"Guten Morgen Allessia.", jemand setzte sich flötend neben mich, Ayden. "Guten Morgen.", ich schmierte auf ein Vollkornbrot etwas Frischkäse und trank meinen Espresso weiter. "Hast du heute Nachmittag schon was vor?", fragte er mich. "Vermutlich schon, ich geh jemanden besuchen.", erklärte ich ihm. "Oh, Schade. Dann frag ich wann anders nochmal.", seufzte er.
"Wie alt bist du eigentlich?", fragte er mich. "16. Du?", riet ich, mein genaues Geburtsdatum war ja immer noch nicht bekannt. Entweder 16 oder 17. "17.", antwortete er sogleich. "Wie kommst du dann in dieses Hotel rein?", fragte ich skeptisch. "Ich wohne mit meinem Bruder und drei seiner Freunde in einer WG, aber es gab wegen der Überflutung im Herbst einen riesigen Schaden in unserer Wohnung, weshalb uns die Versicherung jetzt das Hotel bezahlt.", erklärte er mir und wank einem anderem Tisch zu wo vier junge Männer saßen und eine Schlacht mit Orangenstückchen machten. "Bist du der große oder kleine Bruder?", fragte ich ironisch. "Das frage ich mich auch manchmal. Aber eigentlich bin ich drei Jahre jünger.", lachte Ayden.
"Was ist mit deinem Fuß und der Hand passiert?", er deutete auf die Krücken. "Ähhh.", ich sollte mir dringend eine Ausrede überlegen lassen. "Motorradunfall.", sagte ich hektisch. "Du bist 16!?" "Ich wohne in Chicago.", fragte ich eher. "Aha, dann gute Besserung dir.", sagte er ziemlich skeptisch und musterte mich argwöhnisch. "Übrigens schicke Kette.", sagte er und wandte sich wieder seinem Omelett zu. "Danke.", eine unangenehme Stille breitete sich über den Tisch aus.
"Ich denke ich sollte mich fertig machen. Wir sehen uns, Ayden.", ich stand auf und schnappte mir die Krücken. "Warte ich helfe dir mit dem Geschirr.", er sprang beinahe auf und nahm mir den Teller aus der Hand. "d-das ist wirklich nicht nötig.", stotterte ich aus der Bahn geworfen. "Oh, das macht keine Umstände.", er schenkte mir eines seiner bezaubernden lächeln. Ich schüttelte mit dem Kopf und hörte auf in sein Gesicht zu starren. "Brauchst du ein Foto?", lachte Ayden und ging los zur Geschirrrückgabe. "So hübsch bist du auch nicht.", sagte ich mit errötetem Kopf. Es stimmte absolut nicht was ich da erzählte.
"Du hast mich gerade hübsch genannt, vergiss das nicht.", ich seufzte frustriert. An der Geschirrrückgabe legte er die Teller weg und musterte mich erneut. Er fing an sich nervös am Hinterkopf zu kratzen. "I-ich wollte fragen o-ob ich-", stotterte er. "Ja?", ich lächelte leicht, sein Gestotter war wirklich süß. "O-ob ich deine Nummer bekomme?", er sah mich ziemlich nervös an, mit seinen zähnen kaute er auf der Unterlippe und sah zu mir runter. Ich überlegte ein wenig, um ihn zappeln zu lassen. "Warum nicht?", sagte ich dann und fischte mein Telefon aus der Jackentasche.
Nachdem ich ihm meine Telefonnummer diktiert hatte und er mich zum Aufzug gebracht hatte, fuhr ich wieder hoch ins Zimmer und durchwühlte den Rucksack, wegen der Krücken hatte ich die Reisetasche in Chicago gelassen und demnach nur eine geringe Anzahl an Kleidung mit. Nachdem ich mir eine hellblaue und lockere Jeans rausgesucht hatte, wühlte ich weiter. Das weiße Spaghettiträger-Top ging nicht da mein Hals immer noch blaue Flecken aufwies. Ich fischte einen dunkelgrauen Rollkragenpullover hervor und meine gewöhnliche Jacke. Nachdem ich mich umgezogen hatte und die blauen Flecken im Gesicht nochmal über schminkt hatte googelte ich wie lange die Hämatome wohl bleiben würden.
2-3 Wochen... - Ich war richtig am Arsch.
Ich war gerade dabei meine Haare in eine vernünftige Form zu kriegen, da klingelte mein Handy. Jakob rief an. Ich überlegte nicht lange und lehnte den Anruf ab. Nachdem ich zwei geflochtene Zöpfe hatte und meine Cappy aufgesetzt hatte räumte ich den Rucksack aus und humpelte dann zum Ausgang des Hotels um in den Bus zu steigen, mit dem wir früher immer zur Schule gefahren sind.
Es wären nur 11 Stationen, also knapp 20 Minuten und dann 70 Meter laufen. Zwei Haltestellen nachdem ich eingestiegen war, setzte sich jemand neben mich. "Kennen wir uns? Du kommst mir sehr bekannt vor?", er runzelte die Stirn. "Setzen Sie sich bitte woanders hin, der Bus ist praktisch komplett lehr.", sagte ich ohne zu zögern. "Du bist die Schwester von Elias und Jeb, oder täusche ich mich? Remedy, nicht wahr?", fragte er. "Setzen Sie sich woanders hin!", sagte ich ziemlich scharf. "Schon gut, kommst wohl echt nach deinen Brüdern.", schnaubte er belustigt, stand dann jedoch auf. "Freut mich dich wiederzusehen, ich bin Francesco, falls du dich an mich erinnerst.", sagte er ziemlich arrogant. "Oh ja!", sagte ich ziemlich ironisch. "Du warst das Arschloch, was meinem Bruder das Leben zur Hölle gemacht hatte.", zischte ich dann. "Er hat dir davon erzählt?", sagte Francesco langezogen und machte das er schnell wegkam.
Ich drückte wenige Minuten später den ~Stopp-Knopf~ und sprang dann raus. Siebzig Meter weiter blieb ich vor einem schönen und ziemlich großem Haus stehen und besah mir das Klingelschild.
de Lucidiano
Ich fasste meinen gesamten Mut zusammen und betätigte dann die Klingel. Ich hörte Schritte näher kommen, und spürte wie mein Herz immer schneller schlug. Meine Nervosität überschlug sich, dann wurde die Haustür geöffnet.
"Hey, Wie kann ich dir helfen?", hörte ich Elias fragen. Wie gebannt starrte ich in seine dunkelblauen Augen.
Mein Bruder lebte...
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Verräter wie wir (Band 2)
Losowe"Er lebt!" "Du glaubst das doch nicht immer noch?!", Jeb knallte die Kaffeekanne auf die Kücheninsel. "Doch! Ich hab's gesehen. Alles spricht dafür!" "Was hast du gesehen?" - Ein Jahr ist nun vergangen seitdem Remedys Leben wieder normal geworden i...