Feuerfunke *wird überarbeitet*

Kapitel 32

„Ich weiß auch nicht, vielleicht hier?" Die Tür wurde auf gemacht. „Hey Marie, ich hab sie gefunden!" „Was, echt?" Schritte tapsten näher. „Ach wie knuffig." „Ja, oder?" „Sollen wir ein Foto machen? Das ist ja putzig." „Niemals, Samuel wird dich dafür töten!" „Genau deswegen!"

Ich schlug kurz die Augen auf und blickte genau in die von Samuel, der nur wenige Zentimeter neben mir lag. Dieser lächelte mich kurz an und brummte dann ein „Wehe du tust das." Marie und Flo fingen an zu lachen, dann hob Samuel seinen Arm, zeigte ihnen seinen Mittelfinger und scheuchte sie somit raus. Die Tür wurde wieder geschlossen und Flo rief noch: „Es ist ein Uhr, bleibt nicht mehr so lange da drin ihr Turteltauben!" „Halt's Maul!", brummte Samuel hinterher worauf wieder Lachen ertönte.

„Guten Morgen.", flüsterte ich und musterte sein Gesicht. „Guten Morgen.", kam zurück und ich rollte mich auf den Rücken um mich zu strecken. „Tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin.", sagte ich dann und setzte mich auf. „Kein Problem, ich nehm' dir das nicht übel." Ich dachte kurz über die vergangene Nacht nach. „Es war wirklich schön. Danke." Samuel stand auf und lächelte mich wieder an. „Bitte. Wir wurden zwar fast erwischt, aber ich denke, das war es wert." „Ja, das war es.", antwortete ich und stand ebenfalls auf.

„Ich schätze, wir sollten zu den beiden raus. Ich könnte auch 'nen Kaffee gebrauchen.", sagte ich und streckte mich nochmals. „Ja, ich denke auch." Er lief zur Tür, legte die Hand auf die Klinke und hielt dann aber inne. „Hm?", fragte ich und legte den Kopf schief. Samuel drehte sich wieder um und kam einen Schritt auf mich zu. „Ich-" „Ja?" Er legte eine Hand an meine Hüfte, zog mich zu sich, kam mir unfassbar nahe sodass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren konnte. Automatisch schloss ich die Augen, legte eine Hand an seine Halsbeuge und ignorierte meine weichen Knie, doch er hielt an. Einen Augenblick verweilten wir so, kurz vor einem Kuss, dann drehte er plötzlich den Kopf, murmelte ein „Tut mir leid.." und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Dann verließ er den Raum.

Perplex starrte ich auf den Türrahmen vor mir und meine Hand sank wieder herunter, bis Marie in mein Blickfeld trat. „Wynn, ist alles okay? Du stehst da wie bestellt und nicht abgeholt." Ich fasste mich wieder, blinzelte ein paar mal und schaute ihr dann in die Augen. „Ja, ja alles okay, ich war gerade nur etwas abgelenkt. Gibt es hier Kaffee im Haus?" „Ja, gibt es. Soll ich welchen machen?" „Ja, bitte.", meinte ich und folgte ihr in die Küche.

Ein paar Minuten später starrte ich auf die Tasse in meiner Hand. Ein Tut mir leid und ein Kuss auf die Wange war alles gewesen? Hatte er abgebrochen oder das von vorne herein geplant gehabt? Gott, dieser Junge verwirrte mich.

Genau in diesem Moment kam er mit Flo in den Raum, hatte sich umgezogen, und war wieder ganz der Alte. „Was steht heute an?", fragte Marie und lehnte sich an die Theke. „Training, würde ich sagen.", meinte Samuel worauf ich meinen Kopf hob und ihn anschaute; doch erschaute lediglich auf den Tisch vor mir. „Ich muss mich erst mal umziehen.", erwiderte ich doch Marie schüttelte den Kopf. „Keine Sorge, ich hab Jason gesagt er soll was her bringen." „Jemand hat meinen Namen gesagt?", ertönte in dem Moment und Jason steckte den Kopf in den Raum. „Du musst dir nicht gleich einbilden, dass wir über dich reden.", antwortete Marie sarkastisch.

„Hier.", sagte Jason und hielt mir einen Stapel Kleider hin, „Was habt ihr eigentlich gemacht?" „Wir waren im Observatorium. Und danke.", antwortete ich und stand auf, um mich umzuziehen. „Im Observatorium?", fragten die anderen einstimmig. Ich nickte noch und überließ den Rest der Erklärung Samuel.

Im Bad schloss ich zunächst die Tür ab und spritze mir dann eine ordentliche Ladung Wasser ins Gesicht. Verwirren konnte Samuel mich wirklich. Andererseits, was hatte ich erwartet? Ich schüttelte den Kopf, beschloss, das zu vergessen und schlüpfte in meine neuen Sachen, die Jason erstaunlich gut kombiniert hatte.