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Kapitel 17:
Die letzten Wochen waren so schnell umgegangen und fühlten sich für mich an, wie ein Traum. Felix und ich waren uns wirklich sehr nahe gekommen und ich konnte auch das Kribbeln in meinem Bauch, wenn er mich ansieht oder anfasst nicht ignorieren. Felix hatte ein Kapitel seines Buches weitergeschrieben und war laut seiner Aussage wieder richtig im Schreibfluss. Der genaue Wortlaut war Du bist meine Muse Kathi und hatte mir fast den Halt meiner Beine gekostet. Auch ich konnte diese Momente nutzen und an meinem Buch weiterschreiben. Es war so gut wie fertig und konnte bald von Vivi gegengelesen werden. Auch Felix bestand darauf vor Veröffentlichungen das Buch zu lesen.

Nun saßen wir im Auto zurück nach Berlin. Die drei Wochen waren vorbei und offiziell war damit auch mein Job getan. Wie würde es jetzt weitergehen? Meine größte Angst war, dass wir uns ab jetzt total aus den Augen verlieren werden. Er geht seinen Weg und ich meinen. Ich würde aber so viel lieber den Weg gemeinsam gehen. Ich glaube echt, dass ich mich ein bisschen verliebt hatte.
Felix und ich saßen beide auf der Rückbank, Julian hinterm Steuer und Becci auf dem Beifahrersitz. Sie war schon wieder am Arbeiten. Diese Frau hörte glaub ich nie auf zu arbeiten.
Ich hatte mich an Felix angekuschelt und streichelte gedankenverloren über seine Rippen.
„Woran denkst du?" fragte er mich leise, sodass niemand was mitbekam.
„Ich bin einfach in Gedanken. Wahnsinn wie schnell die 3 Wochen umgegangen sind" antwortete ich und spürte dann seine Hand an meiner Wange. Er schaute mir in die Augen.
„Bitte mach dir keine Sorgen Püppi, ick werde dich schon nicht direkt blockieren" sagte er und lachte dabei. Ich schlug ihm leicht gegen den Arm.
„Das hoffe ich doch. Ich will dich nämlich wenn als erstes blockieren" lachte ich und er stieg mit ein.
„Hast du Lust morgen Abend was essen zu gehen?" fragte er und kratzte sich dann verlegen am Hinterkopf.
„Hast du mich gerade nach einem Date gefragt?" stellte ich ihm die Gegenfrage und grinste.
„Ick weiß doch och nüscht. Ick weiß nicht wie man sowas macht" sagte er und schmollte.
„Ich würde sehr gerne mit dir was essen gehen" beantwortete ich seine erste Frage. Er schaute mich an „wirklich?" fragte er nochmal nach.
„Ja klar. Ich meine wir haben schon mehr als einen Schritt übersprungen" lachte ich. Er stieg mit ein und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

Als erstes brachten wir Becci nach Hause und dann Julian. Ich bedankte mich bei beiden nochmal für die angenehme Zeit und beide haben mir die Rückmeldung, wie unkompliziert die Zeit mit mir war. Das freute mich natürlich sehr. Im Anschluss brachte Felix mich nach Hause und trug sogar noch meinen Koffer nach oben in meine Wohnung.
„Also" fing er an.
„Also" antwortete ich und legte meine Hände in seinen Nacken. Er legte seine Hände auf meinen Po und zog mich näher an sich heran bevor wir uns leidenschaftlich küssten. In diesem Kuss steckten so viele Emotionen und fühlte sich an wie ein Abschied für immer. Mir war zum heulen zumute, ich riss mich aber zusammen.
Nach dem Kuss drückte er mir nochmal einen Kuss auf die Stirn und umarmte mich feste.
„Ick hol dich morgen um 19 Uhr hier ab Püppi" hauchte er gegen meine Lippen und küsste mich nochmal. Ich nickte.
„Ich bin hier" antwortete ich und er grinste. Danach verließ er die Wohnung und ich fing direkt an zu heulen. Ich malte mir in meinen Kopf das schlimmste Szenario aus. Gleichzeitig hatten sich in den letzten 3 Wochen auch wirklich viele Emotionen angesammelt. Ich war auch einfach ein Mensch dafür, viel zu weinen.

Ich rief direkt nach meinem Mental breakdown Lana und Ella an. Die beiden luden sich für heute Abend zum Mädelsabend ein, was für mich vollkommen in Ordnung war. Ich hatte die beiden ja auch schon eine Weile nicht gesehen.

~

Wir entschieden uns dafür Pizza zu bestellen.
„Jetzt will ich aber auch endlich wissen was Sache ist. Habt ihr gevögelt?" fragt Lana direkt geradeaus. Ich verschluckte mich an meiner Cola und fing an stark zu husten. Ella klopfte mir auf den Rücken und musste lachen.
„Du hättest ihr kurz die Möglichkeit geben sollen von ihrer Reise generell zu erzählen" sagte Ella.
„Ich weiß gar nicht wo ich beginnen soll. Wo fängt man da an? Einfach gerade raus oder. Ja wir haben miteinander geschlafen und das nicht nur einmal und für morgen Abend hat er mich um ein Date gebeten" antwortete ich und Ella und Lana schauten mich schockiert an.
„Ich hätte nicht gedacht, dass du das wirklich machst. Das es da geknistert hat zwischen euch das hat jeder gesehen, aber Respekt" antwortete Lana.
„Aber jetzt mal unter uns: ist er gut im Bett? Bitte sag ja, ich wäre echt enttäuscht wenn die Granate von Mann schlecht im Bett wäre" fügte sie noch hinzu und ich musste lachen.
„Er ist der beste, den ich je hatte. Ihr macht euch kein Bild. Er hat mich bis jetzt jedes Mal zum Orgasmus gebracht und das muss schon was heißen" antwortete ich wahrheitsgemäß. Beide guckten mich an und grinsten. „Ohhhh yes" sagte Ella nur und wir mussten alle lachen.

Dann erzählte ich ihnen, worauf Felix und ich uns geeinigt hatten, dass ich aber schon glaubte, dass sich da gerade was entwickelte.

                                        ~

Es tat gut mal wieder etwas mit den Mädels zu machen. Ich hatte meine Freundinnen auf Tour echt vermisst. So lange waren wir noch nie voneinander getrennt. Als die beiden am nächsten Morgen nach dem Frühstück meine Wohnung verließen, setzte ich mich an die letzten Seiten meines Buches. Ich war sehr zufrieden mit dem Ergebnis und musste zugeben, dass Felix genauso meine Muse gewesen ist, wie ich seine. Als ich an ihn dachte ging mein ganzer Körper an zu kribbeln und ich kriegte dieses blöde Grinsen im Gesicht. Gleichzeitig machte sich aber auch ein ungutes Gefühl in mir breit. Ich hatte Angst, dass ich mich total verrannte und Felix bald merken würde, dass das zwischen uns nichts ist. Das würde mir sehr wehtuen, weil ich ihn als Mensch unglaublich schätze. Auch wenn er seine eigenen Ängste hatte und diese manchmal nicht kontrollieren konnte, wollte ich wirklich sehr, dass das was wird.
Mein Handy vibrierte. Felix.

„Pack dir auch Schlafsachen ein" schrieb er.
Achja und: ich freu mich auf heute Abend Püppi ;)" fügte er hinzu.

Switching Positions (Felix Lobrecht) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt