Chapter 25

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Mir war ziemlich langweilig, ich lag in Shanes Zimmer, er hatte es mir überlassen. Ich vermutete nämlich das im Gästezimmer eine ziemlich große Sauerei zu sehen war, denn so wie ich ihn kannte, war die Wahrscheinlichkeit ziemlich groß das Shane den Typen von gestern abgestochen hatte.

Nachdem ich heute Morgen Rührei runterkriegen musste, bin ich wieder ins Zimmer geschickt worden und langweilte mich jetzt hier. Meine Angst war viel zu groß um mir irgendein Buch oder ähnliches aus dem Regal zu nehmen. Doch durch die Langeweile hörte ich den Geräuschen aus der Wohnung zu. Gerade telefonierte er.

Du brauchst mich nicht zu beleidigen.
-...
Vergiss es, hast du sie mal gesehen?
-...
Such dir faire Gegner.
-...
Denk dir was anderes aus, du kriegst sie zumindest nicht wieder.
-...
Meine Entscheidung steht fest.
-...
Ich hatte immer hin einen Grund dafür.
-...
Ich bin aber auch nicht ihr Bruder.
-...
Ich weiß auch nicht was du mit ihr gemacht hast, aber ich weiß das du sie erstmal nicht sehen wirst.
-...
Was bekomme ich dafür?
-...
Das könnte gehen.
-...
-Gut, dann bringe ich sie in ein paar Tagen.
-...
Hoffe ich für dich!

Dann legte er auf.
Wollte er mich zurück zu Jeb bringen?
Mir war klar das sich dieses Telefonat um mich drehte. Und vermutlich sollte ich es nicht hören.
Mit wem hatte er telefoniert.

Kaum zehn Sekunden später, öffnete Shane die Tür und wank mich raus.

Es war bereits April, dennoch reichte Shane mir eine Regenjacke und meine Sneakers. Er öffnete die Wohnungstür und hielt sie mir auf. Kurz spielte ich mit dem Gedanken einfach wegzulaufen, entschied mich dann aber dagegen. Es würde mir nur eine Menge Ärger bereiten und aktuell ging es mir ja sogar einigermaßen gut bei ihm. Auch Shane schien meinen inneren Krieg zu bemerken und beobachtete mich nur grinsend. Als ich dann ganz locker an ihm vorbei ins Treppenhaus lief und darauf wartete das er die Wohnungstür hinter mir schloss, wirkte er ziemlich überrascht und sah mich zufrieden an.

"Wir fahren ins Hauptquartier, ich hab mir was tolles für dich ausgedacht.", grinste er und zeigte auf die Treppe. "Ich will dir nicht mehr helfen. Das hast du dir selbst zerstört.", sagte ich ziemlich leise, dennoch überrascht von meinem plötzlichem Mut. "Du wirst schon noch sehen.", er hielt mir die Haustür auf. Nachdem ich hier ebenfalls nicht weggelaufen bin, gingen wir zu seinem Auto. Dieses mal durfte ich auch nach vorne und stellte bereits das Radio ein. Shane setzte sich ebenfalls.

"Ich will an einen Laptop.", sagte ich dann. "Was?", er sah mich verwirrt an. "Wenn du wirklich willst das ich mitmache und dir bei irgendwas helfe, dann will ich für nur 10 Minuten an einen Laptop.", ich sah ihn fordernd an. "Was willst du denn daran machen?", er startete den Motor. "Nachschauen ob ich schon eine Rückmeldung der Polizeischule bekommen habe.", beantwortete ich ehrlich.

Shane überlegte leicht, bevor er dann langsam nickte. "Mach was anderes darauf und ich verletzte Ryder dafür.", knurrte er dann und bog in die Seitenstraße zum Hauptquartier der Shadows ab. "Verstanden?", hakte er nochmal nach. "Ja.", murmelte ich leise und rieb mir über meine Handgelenke.

Kurz überlegte ich ob es sinnvoll war diese Frage zu stellen, dann fasste ich meinen Mut zusammen und räusperte mich kurz. "Shane?", ich sah zu ihm rüber. "Was ist?" "Ähm, I-ich wollte also, ich- äh, wollte fragen ob du, also, vielleicht-", er unterbrach mich. "Komm zum Punkt. Ich werde dir schon nicht den Kopf abreißen.", versuchte er mich zu beruhigen. "K-kann ich vielleicht die Kette wieder haben? Bitte?", fragte ich dann ziemlich schüchtern.

Er musterte mich prüfend. "Mal schauen.", sagte er dann und bog in die Tiefgarage ein. Sobald er eingeparkt hatte, sprang er aus dem Wagen raus und drückte irgendjemandem den Schlüssel in die Hand. Ich stieg auch langsam aus und stand ahnungslos herum.

Verräter wie wir (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt