die Kaffeekanne auf die Kücheninsel. "Doch! Ich hab's gesehen. Alles spricht dafür!" "Was hast du gesehen?" - Ein Jahr ist nun vergangen seitdem Remedys Leben wieder normal geworden i...