-Teil 54-

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Nachdem ich aus der Dusche stieg, war es schon kurz vor sechs, also sollten die anderen auch gleich kommen. Ich räumte schnell mein Zimmer auf und raste auf die Dachterrasse, aber zum Glück war es hier sauber, sodass ich runter zu meiner Mutter ging. Sie schob die Tacos gerade in den Ofen, damit der Käse frisch überbacken war, wenn die anderen kamen. Lange dauerte es nicht mehr und es klingelte an der Tür. Wir umarmten uns alle und Adam stürmte direkt zu meiner Mutter in die Küche. „Mein verlorener Sohn ist zurückgekehrt", hörte ich meine Mutter sagen und wir lachten. Wir setzten uns an den Tisch und aßen mit meiner Mama ihre Tacos. Sie waren wirklich grandios. Kochen konnte sie, das musste man ihr lassen.

„Ach ich habe euch vermisst. Zum Glück sind wir jetzt alle wieder im Lande und können gemeinsam saufen.", sagte Adam, hielt seine Bierflasche hoch und wir stießen an. „Wie war es denn eigentlich im Urlaub Mädels?", fragte ich, nachdem ich an meiner Flasche nippte. Maike und Larissa waren gemeinsam auf Malle und erzählten sogleich von ihrem Trip. Sie waren in einem riesigen Aquarium nicht weit vom Ballermann entfernt. Dort waren sie natürlich auch jeden Abend. Wir tranken und redeten viel. Die Zeit verging so schnell, wie sich unsere Flaschen leerten. Es war nach 12, als Christina mir schrieb.

Sie schrieb mir, dass sie ins Bett gehen würde und wünschte mir eine gute Nacht. Leider musste ich die Nachricht aus Adams Mund hören. Er hielt mein Handy hoch und johlte: „Rick hat eine Freundin." Die anderen stimmten mit ein, wobei mir auffiel, dass Maike weniger begeistert war. Ich entriss ihm mein Handy und zischte: „Junge halt dein Maul. Die Nachrichten gehen dich nichts an." Adam erhob die Hände und entschuldigte sich: „Tut mir leid Großer. Wusste nicht, dass du so empfindlich bist mit dem Thema. Es ist doch nur ein Mädchen. Damals warst du doch auch nicht so. Ich würde dich verstehen, wenn es unsere Klassenlehrerin Christina Kircher wäre, die du fickst. Entspann dich."

Mir rutschte das Herz in die Hose und ich hoffte keiner konnte mein bleiches Gesicht sehen. „Digga nein. Ich habe sie kennengelernt, aber es ist noch nichts Offizielles. Also bitte entspann du dich doch." So schnell wie das Thema aufkam, umso schneller vergaß es auch jeder. Nur Maike schaute mich seitdem immer mal wieder komisch an. Als es 2 Uhr nachts war, fing es an zu regnen. Anstatt reinzugehen, tanzten wir zu viert wie kleine Kinder. Schon nach 5 Minuten waren wir alle komplett durchnässt. Wir lachten, als Adam ausrutschte und fast sein Gleichgewicht verlor. Die Szene war wirklich filmreif.

„Ich schätze, dass wir es gleich packen. Larissa friert und wir sind komplett nass. Ich hoffe wir sehen uns die Tage.", verabschiedete sich Adam und packte seine Sachen. Zum Glück gehen sie über die Feuerwehrleiter nach unten und nicht durch das Haus. Maike blinzelte den Regen aus ihren Augen und sagte: „Kann ich dir noch beim Aufräumen helfen?" Dabei lächelte sie ihr wunderbares Maike-lächeln, was mich immer noch aus der Fassung brachte. Ich nickte und wir fingen an die geleerten Flaschen in eine Kiste zu verstauen. Nach weiteren 20 Minuten aufräumen, saßen wir nebeneinander in der Kälte und redeten.

Wir redeten über viele Themen, die uns beide belasteten. Wir wollten uns gegenseitig helfen und gaben dem anderen Ratschläge. „Wer ist diese Christina? Kenne ich sie?", fragte Maike plötzlich und nippte an ihrem Wein. Ich schüttelte den Kopf und erklärte: „Nee keiner kennt sie. Ich habe sie im Urlaub kennengelernt und sie wohnt ein bisschen weiter weg. Ich sehe sie auch nicht sehr oft. Ich fahr meistens übers Wochenende zu ihr oder sie zu mir." Sie verstand und nickte leicht. Als sie auf ihr Handy schaute, erschraken wir beide, als wir die Uhrzeit erkannten. „Du Rick, es ist jetzt schon vier Uhr. Vielleicht sollten wir beide ins Bett.", sagte sie. Ich nickte, aber mir fiel ein, dass Maike am anderen Ende der Siedlung wohnt und mindestens 20 Minuten laufen müsste. Ich überlegte und wurde schwach. „Du kannst jetzt auch bei mir schlafen, wenn du willst. Schließlich regnet es noch und du musst total weit laufen." Sie nickte vorsichtig und wir stiegen gemeinsam die Treppe hinunter in mein Zimmer. 

Das verbotene VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt