-Teil 8-

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Wir fuhren vielleicht 15 Minuten, aber es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Das einzige, was ich bemerkte war, dass sie in der gleichen Straße wie ich wohnte, jedoch ein ganzes Stück weiter unten. Sie hielt an, schaltete den Motor ab und schaute mich an. „Rick? Was hast du alles konsumiert und wieso zum Teufel hast du das getan?" Ich konnte nicht deuten, ob sie sauer, enttäuscht oder einfach neugierig war. 

Ich schaute sie an, schaute weg und dann schaute ich auf meine Hände als ich leise anfing zu antworten: „Ich vermisse Maike. Das ist alles so blöd gelaufen und sie hat mir nicht mal die Chance gegeben zu reden. Ich habe nicht viel genommen, wenn sie es wissen wollen. Es waren lediglich ein paar Bier, zwei Teile, eine Line und ein Joint." Sie schaute mich an, als hätte ich ihr gerade gesagt, dass ich ihre Mutter umgebracht habe und sagte: „Nicht viel also? Rick ich bin wirklich enttäuscht von dir. Jetzt komm wir gehen hoch." Schämend nickte ich und folgte ihr in die Wohnung. Sie wohnte im vierten Stock und die Wohnung passte sehr gut zu ihr. Überall waren Pflanzen, Deko und schöne weiße Möbel.

„Ich kann dir das Sofa herrichten, wenn du magst.", sagte Frau Kircher und riss mich so aus meinen Gedanken. Ich nickte lächelnd und schaute mich weiter um. Die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer waren wie bei uns offen. Ich liebte offenes Wohnen. Als ich in ihr Schlafzimmer kam, staunte ich nicht schlecht. Das Bett war wirklich riesig und sah unglaublich bequem aus mit den vielen Kissen. Nichts wollte ich mehr, als mich jetzt in dieses Bett zu legen. Ich ging auf das Bett zu und setzte mich drauf. Es enttäuschte mich nicht, denn es war wirklich super weich. 

Ich schloss die Augen, riss sie in dem Moment wieder auf, als ich meine Lehrerin lachen hörte: „Jetzt sieh mal einer an. Da liegt wirklich einer meiner Schüler in meinem Bett." Ich stand sofort auf und wurde Rot: „Entschuldigung haha. Es sah so weich aus und da konnte ich nicht anders." Sie winkte ab und lief in die Küche. Ich folgte ihr und sie reichte mir einen frisch gemachten Kaffee: „Das wird helfen Rick. Trink den, bevor du schlafen gehst." Ich trank ihn auf Ex und merkte wie gut er tat. Ich bedankte mich und lächelte. 

"Ich nehme normalerweise keine Drogen Frau Kircher. Also Gras, aber das sind keine Drogen für mich. Ich meine die harten Sachen. Ich lasse immer die Finger davon, wirklich. Heute war aber alles anders und ich-.", erklärte ich mich, aber meinen Satz konnte ich nicht zu Ende reden, weil sie mich unterbrach. "Rick du musst bei mir nicht beichten. Wie gesagt, ich bin enttäuscht von dir und das hätte ich nicht gedacht. Dein Geheimnis ist bei mir aber sicher." 

Ich ging mit ihr ins Wohnzimmer und zog mein Oberteil aus. Ich spürte ihren Blick auf mir und schaute sie an. Sie wirkte verlegen und schaute auf den Boden. Sie fragte: „Trainierst du?". Ich nickte und erklärte ihr, dass ich fast täglich in unser Gym zuhause gehen würde. Ich hatte die letzten zwei Jahre meinen Körper komplett definiert. Vom kleinen dünnen Rick ist mittlerweile nichts mehr übrig. Ich hatte massig an Muskeln aufgebaut. Sie schaute mich von oben bis unten an und nickte: „Wow sehr beeindruckend! Meinen Respekt hast du." Ich bedankte mich und lächelte. Ich kam auf sie zu und blieb direkt vor ihr stehen. „Ich wollte mich bei ihnen bedanken Christina. Danke, dass sie mich aus meinem Horror gerettet haben und mich bei ihnen schlafen lassen. Das würde sonst kein Lehrer tun.", bedankte ich mich und schaute ihr in die Augen. Ich konnte nicht oft genug denken, wie hübsch sie war.

POV Christina Kircher:

Er war so lieb. Ich schaute ihn an, legte meine Hand auf seinen Arm und lächelte: „Das ist selbstverständlich. Dafür habe ich euch meine Nummer gegeben." Er lächelte mich schüchtern an, zeigte seine Grübchen und ich schmolz nur so dahin. Ich wusste nicht wie es passierte und auch schon gar nicht wieso. Ich merkte auf einmal seine Lippen auf meinen. Ich wusste nicht, wer von uns beiden näherkam, aber wahrscheinlich waren wir es beide. Es fühlte sich falsch an, denn ich war seine Lehrerin. Dass das verboten war, wusste ich. Als ich seine Zunge an meinen Lippen spürte, wusste ich das war mein Untergang. Ich konnte nicht anders, als meine Arme um seinen Nacken zu legen, um ihn näher an mich heranzuziehen. Sobald ich seiner Zunge Einlass gewährte, stöhnte er leicht auf. Ja Christina, das war dein Untergang.

Er drückte mich in Richtung Sofa und ich ließ mich leiten. Leiten von meiner Dummheit, von meiner Ignoranz und vor allem meiner Anziehung gegenüber meines Schülers. Rick drückte mich auf das Sofa und kam dann hinterher. Er lag bereits auf mir, als wir beide innehielten. Außer Atem schaute ich ihn an und flüsterte: „Rick, wir können das nicht tun." Er legte seine Stirn an meine, atmete aus und rollte von mir herunter. „Es tut mir leid, Christina. Oh Gott ich meinte Frau Kircher. Das war ein Fehler.", flüsterte er. Rick hatte seine Hände vor seine Augen gelegt und massierte sich die Schläfen.

Ich setzte mich auf und schaute ihn an: „Du hast keinen Fehler gemacht. Wenn sich einer entschuldigen sollte, dann bin ich das, okay? Es ist alles gut! Ich hätte gesagt, dass wir beide erst einmal schlafen gehen. Wenn was sein sollte, weißt du wo du mich findest. Schlaf gut Rick!" Mit den Worten stand ich auf, rückte meine Kleidung zurecht und ging ins Schlafzimmer. Wow, das war heiß, aber verboten. Ich durfte mich auf keinen Fall von meiner Naivität leiten lassen.

POV Rick:

Als ich am nächsten Morgen aufwachte und meine Augen öffnete, wusste ich erst einmal nicht wo ich war. Doch dann erinnerte ich mich. Da war der Rave. Dann mein Absturz, Frau Kirchers zuhause. Fuck, Frau Kirchners zuhause. Da wo letztendlich der Kuss stattfand. Ich habe heute Nacht meine Lehrerin geküsst. Oh mein Gott.

Ich streckte mich und zog meine Hose an. Als ich aus der Küche Geräusche wahrnahm wurde mir mulmig. Christina war bereits wach. Ich ging um die Ecke und da saß sie an der Kücheninsel. Sie schaute aus dem Fenster, scheinbar voll in Gedanken und bemerkte mich noch nicht. Ich trat neben sie und sagte vorsichtig: „Guten Morgen Christina." Sie schreckte hoch, schaute mich an und lachte dann: „Oh Gott ich habe dich gar nicht bemerkt, setz dich doch, dann mache ich dir einen Kaffee!" Sie strahlte mich an und ich verstand nicht. War sie nicht sauer? Ich bedankte mich und setzte mich auf den Hocker. Nachdem ich den ersten Schluck Kaffee intus hatte, ging es mir direkt besser.

„Soll ich dich nach Hause fahren oder willst du laufen?", fragte Christina mich mitten im Gespräch. Ich war ein bisschen perplex, weil ich dachte wir würden über die Geschehnisse der vergangenen Nacht reden. Das tat sie jedoch nicht. Sie verdrängte den Kuss bestimmt. Es war ein Fehler. Ich sagte ihr, dass ich nach Hause laufen würde und zog mich an. Wir verabschiedeten uns kurz, ich bedankte mich nochmal und dann lief ich los. Es war ja nicht weit.

Das verbotene VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt