Chapter 12

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"Geht's soweit?!", Spencer sah mich schuldbewusst an. "Nein, es tut höllisch weh!", knurrte ich und blickte den Sanitäter wütend an als er den Verband mal wieder zu fest rumgewickelt hatte. "Kommen wir zum Angriff. Wusstest du davon?", Spencer sah mich nicht mehr so freundlich an. "Nein, schließlich ich war diejenige und auch die einzige, die angeschossen wurde. Und Ich bin mir ziemlich sicher das Kane dahinter steckt. Er ist ein Mitglied der Shadows und kennt mich, und Shane ist ziemlich sauer auf mich.", erklärte ich. "Warum ist er so sauer auf dich?", er blickte mich neugierig an. "Das geht dich nichts an.", ich wand mich ab.

"Nimm den Gesichtsschutz ab.", befahl er. "Warum?", fragte ich, bereits ziemlich nervös. "Tu's einfach. Sonst mach ich es für dich. Und ich würde gerne mal dein Gesicht sehen. Denn ich bin mir ziemlich sicher du trägst es nicht um deine Identität zu bewahren.", ich lehnte sich mit verschränkten Armen gegen die Wand. Mit meiner rechten und somit auch gesunden Hand entfernte ich die Kapuze und dann das Tuch. Gedemütigt ließ ich meinen Kopf Richtung Boden sinken. Spencer, und der Sanitäter aus dem Hauptquartier der Dragons, atmeten hörbar scharf ein.

"Dein Bruder?", er sah mich so an als würde ich jeden Moment ausbrechen. Ich schwieg bedrückt, die letzten 17 Stunden hatte ich es erfolgreich verdrängt und einfach versucht weiter so stark wie immer zu sein. Die Tränen fingen jetzt an zu fließen und ich wurde immer unruhiger. "J-j-j-a", stotterte ich verbissen und strengte mich an nicht noch mehr zu weinen. "War es einmalig oder ist es regelmäßig?", er legte mir beruhigend eine Hand auf die Schulter. "E-ein-einmalig."

"Ich hab gehört du bist verdammt gut im schießen und kämpfen, du kannst hierbleiben wenn du willst? Ein Dragon werden.", bot er mir an. Ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Ich werde vielleicht darauf zurückkommen, aber erstmal muss ich jemanden finden.", sagte ich schon wieder etwas ruhiger.

"Brauchst du immer noch die Infos über die Frau und ihr Kind?", fragte er mich. Ich nickte wieder und setzte die Kapuze wieder auf. "Gut, ich drucke dir alle Infos die wir gefunden haben aus und hole das Geld, und du gibst mir gleich den Stick. Und wenn du zurück bist, dann sehen wir uns wieder und du hilfst mir Shane fertig zu machen, sofern du es dann noch möchtest.", er war bereits an der Tür. Ich nickte leicht und sah dem Sanitäter in die Augen. "Danke.", murmelte ich. "Kein Problem. Brauchst du noch Schmerzmittel?", er wühlte in einem der Schränke rum. "Ich würd nicht Nein sagen.", ich versuchte aufzustehen, knickte jedoch direkt wieder um.

"Lass das mal lieber. Hier sind Krücken, Schmerztabletten, eine Salbe gegen blaue Flecken und deine Reisetasche sowie Rucksack.", er kam mit einem riesigem Berg an Sachen wieder. "D-Danke.", stotterte ich verwirrt. "Keine Ursache.", hüpfte einbeinig zum Tisch und wühlte in der Reisetasche. Die guten Sachen stopfte ich ebenfalls in den Rucksack und die unbrauchbaren aus dem Rucksack räumte ich aus, sodass ich jetzt alles im Rucksack hatte. Der Sanitäter drehte sich nochmals um und holte irgendwas aus einem der Schränke. "Eine Schiene für die Hand, dann kannst du die Krücken auch richtig benutzen.", erklärte er.

"D-das müsst ihr nicht tun, wirklich nicht.", sagte ich verwirrt. "Ihr wisst doch gar nicht ob ich nicht lüge mit dem Stick? Warum vertraut ihr mir?", ich sah ihn komplett verwirrt an. "Du befindest dich noch im Hauptquartier wenn wir uns die Dateien ansehen. Wenn keine richtigen drauf sind, dann wird Spencer bestimmt irgendeinen anderen Gebrauch für dich finden, besonders wenn dein Bruder der Anführer der Wolves ist.", sagte er ohne zu zögern. Sofort humpelte ich mindestens drei Meter weg von ihm. "Keine Sorge, nur wenn du gelogen hast oder uns verrätst.", versuchte er mich zu beschwichtigen.

"Weißt du vor genau einem Jahr sagte mir einer exakt dasselbe, und rate mal ob es die Wahrheit war oder nicht?", zischte ich, die Angst kaum über hörbar. "Hast du ihn denn verraten?", er zog eine Augenbraue hoch. "Shane hat mich verraten.", knurrte ich. "Klingt das glaubwürdig wenn ich dir jetzt sage das wir nicht so sind." "Nicht wirklich.", ich schüttelte den Kopf. "Okay weißt du was, ich stelle mich jetzt dahinten hin und halte Abstand. Und gleich wird Spenc' hier sein und du gibst ihm den Stick. Okay?", versuchte er mich zu beruhigen und ging einige Meter von mir weg.

"Hier bin ich wieder, alles okay bei euch?", er sah sich verwirrt um. "Alles gut, Spenc'.", sagte der Sanitäter ziemlich schnell. "Aha.", bemerkte er skeptisch. In der Hand hatte er einen Zettel und eine riesige Menge an Geldscheinen. "Komm bloß nicht näher. Ich werde nicht eure Geisel sein!", zischte ich und schob einen Tisch zwischen uns. "Was?", fragte er komplett aus der Bahn geworfen und bestimmt zwei Oktaven höher. "Das hattet ihr doch vor? So wie jeder Mann es auch tun würde.", knurrte ich bissig und sah ihn wütend an.

Spencer drehte sich langsam zum Sanitäter um. "Was hast du ihr erzählt?!", zischte er wütend. Dieser sah Spencer ziemlich schuldbewusst an. "Es ist mir so rausgerutscht, ich sagte ihr das sowas passieren würde wenn das mit dem Stick gelogen sei.", brabbelte er vor sich hin. "Geh raus und warte in meinem Büro, ich rede später nochmal mit dir. Wenn ich deine Probleme wieder geradegerückt habe.", befahl er ohne Widerworte zuzulassen. "Ja Sir.", sagte der Sani niedergeschlagen und verließ das Zimmer.

"Jetzt denk doch mal logisch, Remedy. Wir hätten schon vor Stunden Gewalt anwenden können. Warum hab ich dir das Geld gebracht, wenn ich dir den Stick auch einfach mit Gewalt entziehen könnte?", stellte er klar. "j-ja, A-aber-" "Schon verstanden, Männer sind Monster und so. Aber dir bleibt gerade nichts anderes übrig als auf meine Kooperation zu hoffen.", diskutierte er.

"Hier ist der Zettel. Und das Geld. 1500$.", er schob beides über den Tisch. Ich besah mir den Zettel genauer. Die Recherche war ziemlich genau, zu sehen sind alle Wohnorte der Frau und von dem Vater des Kindes. "Er lebt wirklich.", murmelte ich leise, als ich den Namen vom Wohnort und des Vaters las.

Elias Alejandro de Lucidiano.

Wohnhaft in Salerno, der Stadt in der wir früher gewohnt hatten.

Ich schoss zur Sicherheit noch ein Foto vom Blatt und steckte es dann in meinen Rucksack. "Soll ich dich zum Flughafen fahren?", bot Spencer mir an. "Wenn's keine Umstände macht.", versuchte ich mein dauerhaftes lächeln zu unterdrücken.

Auf nach Italien.

Verräter wie wir (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt