Chapter 6

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"Du hast was?!", Jeb sah mich funkelnd an. "Bist du verletzt?", er sah mich vorsichtig an. "Mir geht's gut. Kann ich mich in deinem Büro umziehen?", ich löste mich schmerzerfüllt von ihm. "Mach ruhig. Deine Kleidung liegt noch da.", er lächelte mich nochmal an dann wandte er sich an Tesla.

Ich zog mir wieder meine schwarze Jeans an und das weiße Croptop mit den Spaghettiträgern. Dabei sah ich mich im Spiegel an. Mein gesamter Oberkörper war blau und rot angeschwollen. Es würde eine Weile dauern bis es wieder verheilt sein würde. Ich zog das Top also wieder aus, man konnte es damit nicht verstecken. Also warf ich mir die Strickjacke über und verschloss diese. Dann machte ich mich auf den Weg in Jeb's Zimmer.

"Was willst du denn hier?", Calum sah mich verwirrt an. Um seine Schulter trug er einen festen Verband und er sah generell sehr verschlafen aus. "Ich brauch nur ein Shirt von meinem Bruder.", ich öffnete einen der Schränke. "Das ist mein Schrank.", Calum lehnte sich wieder zurück. Ich wechselte den Schrank und zog ein schwarzes Shirt von Nirvana raus. Zwar konnte ich die Band überhaupt nicht leiden, aber es war besser als nichts, also ging ich in das angrenzende Badezimmer und wechselte eben die Sachen.

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"Und hast du dir das Video angesehen?", fragte ich als ich in die Brücke des Hauptquartiers kam. Die Brücke war sowas wie die Kommandozentrale des Quartiers. Zwei Hacker, zwei Leute vom Einsatzteam und einer von den vier Anführern -Ryder, Calum, Jeb und mittlerweile auch ich- waren immer drin. Jetzt gerade waren es Ryder und Jeb. Ryder berichtete gerade vom Einsatz und hielt sich immer noch den angeschossenen Bauch, welcher jetzt jedoch schnell verarztet war, er hatte einen Sterilverband bekommen, mehr nicht. In der Ecke saß ein Gefangener der Shadows, welcher hier war um bei einem potenziellen Angriff als Geisel zu dienen.

"Nein noch nicht. Ich wollte es heute Abend mit dir zusammen sehen.", Jeb legte einen Arm um mich. "Du hast echt acht shadows innerhalb von 12 Minuten ausgelöscht? Alleine?", fragte er ungläubig. "Ja.", ich nickte stolz. "Krieg ich dafür mein Handy endlich wieder?", fragte ich dann hoffnungsvoll. "Hättest du wohl gerne, was?", lachte er spöttisch. "Wenn du mich das nochmal fragst, ist es für weitere zwei Tage weg.", drohte er streng. Ganz klar, Jeb war in 90% der Fälle total sanft und lieb. Aber die restlichen 10% hatten es in sich. "Jaja.", murmelte ich. "Du bekommst es morgen wieder. Um 21 Uhr. Wenn du bis dahin keine Scheiße baust.", beschloss er. "Danke.", murmelte ich um ihn nicht zu verärgern. Dann wandten wir uns an Ryder.

"Geh zur Krankenstation und lass dich richtig verarzten.", sagte Jeb ernst. "Mir geht's gut.", er wank ab. "Das war kein Vorschlag, sondern ein Befehl.", sagte Jeb trocken, der war heute wirklich mit dem falschem Fuß aufgestanden. Ryder seufzte, ließ die Akte fallen und humpelte in Richtung Krankenstation. "Also was ist in diesem Haus vorgefallen?", Jeb musterte den Gefangenen. Er war hellblond und hatte braune Augen. Seine Hände waren locker mit Handschellen nach vorne gebunden und er trug Kopfhörer aus denen laut ACDC dröhnte. Jeb drehte sich wieder um und sah auf einige Baupläne. Der Mann nahm seine Hände hoch und entfernte einen der Kopfhörer. Mich schien er nicht zu bemerken. Ich rollte genervt mit den Augen und stupste eine der Wachen an damit die das regeln konnten.

Verräter wie wir (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt