Ich blickte auf die Uhr, die mir siebzehn Uhr anzeigte. „Oh fuck.",murmelte ich, schnappte mir meinen Zettel und lief Richtung Tür.„Wynn, wohin so schnell?", hörte ich die anderen, worauf ich mit dem Zettel wedelte und den Raum verließ. Dabei knallte ich fast gegen Jason, der über irgendwas mit Tylor diskutierte, doch ich beachtete sie nicht wirklich, sondern lief geradewegs auf die Treppe zu. Da ich keine Ahnung hatte, wo der Trakt der Lehrer war oder so etwas wie ein Lehrerzimmer, beschloss ich, einfach denselben kleinen Raum aufzusuchen, in dem ich bei meinen letzten Besuchen auch gewesen war. Also lief ich die Treppe hinunter, den kleinen Gang entlang und klopfe an. Die Tür wurde mir von Miss Jaines geöffnet, wenn ich mich nicht irrte. Sie lächelte mich an und fragte: „Hallo Gwendolyn, kann ich dir helfen?" Ich lächelte ebenfalls und erkundigte mich nach Herr Farris. „Oh tut mir leid, er ist gerade unten in Theta. Aber er wollte sowieso mit dir Sprechen, wenn ich mich recht entsinne. Könntest du zu ihm gehen?", erklärte sie.„Theta war.. Trainingstrakt, oder?", fragte ich worauf sie nickte. „Alles klar, ich suche ihn. Vielen dank." „Kein Problem." Damit schloss sie die Tür und ich begab mich auf den Weg zum Trainingstrakt.
Ich kam an dem großen Platz an, jedoch war niemand zu sehen, bis aufeinen älteren Mann, der etwas abseits den Weg kehrte. „Entschuldigen Sie, haben Sie Herr Farris gesehen?", erkundigte ich mich. Der Mann nickte nur und deutete auf das runde Gebäude. Ich schaute es an,dann verwirrt wieder ihn. „Unten.", sagte der Mann nur. „Okay,haben Sie vielen dank.", bedankte ich mich und lief auf das Gebäude zu. Als ich näher kam bemerkte ich eine Tür in dem Tor, die bei leichtem Drücken auf ging und mir Einlass gewährte. Ich schaute mich in dem großen, modern und steril aussehendem Raum um, in dem nichts eindrückliches war außer der großen Fläche, die geöffnet wurde wenn ein Drache herauf kam, und entdeckte schließlich einen Aufzug links von mir. Ich wartete fast eine Minute auf diesen, dann betrat ich ihn und betrachtete die Knöpfe. Es gab zwei Möglichkeiten, das Stockwerk, in dem ich war, oder eines mit der Bezeichnung Zero.
Der Aufzug setzte sich in Bewegung und es wurde eine fröhliche Musik abgespielt. So eine, die einen auf Dauer nervte, bei der man aber dennoch mitwippen musste, sei es auch nur mit dem kleinen Finger. Nach fast zwei Minuten hielt er und ich begann mich zu fragen, wieso man so tief unter die Erde fahren musste um ein paar Drachen unterzubringen. Ein paar Drachen – das Verflog, als sich die Türen öffneten und mir einen Eindruck von einem Prähistorischem Paradies baten. Zwar war die Fläche vor dem Aufzug noch mit grau-braunen Steinen bedeckt, doch bereits nach wenigen Metern verwuchsen die Steinplatten mit grünen Pflanzen, die sich sogleich in einen Wald verwandelten, aus dem die Unterschiedlichsten Geräusche drangen. Etwa zweihundert Meter leicht rechts von mir stürzte ein kristallklarer Wasserfall in die Tiefe, und da ich dessen Ende sehen wollte, lief ich langsam an den Rand der Platten, der sich auf der rechten Seite als Klippe zeigte. Vorsichtig beugte ich mich vor und sah nur in ein riesiges Areal mit den unterschiedlichsten Biomen und einem Fluss, der hindurch floss, und das kein Ende zu nehmen schien.Hier waren wohl doch mehr als nur ein paar Drachen untergebracht.
Plötzlich wurde etwas aufgescheucht und flog nach oben, so knapp an mir vorbei,dass ich vor Schock zurücktaumelte und fast auf den Boden fiel. „Na, überrascht?", hörte ich eine Stimme, worauf ich mich ruckartig umdrehte, jedoch nur Herr Farris erblickte. „Mehr als das. Das hier ist... atemberaubend. Und das gehört alles zur Schule?" Er nickte.„Das sind alles unsere. Natürlich gehören sie niemandem, alle Drachen sind freiwillig hier. Sie könnten jederzeit gehen, jedoch wissen sie von den Gefahren in unserer Welt. Viele sind hier, weil sie hier ein sicheres Zuhause haben. Und einige davon haben sich eben bereit gestellt, unserer Schule zu dienen. Faszinierend, nicht?"Diesmal nickte ich. „Wie auch immer, wieso bist du her gekommen?", fragte er und zog sich seine ledernen Handschuhe aus. „Ich wollte Ihnen den Zettel mit meiner Fächerwahl geben. Miss Jaines hat mich her geschickt, sie meinte, Sie wollen auch noch mit mir reden." „Das stimmt, aber das muss noch warten. Tut mir leid, dass sie dich den ganzen Weg umsonst her geschickt hat. Den Zettel kannst du aber gerne da lassen." „Ach, kein Problem. Das hier war ja wohl einen Blick wert.", lächelte ich und gab ihm den Zettel. „Tut mir wirklich leid. Ich werde morgen mit dir reden. Noch einen schönen Abend!", rief er mich nochmals zu als ich auf den Aufzug wartete. „Den wünsche ich Ihnen auch.", antwortete ich und stieg in den Aufzug.
„Super,das hat sich ja gelohnt.", murmelte ich während ich zum gefühlt hunderten mal die Treppen zu meinem Stockwerk hochlief. Erwartungsvoll stieß ich die Tür zu meinem Zimmer auf, fand allerdings niemanden dort vor. Lediglich einen Zettel, der mir sagte,sie wären bei den Tribünen in der Nähe der Sporthalle. Und ich sollte bitte abschließen. Also nahm ich mir meinen Zimmerschlüssel,schloss die Tür hinter mir und lief erneut die Treppen hinunter.„Noch 'ne Woche jeden Tag und ich bin fünf Kilo leichter.", murmelte ich vor mich her während ich den Schulhof betrat und darüber lief. Ich schaute zur Turnhalle und dann weiter nach links,und keine zwanzig Meter weiter entdeckte ich tatsächlich Tribünen und Leute darauf, die ich nach ihrem Gebrüll zu urteilen eindeutig als die richtigen Leute einstufte. Ich lief auf sie zu und wurde nachein paar Metern entdeckt, worauf Flo aufsprang und auf mich zutaumelte. „Wynny, wo warst'n du?", nuschelte er. „Du bist auch schon ziemlich dicht, oder?", lachte ich während er den Arm und meine Schultern schlang und mich mehr oder weniger mit sich zog. „Wie viel habt ihr dem gegeben?", rief ich zu den Anderen. „Zu viel.",kam die Antwort von Marie. „Hey, wenn er zu feige ist seine Aufgaben zu erledigen können wir auch nichts dafür!", entgegnete Adrian. „Ich war doch gerade mal zwanzig Minuten weg. Da muss er aber einen ziemlich schlechten Tag haben. Wieso überhaupt zu feige?", fragte ich nun leiser, da wir die Treppen zu ihnen emporstiegen – Naja, Flo krabbelte vielleicht eher. „Wenn man was nicht machen will trinkt man eben. Ganz einfach.", erklärte Samuel. „Im Übrigen ist er nicht betrunken. Er sollte das nur spielen.", meinte Troy und haute ihm auf die Schulter. „War auch ein bisschen übertrieben gespielt.", lachte ich. „Das bisschen Alkohol haut mich doch nicht um.", meinte Flo ein wenig zu stolz wieder in einer normalen Stimme. „Sei da nicht stolz drauf.",lachte ich noch und setzte mich neben Marie.
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Feuerfunke *wird überarbeitet*
FantasyJedes Element erzählt seine ganz eigene Geschichte. So berichtet zum Beispiel das Licht über alles Gute und Fröhliche auf der Welt, während der Schatten davon überzeugt ist, dass es nur Böses auf der Welt gibt. Die vier größten Elemente, Luft, Wasse...