Das verbotene Verlangen

-Teil 6-

Als ich und Adam uns am nächsten Morgen an der Schule trafen, umarmte er mich und schenkte mir Trost. „Bro du hast scheisse gebaut, aber du leidest man. Hat sie dir doch mehr bedeutet als du dir selbst eingestehen wolltest?", fragte er nachdenklich. Anstatt zu antworten, zog ich an meiner Zigarette und schaute auf den Boden. Wir mussten auf Larissa und Maike nicht warten, denn die kamen garantiert nicht zu uns. Wir gingen schweigend ins Klassenzimmer und setzten uns auf unseren Platz. Frau Kircher war auch schon da, sonst aber keiner. 

Sobald wir saßen, drehte sich Larissa um und schrie fast: „Hoffentlich hat es Spaß gemacht eine andere zu ficken du Hurensohn! Wie kann man so scheisse sein? Lass deinen Schwanz in deiner Hose." Mit diesen Worten drehte sie sich um und widmete sich wieder Maike. Adam und ich hatten den Mund offenstehen und starrten den beiden Mädchen auf den Rücken. Wir sahen, dass Frau Kircher die Szene beobachtet hatte, den Kopf schüttelte und dann wieder auf ihre Blätter sah. Adam tätschelte tröstend meine Schulter und schaute wieder auf sein Handy.

Als der Unterricht begann, gab Frau Kircher uns Stillarbeit und ging auf Maike zu. Sie flüsterte: „Guten Morgen Maike. Ich habe mitbekommen, dass es dir nicht gut geht und wollte fragen, ob du reden möchtest. Wie du weißt, bin ich Vertrauenslehrerin." Maike, die angeschwollene Augen hatte vor lauter weinen, nickte und beide verließen den Raum. Adam schaute zu mir und ich zuckte mit den Schultern.

POV Maike:

Ich ging mit unserer Klassenlehrerin aus dem Raum und folgte ihr in ein Besprechungszimmer im 4. Stock. Wir setzten uns an einen Tisch und dann fing Sie an: „Ich weiß nicht was zwischen dir und Rick vorgefallen ist, aber vorhin hat sich das wirklich schlimm angehört. Willst du mir denn erzählen, was vorgefallen ist?". Sie lächelte mich aufmunternd an. Also fing ich an zu erzählen. Erzählte ihr von unseren ersten Treffen, erster Kuss, erstes gemeinsame Mal und viele weiter Einzelheiten. Immer mal wieder musste ich unterbrechen, um mir meine Nase zu putzen oder Tränen wegzuwischen. 

Danach erzählte ich von der Lüge, die wir seiner Mutter erzählt hatten und von unserem letzten gemeinsamen Abend. Dann schniefte ich erst einmal und schaute meine Lehrerin an. Diese bot mir das 10. Taschentuch an und schnaufte aus. „Puhh Maike das ist wirklich hart.", fing sie an. „Leider muss ich dich was ziemlich Direktes fragen. Warum stört es dich so, dass er mit einer anderen geschlafen hat, obwohl ihr ja beide Single seid und eine reines Freundschaft-Plus-Verhältnis hattet? Es tut mir unfassbar leid, dass ich so unsensibel fragen muss." Ich nickte und antwortete: „Alles gut, ich weiß ja, dass das komisch kommt. Wir kennen uns schon ewig und er hat mir einmal versprochen, mit keinem außer mir zu schlafen, solange wir dieses Verhältnis haben. Das hat er immer gehalten. Auf einmal aber ignoriert Rick seine Versprechungen und vergisst alles, was wir bis jetzt hatten." 

Sie nickte und sagte mir, dass die nächste Zeit nicht leicht werden würde. Allgemein redeten wir noch etwas und danach ging es mir wirklich besser. Sie umarmte mich und fragte, ob wir wieder zurückgehen konnten. Ich stimmte zu und wir liefen gemeinsam zurück ins Klassenzimmer. Da es gerade zur Pause geläutet hatte, liefen uns schon einige Schüler entgegen. Wir sahen Rick an der Tür stehen. „Hey Maike...können wir vielleicht mal reden? Ich habe mich zu erklären.", druckste er herum. Frau Kircher lief schon mal weiter ins Klassenzimmer zu ihrem Pult. Ich schaute Rick an und meinte kalt: „Willst du mir noch erzählen, in welchen Stellungen du sie gefickt hast? Ich passe, danke." Damit ging ich und lies ihn stehen.

POV Christina Kircher:

Er tat mir leid. Wie Maike Rick sitzen oder besser gesagt stehen lassen hat, war hart. Es war aber auch hart eine andere zu bumsen, während es ein Versprechen gab. Ich finde es von Maike aber übertrieben. Das kann ich ihr aber nicht sagen, weil ich als Lehrerin neutral bleiben muss. Rick setzte sich an seinen Platz und hatte den Kopf in den Händen. Ich machte die Tür zu und setzte mich auf Maike ihren Platz, sodass ich vor seinem Tisch saß. „Hey Rick. Mach dir keinen Kopf. Bald wird alles vergessen sein und ihr könnt vielleicht sogar wieder Freunde werden." Er schaute mir in die Augen, lange irgendwie sehr lange. 

Dann sagte er leise: „Ja bestimmt. Irgendwann wird das vergessen sein, aber bis dahin wird es schmerzhaft. Ich habe es ihr leider nie gesagt, aber sie war so viel mehr als nur eine Freundin. Eine Beziehung will ich aber nicht. Ich bin zu jung, verstehen sie das?". Ich machte ihm klar, dass ich das sehr gut verstehen würde und damit brachte ich ihn sogar etwas zum Lächeln. "Sie war immer nur eine Freundin, verstehen sie? Ich hätte nicht gedacht, dass sie es so ernst nimmt, wenn ich Sex mit einer anderen habe." Sie nickte und meinte: "Ja das verstehe ich, aber sie hat mir auch von deinem Versprechen erzählt." Er nickte in Gedanken versunken.

„Wollen sie einen mit mir rauchen?", fragte Rick so direkt, dass ich fast lachen musste. Ich schaute ihn kurz an, lächelte und erwiderte: „Danke dir für das Angebot, aber eine Lehrerin kann schlecht mit ihrem Schüler rauchen. Außerdem habe ich als Lehrerin eine Vorbilds Funktion und untersage jegliche Art von Drogen Rick!" Er schmunzelte und nickte: „Ja da haben Sie irgendwie recht, alles gut!". Wir unterhielten uns noch kurz und dann läutete es. Ich stand auf und wartete auf die Klasse. Nach und nach trudelten alle ein. „Schön, dass ihr alle wieder hier seid. Ich hätte gesagt wir machen weiter mit Physik!"