Chapter 26

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Der erste der vor mir stand war ein etwa 23-jähriger, welcher stämmig gebaut war und mich siegessicher angrinste. Shane gab den Start und ich entspannte mich erstmal. Der Typ kam auf mich zu und wollte bereits angreifen, ich handelte blitzschnell. Innerhalb weniger Sekunden lag er auf dem Boden und rieb sich schmerzverzerrt den Bauch.

So lief das die nächsten zwei Stunden, ich vermöbelte einen nach den anderen, und mittlerweile waren so ziemlich alle nicht mehr so überzeugt ob sie es nicht auch schaffen wollen.

Gerade hatte ich Kerl Nummer 17 ausgeschaltet, da passierte etwas unerwartetes, mein Magen knurrte leicht. Shane wurde ziemlich schnell hellhörig und sah mich triumphierend an. "Wir machen eine Pause!", bestimmte er und schob mich in Richtung Tür.

"Ich wusste doch das es funktionieren würde.", grinste er. "Das war geplant? Du hast das ganze hier nur getan damit ich was esse?", fragte ich ihn verwirrt. "Nein. Ich brauchte tatsächlich jemanden der die Jungs ordentlich vermöbeln würde, und so hab ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.", wir waren in einer der Küchen angekommen.

"Also was willst du essen?", er kramte in den Schränken um. "Weiß nicht. Ich hab eigentlich nicht wirklich...", fing ich schüchtern an, wurde jedoch schnell unterbrochen. "Hör auf zu Lügen.", sagte er ziemlich schnell. "Du hast die Wahl aus Pfannkuchen, Nudelauflauf von gestern und irgendeine Fertigsuppe.", erklärte er und sah mich erwartungsvoll an. "Machst du die Pfannkuchen?", fragte ich, Shanes Pfannkuchen waren die besten. Ich liebte sie bereits seid ich bei ihm war. Auf sein Gesicht schlich sich ein kleines Lächeln, dann nickte er langsam. "Dann nehm ich die Pfannkuchen.", entschied ich ohne zu zögern.

"Warum war mir das nur klar?", er holte Mehl, Eier und Milch hervor. "Remedy.", seufzte er. "Wir haben uns damals doch so gut verstanden. Warum weigerst du dich mir zu helfen?", versuchte er es. "Ich will nicht gegen Jakob kämpfen.", sagte ich leise. "Außerdem hast du dein Vertrauen zu mir verspielt.", ergänzte ich dann. "Dein Bruder hat dich geschlagen. Und du willst dich nicht rächen?", versuchte er es erneut. "Du hast mich auch geschlagen.", murmelte ich. Shane seufzte frustriert. "Und was ist wenn du mir nur bei den Dragons hilfst?", fragte er dann. "Spencer Green und ich sind zur Zeit in Frieden, das werde ich mir nicht zerstören.", lehnte ich erneut ab.

"Und-", diesmal unterbrach ich ihn. "Hör zu Shane. Ich will einfach aus dieser ganzen Gangsache rauskommen. Euer Krieg ist kindisch und ihr solltet vielleicht einfach mal ein Bier miteinander trinken gehen. Und du hast letztes Jahr selbst dafür gesorgt das ich dir niemals wieder helfen werde. Ich hab mich bei der Polizei beworben, da kann ich jetzt nicht bei euren kindischen Streitereien mithelfen.", sagte ich so ruhig wie möglich. "Na schön. Morgen ist der Deal für Ryder. Anschließend fahre ich dich zu Elias. Und da kannst du dann bleiben bis du zur Polizeischule gehst.", seufzte er und legte mir den ersten Pfannkuchen auf den Teller. "Was ist wenn ich nicht bei ihm bleibe?", fragte ich vorsichtig.

"Warum solltest du nicht bei ihm bleiben? Elias ist ein vernünftiger Typ. Er hat noch einen vernünftigen Job, und trägt die Verantwortung für ein Kind, bald sogar noch eins.", verwundert sah Shane mich an. "Ich dachte du kennst ihn gar nicht so gut?", fragte ich ihn. "Er ist mit meiner Schwester verheiratet, natürlich kenne ich ihn.", er lachte ein wenig.
"Glaub mir zumindest einmal wenn ich dir sage das du bei Elias richtig aufgehoben bist. Denn er wird dich aus der kriminellen Scheiße raushalten und sich gut um dich kümmern.", erklärte er. "Ich brauche niemandem der sich um mich kümmert. Ich brauche nur einen Wohnort weil ich erst 16 bin.", brummte ich. Shane klatschte sich gegen die Tür.

"Eben, du bist erst 16. Du bist ein Kind, deine Kindheit wurde dir geraubt.", er grinste leicht. "Zeit sie nachzuholen. Du bist 16, oder 15, keine Ahnung wie alt genau. Du musst nicht erwachsen sein.", knurrte er verbissen. "Du hast es selbst gesagt. Ich wurde gezwungen früh erwachsen zu werden. Das Kind in mir ist schon lange Tod, denn wäre das nicht so, wäre ich schon lange Tod.", seufzte ich.

"Ich hab Mitleid mit dir Remedy. Du hättest die ganze Scheiße nicht verdient.", seufzte Shane. "Ich brauche kein Mitleid!"

Verräter wie wir (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt