Kivan nickte nur und legte dann den Kopf leicht schief. „Und dir?", fragte er schmunzelnd, da er wohl bereits ahnte, worauf sie hinauswollte.
„Es war lecker", stimmte sie zu und lehnte sich mit ihrem Wein zurück. „Möchtest du dich schon zurückziehen?", fragte sie und spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch, während sie auf die Antwort wartete.
Vielsagend hob er eine Augenbraue und machte eine kurze Pause. „Du nicht?", erwiderte er nur mit gespielter Unschuld.
Lina schmunzelte. „Doch, definitiv, aber ich will dich auch nicht zu sehr drängen. Du sollst den Abend ja auch genießen." Man konnte ihr vermutlich ansehen, dass sie sich nicht ganz so wohl bei der ganzen Sache fühlte.
Einen Augenblick musterte er sie nur schweigend, bevor er den Rest seines Weines abstellte, sich erhob und Lina einladend eine Hand reichte. Auf seinen Lippen lag ein beruhigendes, geradezu einladendes Lächeln. „Dann komm."
Linas Magen kribbelte aufgeregt, als sie ihr leeres Glas abstellte und sich erhob. Als sie seine einladende Hand ergriff, musste sie unweigerlich lächeln. Er schien weniger nervös als sie, was Lina durchaus überraschte. Gleichzeitig gab es ihr auch ein gutes Gefühl.
Sanft zog er sich an ihrer Hand an sich vorbei, damit sie den Weg vorgeben konnte. Immerhin wusste er nicht, wo sie hinmussten.
Lina führte ihn durch die Taverne und schließlich eine Treppe nach oben. Hier gab es mehrere Zimmer. Eines davon war ihres und sie schloss es auf.
Die Einrichtung war sporadisch, aber gut. Es gab ein großes Bett, eine Kleidertruhe und einen Tisch mit Stühlen.
Mit einem aufgeregten, leisen Seufzen hörte sie wie Kivan die Tür hinter ihr schloss. Doch gerade als sie dazu ansetzen wollte etwas zu sagen, spürte sie einen unangenehmen Ruck durch ihren Arm und ihre Schulter gehen. Bevor sie überhaupt die Möglichkeit hatte zu reagieren, hatte Kivan sie in einer schmerzhaften Drehung mit dem Gesicht zur Tür gedrückt. Eine Hand an ihrem Handgelenk, welches er fest auf ihren Rücken gedreht hielt und die anderen an ihrem Kopf, welchen er ebenfalls fest gegen die Tür drückte. Ein unangenehmer Schmerz pochte hinter ihren Schläfen, während sich ihre Schulter anfühlte, als würde er sie jeden Moment auskugeln. „Wer bist du? Was willst du von mir? Wer hat dich geschickt?" Es war unverkennbar Kivans Stimme, doch die Tonlage und die Worte wirkten, als wäre er plötzlich zu einer vollkommen anderen Person geworden. Seine Worte waren kalt, drohend und gaben ihr das Versprechen, dass er ihr ohne Skrupel den Arm brechen würde, sollte sie diese Fragen falsch beantworten.
Lina erschauderte, kam ihr diese Tonlage doch unglaublich bekannt vor. „Verdammt, du klingst genau wie dein Vater", brachte sie in einem unüberlegten Moment hervor, während sie überlegte, was sie tun sollte, um sich zu befreien. Sie wollte ihn nicht verletzen, weshalb sie noch nicht auf Magie zurückgriff, auch wenn das gefährlich werden könnte.
Irritiert zog er die Brauen zusammen und übte ein wenig mehr Druck auf ihren Arm aus, was Lina regelrecht die Tränen in die Augen trieb. „Red keinen Schwachsinn."
Lina keuchte schmerzvoll, während sie die Augen schloss. Sie sammelte Magie um Kivan herum, damit sie ihn von sich ziehen konnte, doch noch wollte sie es mit Worten versuchen. „Das ist kein Schwachsinn. Ich bin hier, um die Söhne von Lorian De Revier zu suchen und du bist wahrscheinlich einer davon", keuchte sie angestrengt.
Kivans Lider zuckten leicht und sein Griff lockerte sich wieder ein wenig. Aber er hielt sie dennoch fest. „Was willst du von diesen Söhnen?"
Lina atmete etwas durch. „Ich brauche ihre Hilfe", murmelte sie leise. „Um eine Bedrohung abzuwenden, welche die Seher des Magierordens und eine Prophezeiung heraufbeschwören." Sie schluckte angestrengt. Der Raum verfiel in Schweigen, während sich Sekunden zu Minuten erstreckten.
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Mondmagie - Windfall - Band 1 - BEENDET
FantasyBand 1 der Mondmagie-Reihe Wenn der Doppelmond am Himmel erscheint, beginnt die Zeit des Blutes. Es wird fließen in Strömen und die Menschen werden befallen vom Heißhunger. Es wird sein die Zeit der Säuberung. Blutsklaven werden alles sein, was von...