18: Von Promenaden und Massagen

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Im Hotel angekommen, waren Joey und Horus gleichermaßen aus dem Häuschen ihr Herrchen schon so früh zu sehen.

Horus im positiven Sinne.
Joey eher semi- begeistert.

„H- hey... Wieso hast du denn nicht geschrieben, dass du früher kommst?"
„Wozu?"

„Na, wir hätten uns womöglich verpasst. Hatte demnächst vor mit Horus zu gehen..."
„Ich weiß. Ich kenne seine Zeiten. Früher oder später wärt ihr schon wieder hier aufgetaucht."

„Schon, aber..."
„Aber was?!"

„Naja, wärst du nur zwei Minuten später gekommen, wär ich wahrscheinlich mitten am... Sagen wir so: Wenn Jemand nicht damit rechnet dass du kommst, ist es besser sich anzukündigen. Oder wenigstens zu klopfen..."

„Ist notiert."
Innerlich biss er die Zähne zusammen.
Wegen zwei verdammten Minuten!
Warum war das Schicksal ihm nie wohlgesonnen? Was hatte er in seinem letzten Leben verbrochen?

Schließlich hätte er seinem Hündchen eventuell 'zur Hand gehen' können.
Dieser hätte den Gefallen anschließend eventuell erwidert und...

Gedanken wie diese sollte er sich künftig besser gänzlich abschminken!
Laut Mokuba waren sie unangebracht und übergriffig. Auch er selbst wusste, dass er sich damit auf dünnem Eis bewegte.

„Magst du gleich einfach mit, wenn ich mit ihm rausgeh?", fragte Joey schließlich, munter wie immer.
„Warum nicht?"

Und so schlenderten sie diesmal gemeinsam die endlos scheinende Strandpromenade entlang. So nah nebeneinander, dass sich immer wieder ihre Handrücken streiften, bis Joey letztlich seinen kleinen Finger mit Setos verhakte.

„In der Öffentlichkeit solltest du Gesten wie diese besser unterlassen.", mahnte er, als er abrupt die Hand wegzog.
„Huh?"

„Es könnten Bilder entstehen, die ungünstige Implikationen bedeuten würden. Schließlich besteht die, nicht unerhebliche, Möglichkeit, dass sich noch andere Vorstände konkurrierender Unternehmen hier aufhalten könnten."

Wieso sollte er schließlich seine Reputation für einen 'guten Freund' gefährden?
Wären sie in einer festen Beziehung würde sich diese Frage gar nicht stellen.

Joey sah ihn grinsend an, als habe er ein großes Geheimnis gelüftet.
„Also dann weißt du ja doch, was Paare von Freunden unterscheidet."

„Du musst mich für ernsthaft geistig zurückgeblieben halten..."

„Quatsch. Nur für ein wenig sozial- behindert. Das sind viele schlaue Leute. Mach dir nichts draus."
„Wenn du das sagst..."

„Ja. Ich kann mega gut mit Menschen, aber hab dafür keine Ahnung von Mathe und so nem Kram."

„Wer erledigt dann für euch die Buchhaltung? Dein 'Kollege' wirkt, mit Verlaub gesagt, auch nicht besonders helle."

Daraufhin musste Joey lachen.
„Ja, das täuscht. Er macht die Abrechnung. Naja, für den ganzen Quatsch am Ende des Jahres haben wir trotzdem nochmal ne externe Firma. Sicher ist sicher. Man will ja keinen Ärger mit dem Finanzamt. Aber alleine wär ich völlig aufgeschmissen."
„Ja, so siehst du auch aus."

Recht heftig stieß Joey ihn daraufhin mit dem Ellenbogen in die Seite.

„Wenn das einen blauen Fleck gibt, verklage ich dich auf Schadensersatz."
„Zieh's mir einfach vom Lohn ab."
„Ich weiß nicht, ob ich Angestellte halten will, die sich körperlich an mir vergehen."

„Du hast echt ne verdammt zweideutige Art Sachen zu formulieren. Ist mir schon öfter aufgefallen..."
„Und das stört dich, weil?"

„Nein, es stört mich nicht. Es fällt mir nur auf. Ich sag Sachen eben eher so, wie ich sie meine. Bei dir muss man da irgendwie immer erst mitdenken."

„Und Denken ist ja bekanntlich nicht deine Stärke..."

Das erntete ihm einen zweiten kräftigen Ellen- Hieb in die Rippen.

...

Zurück im Hotel angekommen, fiel Joeys Blick auf ein Schild am Eingang.
„Oh, die bieten hier auch Massagen an.
Hätt ich nicht gedacht..."

„So schäbig, wie du denken magst, ist es auch nicht. Ich habe lediglich keines der Superior- Suiten gebucht, da ich ihnen nicht zumuten möchte diesen großen Raum anschließend auszuräuchern. Horus riecht zuweilen recht stark, nachdem er im Meer gebadet hat."

„Wie merkwürdig rücksichtsvoll von dir."
„Egal was du von mir denken magst:
Ich bevorzuge es in der Regel nicht negativ aufzufallen."

„Ja, eine weitere Person und ein Tier mit in ein Einzelzimmer zu nehmen, kommt auch so viel besser..."

„Was willst du damit andeuten?!"
„, Dass die sicher denken du wärst übelst geizig."

„Pft! Sollen sie meinetwegen denken, was sie wollen!"
„Ich dachte du wolltest nicht negativ auffallen?"
„Verdreh mir nicht die Worte im Mund!"

Eine Angestellte trat verlegen an sie heran.
„Ent- schuldigen Sie bitte. Könnten Sie den Hund eventuell außerhalb des Teppichs laufen lassen, solange er nass ist?",
bat sie, so höflich sie konnte.

Joey verbeugte sich umgehend entschuldigend. „N- Natürlich. Sorry!"

Kaiba hingegen blieb ganz ruhig.
„Es trifft sich gut, dass sie hier sind.
Wir würden gerne eine Massage buchen."
„Für heute?"
„Wann denn sonst?!"

Sie nickte eingeschüchtert.
„Ich werde nachsehen, ob noch etwas frei ist. Wünschen sie eine Paar- oder zwei Einzel- Behandlungen?"
„Paar."

Als Joey ihn fragend ansah, nuschelte er zu ihm herüber: „Ist günstiger."

„So viel zu nicht geizig..."

Der CEO, sein HUND und ICH - #Puppyshipping (Joey x Seto Kaiba) FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt