Die nächsten zwei Tage vergingen flüchtig. Ich besuchte den Unterricht, der sich wesentlich spannender gestaltete als der erste Tag, und trainierte mit Samuel. Wirklich besser wurde ich nicht, aber es waren auch nur drei Tage Training, was wollte ich also erwarten. Als es Freitag zum Schulschluss klingelte, trafen wir uns alle gegen siebzehn Uhr um in die Stadt zu gehen. Schließlich hatten Jason und ich noch eine Wette offen.
Wir stiegen also in den Zug, der uns dorthin bringen sollte. Etwa zwanzig Minuten waren wir unterwegs, dann kamen wir an einem kleinen Bahnhof an, an dem sich zahlreiche Schüler tummelten. „Und wo ist diese Bar?", fragte ich schließlich während wir uns im Licht der Abendsonne durch die überfüllten Straßen quälten. „Genau hier.", antwortete Flo und hielt vor einem großen Gebäude, aus dem leises Gelächter drang.
Als wir es betraten, kam uns ein Schwall heiße Luft entgegen. Ein Mann hinter der Bar rief etwas durch den Raum. „Aii, meine Freunde! Wie schön euch zu sehen! Wie waren die Ferien?", sprach er mit spranischem Akzent und stürmte auf uns zu. Französisch mit spanischem Akzent klang verdammt lustig, wie ich feststellen musste. „Carlos, auch schön dich zu sehen! Du kennst es doch, zu kurz, wie immer.", antwortete Jason und begrüßte ihn mit einer herzlichen Umarmung.
„Si, natürlich zu kurz.", antwortete Carlos und schloss alle nacheinander in eine Umarmung. „Oh, signora, wer bist du denn?", fragte er als er mich sah. „Carlos, das ist Wynn. Sie beherrscht das Feuer.", stellte Flo mich vor. „Feuer?! Nach so langer Zeit?" „Ja, es ist zurück." „Faszinierend. Wie auch immer, ich habe extra euren Tisch frei gehalten!" Ein Freudenschrei ging durch die Runde. „Auf dich ist auch immer Verlass, Carlos!", meinte Adrian während wir uns auf einen Tisch in einer Ecke des Raumes zubewegten.
„Was möchtet ihr haben?", fragte Carlos als wir uns setzten und Jason bestellte eine Runde Bier. „Kommt sofort!" Damit stürmte der temperamentvolle, kleine Mann zurück hinter den Tresen. „So, Wynn, dann lassen wir den Wettabend mal beginnen. Was war der Einsatz nochmal?", sagte Jason und beugte sich über den Tisch. „Der Verlierer zahlt einen ganzen Abend hier.", antwortete ich und tat es ihm gleich.
„Lahm!", kam von Troy, „Das ist doch viel zu wenig!" „Und was schlägst du vor?", fragte Jason, worauf er mit seinem Bruder tuschelte. Kurz darauf drehten sie sich wieder zu uns und grinsten hämisch. „Der Verlierer muss das ganze Semester über tun, was der Gewinner verlangt!" „Das ganze Semester? Ist das nicht ein wenig zu krass?", mischte Marie sich ein, doch die Zwillinge schüttelten nur den Kopf. „Ein Semester!" „Ihr erinnert euch an die Regel, dass jeder neue Einsatzgeber auch an der Wette teilnimmt?", sagte Samuel, worauf sie ein wenig überrascht schauten.
„Stimmt, scheiße." „Tja, das heißt dann wohl ihr drei hört bald auf mich.", grinste ich und lehnte mich zurück. „Verdammt." „Wir stehen das gemeinsam durch!", ermutigte Jason sie und streckte dieHand in die Mitte des Tisches. „Schlagt ein!" Wir taten es ihm gleich und somit war die Wette gültig.
Eine Stunde und drei Gläser Whyskey-Cola sowie vier Bier später, fingen die Jungen langsam an zu zweifeln. Troy hatte schon angefangen sich öfter als gewöhnlich zu versprechen und Adrians Reflexe waren wie weg, während ich mich verhielt als wäre ich nüchtern. Doch auch Jason, Samuel, Flo und Marie schlugen sich nicht schlecht. „Okay, ich bin raus.", ergab Adrian sich als er die Flache Vodka sah, die gerade zusammen mit sieben Shotgläsern zu uns gebracht wurde. „Was? Nein! Bruder, du kannst mich doch nicht verlassen!", meinte Troy verzweifelt, doch Adrian schüttelte nur den Kopf und nippte an seinem Bier. Doch drei Shots später war auch Troy draußen.
Jason und ich lieferten uns einen erbitterten Kampf, doch niemand wollte aufgeben. Inzwischen konnte ich den Alkohol deutlich spüren und auch Jason sah man es an. Flo, Marie und Samuel hatten letztendlich auch aufgehört und sich, wie Troy und Adrian zuvor schon, zum Bier zurück besinnt. Wir hatten gerade den elften Shot des Abends geleert und stellten das Glas gerade zurück auf den Tisch, als Jason anfing den Kopf zu schütteln und schließlich sagte: „Ich geb auf. Du hast gewonnen. Aber deinen Titel als Bad Girl musst du dir dennoch verdienen!"
Ich hob triumphierend meinen Arm in die Luft und gab ein „Ha!" von mir. „Ich habs dir gesagt!" „Ja, ja, ich weiß. Aber ich denke, wir sollten langsam zurück. Es ist schon drei Uhr und der letzte Zug kommt in zehn Minuten." Er hatte drei Anläufe gebraucht, um das'sollten' richtig auszusprechen. „Ja, das sollten wir.", antwortete ich und Flo winkte Carlos zu uns. Wir bezahlten und machten uns schließlich auf den Weg zurück zum Bahnhof.
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Leute, Leute, der nächste Part wird lustig :D macht euch auf was gefasst!
Was haltet ihr von meinem Uploadplan? Gerne in die Kommentare damit!
Eure Kiona
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Feuerfunke *wird überarbeitet*
FantasyJedes Element erzählt seine ganz eigene Geschichte. So berichtet zum Beispiel das Licht über alles Gute und Fröhliche auf der Welt, während der Schatten davon überzeugt ist, dass es nur Böses auf der Welt gibt. Die vier größten Elemente, Luft, Wasse...