25: Zu spät?

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„H- Hey!", stammelte Tristan peinlich berührt Richtung Tür.

Der Kunde erhob entschuldigend seine Hände. „Ich sehe mich nur um."

„Alles klar. Sprechen Sie mich jederzeit an, wenn Sie Hilfe brauchen."
Nickend begab sich der junge Mann an die Wand zum Tuning- Zubehör und schenkte den Beiden keine weitere Beachtung.

„Was du soeben angemerkt hast...",
hub Kaiba an.
„V- Vergiss es einfach!"

„Du hattest angeboten-"
„Ich weiß, was ich angeboten hab! Sht jetzt!"

Süffisant grinsend beugte sich Seto ein wenig mehr über die Theke.
„Du hast Bedenken wegen einer dir unbekannten Person, aber hast keinerlei Skrupel deinen, laut eigener Aussage, 'besten Freund' dreist zu hintergehen...?"

„Quatsch! Was für hintergehen?!
Ich hätt ihm nur geholfen, dass sein neuer Stecher kein Schlappschanz ist!
Das ist ein reiner Freundschaftsdienst!"

Mit einem dumpfen Geräusch stellte Seto seine leere Kaffeetasse ab, nachdem er großzügig den letzten Schluck daraus getrunken hatte. „Und wie solltest gerade du mir dabei behilflich sein? Ich finde dich weder optisch noch anderweitig in irgendeiner Weise ansprechend."

„Das spielt keine Rolle.
Ich geb die Besten Handjo-"
„Haben sie diesen Keilriemen auch in 10 Zoll?", rief der Kunde plötzlich dazwischen, was Tristan für einen Moment wild seinen Kopf schütteln ließ, um sich zu sammeln.
„Ich seh im System nach."

Während Tristan mit seinem Tablet und dem Kunden beschäftig war, streifte Kaiba im Laden umher. Dicht gefolgt von Horus. Argwöhnisch beäugte Seto die Auslage und ging anschließend hinter die Theke, um seine Kaffeetasse in die Spüle zu stellen.

Dabei fiel sein Blick auf Joeys Namensschild, das verlassen neben der Oldschool- Registrierkasse lag.

Es stand tatsächlich nur 'Joey' darauf.
„Wie unprofessionell.", dachte er bei sich, als er es in die Hand nahm und seinen Daumen darüber streichen ließ.
Woher kannte Mokuba dann seinen Vor- und Zunamen?

Vermutlich wegen der Versicherung. Schließlich hatte Horus ja zu Beginn wohl die ganzen Motorräder draußen umgeworfen. Dass Seto das in der Abrechnung nicht sofort aufgefallen ist? Sein kleiner Bruder hatte wohl ihre Bilanzbuchhalterin geschmiert, dass sie bloß nichts zu ihm durchsickern ließe.

Ach, der Kleine kam eben ganz nach ihm.

Als der Kunde das Geschäft verließ, wandte sich Tristan wieder an Seto, nachdem er ihm zum Abschied überschwänglich gewunken hatte.

„Ich werd's ihm bestellen und er holt's am Montag ab."
„Ist mir gleichgültig."

„Wieso bist du dann noch hier?
Du interessierst dich nicht für den Laden, deinen Kaffee hast du getrunken und auf Ficken hast du auch kein Bock...",
zählte Tristan auf.
„Habe ich schon. Nur nicht mit dir."

„Sehr witzig. Dann hat er halt den besseren Arsch, und?"
„Gesicht, Körper, Persönlichkeit..."

„Jaja, hab's ja verstanden!
Was machst du dann noch hier?"
„Warten."
„Worauf? Auf schöneres Wetter?!"

„Du sagtest ich bräuchte nicht auf ihn zu warten, aber das tue ich auch ohne deine Erlaubnis."
„Ach, wegen Joey? Ne, der kommt vorerst nicht wieder. Sagte ich doch.
Der ist am Flughafen."

„Wohin fliegt er? Wieso wusste ich nichts davon?!" Selbst Horus blickte überrascht auf.

Als er Kaibas entgleisenden Gesichtsausdruck bemerkte, musste Tristan ein diabolisches Lächeln unterdrücken.
Ihm kam da so eine Idee...

„Ähm... na, weil du dich halt wochenlang nicht bei ihm gemeldet hast. Was erwartest du? Dass er sein Leben für dich anhält, oder was?"

Setos Ausdruck verriet klar und deutlich, dass er eben genau das erwartet hatte. Schließlich war er Seto Kaiba!

Tristan zuckte nonchalant mit den Schultern. „Er ist eben ne freie Seele und geht hin, wohin der Wind ihn treibt..."

„Genauer Informationen bitte.
Wann geht der Flug?"
Tristan sah auf seine nicht vorhandene Armbanduhr und zückte anschließend sein Handy, als er bemerkte, dass er keine trug. „Ähm... 15:30Uhr oder so... Kein Plan."

„Hat er die Flugnummer irgendwo hinterlegt?!"
„Ähm... ne. Aber warte..."

Gemächlich schlenderte Tristan hinter die Theke und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Anschließend kramte er, ebenso gemütlich, in der Schublade unter der Kasse. „Da. Er hat sein Arbeits- Handy hiergelassen."

„Und?"
„Na, er synchronisiert seine ganzen Nachrichten auf beide Handys gleichzeitig."
„Dass du weißt was 'Synchronisation' bedeutet ist verwunderlich."
„Sehr witzig!"

Tristan nahm es kurzerhand doch selbst und wurde kritisch von Seto beäugt, während er es entsperrte.
„Wir haben keine Geheimnisse voreinander.", stellte Tristan vorsorglich klar.

„Wirst du ihm auch erzählen, dass-?"
„Ja."

Kaiba schluckte.
Ihm wäre lieber diese, nur schwer zu erklärende, Begebenheit würde diesen Raum nicht verlassen...

„Da!...", rief Tristan plötzlich aus.
„...Hast du was zum Schreiben?
Ach Quatsch, ich schicks dir einfach.
Er hat ja sicher deine Nummer..."

Plötzlich grinste er breit.
„Hehe, du bist nur unter 'Seto' eingespeichert. Ich zumindest unter 'Bro'."

„Und?"
„Nun, ich hab n Herz hinterm Namen und du nicht."

Das kränkte Seto mehr, als er es je zugeben würde.

Als sein Mobiltelefon vibrierte und er kurz darauf sah, um sicherzugehen, dass es sich tatsächlich, um eine legitime Flug- Nummer mit passender Uhrzeit handelte, nahm er die Leine und verließ, beinahe fluchtartig, das Geschäft, ohne sich zu verabschieden.

„Gern geschehen.", murmelte Tristan eingeschnappt.

Setos Mantel wurde von einem kräftigen Windstoß nach oben geweht, als Tristan ihm durch das Schaufenster hinterher sah.
„Hach, sein Arsch ist schon echt gut.
Joey wird mir danken."

Der CEO, sein HUND und ICH - #Puppyshipping (Joey x Seto Kaiba) FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt