"Naja, Geldnot hat die Akademie nicht wirklich, aber wahrscheinlich wird der Direktor wieder irgend etwas bauen wollen, das wieder von jedem außer ihm und denjenigen, die ihm in den Arsch kriechen, als vollkommen überflüssig abgestempelt wird.", meldete Marlon sich zu Wort. "Wie zum Beispiel?", hakte ich nach und schaute in seine goldbraunen Augen, die ebenfalls seine Schwester prägten. "Letztes mal war es die Erweiterung des Schulflügels Zeta um eine riesige Halle, die einzig und allein ein oder zwei Tischtennisplatten beherbergt - ist ja nicht so, als hätten wir schon vier im Schulhof stehen.", erübrigte Marie. "Hast du das etwa noch nicht bemerkt? Steht schon seit fünf Monaten da!" "Das ist mein erstes Jahr.", erklärte ich. Erstaunt sah sie mich an. "Dann weißt du ja noch gar nichts über dich!"
Verdutzt schaute ich sie an. "Ich glaube, nach sechzehn Jahren auf dieser Welt weiß ich genug über mich, zumindest mehr als jeder andere.", meinte ich verwirrt und zog die Aussage ein wenig ins Lächerliche. "Ach, du kleine, unwissende Neuzugängerin. Du weißt einiges nicht.", erklärte sie sanft. "Was meinst du-" Sie wedelte mein Nachfragen einfach ab und fing an, mir die Schule zu erklären - das System, den Aufbau, einfach alles.
"Okay. Zunächst einmal, das Internat ist vierstöckig und besitzt insgesamt acht Trakte, bezeichnet durch das griechische Alphabet. Alpha, Beta, Gamma und Delta sind die Wohntrakte der Schüler, zwei für die Mädchen und zwei für die Jungen. Sie beherbergen die Zimmer sowie die Aufenthaltsräume ihrer Kategorie. Des weiteren bildet die Verbindung zwischen den Zimmern der Jungen und denen der Mädchen verschiedene Räume, beispielsweise die Bücherei, die über zwei Stockwerke geht, die Krankenstation und das Observatorium. Epsilon und Zeta sind die Klassenzimmer, inklusive einer großen Mensa. Eta bildet den Sporttrakt. Die Akademie hat ihre eigene Schwimmhalle, zwei Sporthallen und -plätze sowie zahlreiche weitere Plätze für diverse Sportarten wie etwa Tennis, Basketball oder Cricket. Theta ist der Trainingstrakt.
Die Schule geht von Klasse eins bis acht, des weiteren gibt es ab Klasse fünf verschiedene Stufen, die erreicht werden müssen. Da du in Klasse fünf kommst, zumindest gehe ich davon aus, zählst du zur Oberstufe und hast somit ein anderes Schulsystem als die Unterstufe. Pro Stufe gibt es eine Klasse der jeweiligen Kategorie. Du wirst deine Fächer wählen müssen, welche zur Auswahl stehen kann ich dir jetzt nicht sagen, da ich nicht weiß zu welcher Kategorie du gehörst. Du musst fünf vierstündige Fächer wählen, in denen du auch deinen Abschluss schreibst, und beliebig viele zweistündige Fächer, allerdings müssen 28 Wochenstunden belegt sein.
Soweit mal das, den Rest wird dir die Schulleiterin erklären."
Sie holte erst einmal tief Luft, während ich nur erstaunt auf den Tisch starrte und das alles verarbeiten musste. "Ich brauch erst mal 'ne Kippe...", flüsterte ich leise, mehr zu mir selbst, sprang auf und stürmte aus dem Abteil. "Hey, wo willst du hi-?", ertönte noch Maries Stimme hinter mir, aber ich war zu weit weg um sie zu hören.
Fast schon panisch lief ich zu Samuel um mir eine weitere Zigarette zu schnorren. An seinem Abteil angekommen sah ich, wie er sich angeregt mit einem Schüler unterhielt, der ebenfalls die Uniform trug. Als er mich sah unterbrach er das Gespräch und winkte mich zu sich herein. Die sonstigen Plätze waren leer, also schmiss ich mich regelrecht neben ihn und hielt fordernd die Hand auf. "Du siehst aber geschockt aus, ist dir ein Geist begegnet?", lachte er schon fast und schaute leicht verwirrt auf meine Hand. "Kann man so sagen.", entgegnete ich und wedelte auffordernd vor seiner Nase herum. "Mir ist das Schulsystem erklärt worden. Ziemlich viel, ziemlich schnell, ziemlich verwirrend. " "Lass mich raten, Marie?", fragte der andere Junge, der vermutlich Leo war. "Oh ja."
Ich schaute Samuel nun in die Augen und deutete noch einmal auf meine Hand. Dennoch schaute er nur verwirrt. "Ehm, ich glaube sie will irgendwas von dir.", erklärte Leo. "Ach?", entgegnete ich belustigt. "Ich tippe auf 'ne Kippe.", meinte er wieder. Samuel ging ein Licht auf und er holte die Schachtel aus seiner Jackentasche, während Leo leise für sich wiederholte: "Ich tippe auf 'ne Kippe - hey, das reimt sich! Ich tippe auf 'ne Kippe..."
Ich nahm einen langen Zug und lehnte mich erst mal entspannt zurück. "Danke. Das hab ich jetzt gebraucht."
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Feuerfunke *wird überarbeitet*
FantasyJedes Element erzählt seine ganz eigene Geschichte. So berichtet zum Beispiel das Licht über alles Gute und Fröhliche auf der Welt, während der Schatten davon überzeugt ist, dass es nur Böses auf der Welt gibt. Die vier größten Elemente, Luft, Wasse...