Promiflash

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Kapitel 42:
Felix starrte mich an, als er das Telefonat mit Julian beendet hatte. Er war ganz weiß im Gesicht.
„Was ist los?" fragte ich aufgeregt und lief auf ihn zu. Regungslos starrte er geradeaus. Ich berührte seinen Arm.
„Es gibt Bilder von uns auf promiflash" sagte er.
„Was? Woher?" fragte ich aufgeregt.
„Keine Ahnung man" erwiderte er laut. Ich zuckte zusammen und meine Hormone spielten verrückt. Mir kamen direkt die Tränen, weil ich es nicht haben konnte, dass er mich so anschrie.
„Sorry.... Sorry püppi" ruderte er sofort zurück und nahm mich in den Arm.
„Wer macht sowas? Meinst du es war Nils?" fragte ich verzweifelt.
„Dit werden wir herausfinden" antwortete er und griff erneut zu seinem Handy und verließ den Raum.
Ich nahm mein Handy in die Hand und googelte „Felix Lobrecht Freundin". Sofort wurde mir der Artikel von Promiflash angezeigt. Ich klickte drauf .
„Comedy hottie Felix Lobrecht vergeben? Schon lange munkelt man, ob der Hottie vergeben oder Singel ist, jetzt haben wir die Antwort und alle Mädels da draußen müssen stark sein- Felix Lobrecht hat eine Freundin. So wird es auf jeden Fall vermutet, als man den Schönling mit einer hübschen jungen Frau in seinem Auto sichtet. Und das auch noch knutschend! Doch wer ist die unbekannte Schönheit? Es handelt sich hierbei um die Buchautorin Katharina Petri, die vor kurzem ihre neue Buchreihe veröffentlicht hat. Sie versteckte sich jahrelang unter einem Pseudonym und hatte neulich erst ihren richtigen Namen bekannt gemacht. Ist das ein Zufall oder doch eine kluge PR Strategie?"
Auf dem Foto waren echt Felix und ich zu sehen, wie wir gestern in seinem weißen Mercedes rumgemacht hatten. Mir wurde sofort schlecht und es drehte sich alles. Mein Kreislauf machte schlapp und ich konnte mich gerade eben noch auf den Stuhl setzten.
„Ja dit ist dringend, bitte kümmern sie sich drum" kam Felix aus dem Flur.
„Ick hab direkt die Polizeibeamten angerufen. Dit kann doch nur Nils gewesen. Dieser Hurensohn. Ick mach den kalt" sagte Felix und war sehr sauer. Ich konnte ihn verstehen, ich war auch nicht begeistert von dieser Schlagzeile.
„Und das bringt dir was? Lass die Polizei ihre Arbeit machen. Wir müssen uns jetzt darum kümmern, wie wir damit umgehen" antwortete ich und nahm seine Hände in meine. Seine Gesichtszüge wurden weich.
„Ick möchte nüscht, dass euch was passiert. Dit würde ick mir niemals verzeihen" erwiderte er ehrlich.
„Wir lassen uns was einfallen und sollte es Nils gewesen sein, dann kriegen die das raus." sagte ich.

Der Tag war gefüllt mit Telefonaten und Zoom Meetings. Becci und Vivi hatten darauf gepocht, dass wir unsere Beziehung von unserer Seite aus öffentlich machen sollten. Felix war Immer noch strickt dagegen. Ich wiederum wollte nur noch meine Ruhe und wenn wir bzw. Felix dafür sagen musste, dass wir zusammen waren, wäre es mir Recht. Der Stress tat mir nicht gut. Ich hatte mich irgendwann verabschiedet und ins Bett gelegt. Ella und Lana hatten mich per FaceTime angerufen, nachdem sie den Artikel gelesen hatten. Auch sie machten sich Sorgen und waren dafür, dass wir einfach sagen sollten, dass wir zusammen waren. Das Foto war eindeutige und wir konnten uns nicht mehr rausreden.

„Püppi?" sagte Felix leise, als er ins Schlafzimmer kam. Ich war gerade von meinem Mittagsschlaf aufgewacht. Ich schaute ihn an, lächelte und streckte meine Hand nach ihm aus. Er legte sich neben mich und streichelte meine Wange.
„Wir machen dit öffentlich" sagte er.
„Wie kommt der Wandel?" fragte ich ihn.
„Dit is ein offensichtliches Foto. Wir können uns nüscht mehr rausreden. Ick hab mit Tommi telefoniert und ihn aufgeklärt. Er freut sich übrigens für uns" lächelte er. Ich tat es ihm gleich.
„Wir nehmen gleich Hack auf und da werde ick wat dazu sagen und dit war's dann. Die Schwangerschaft behalten wir noch für uns" fügte er hinzu.
„Ok, dass wäre auch mein Vorschlag gewesen. Es macht mir auch nicht mehr so viel Angst." erwiderte ich.
Er küsste meine Stirn und stand auf.
„Komm, ick hab was zu essen gemacht" sagte er und streckte mir seine Hand hin. Lachend ließ ich mich aus dem Bett ziehen. Felix hatte Bolognese gekocht oder wie er sie nannte „die berühmte Lobrecht Bolo".
Ich merkte erst, wie hungrig ich war, als ich die Nudeln in mich rein stopfte.
„Langsam Püppi" lachte Felix.
„Ich hab so einen Hunger" lachte ich beschämt.
„Schäm dich nicht vor mir. Du kannst so viel essen, wie du willst" erwiderte er sanft.
Felix Handy klingelte. Tommi.
„Hey.... Ne Digga, sind noch am Essen..... ja ick muss meine Frau und mein Baby satt kriegen.... Dir is Verantwortung Thomas..... ja gib mir noch 10 Minuten" das Telefonat war schnell vorbei.
Hatte er mich gerade seine Frau genannt? Mein Herz machte einen Sprung.
„Ick nehm kurz die Folge mit Tommi auf. Such dir schonmal einen Film aus, den wir gleich gucken" sagte er und küsste mich kurz.
Nachdem ich gegessen hatte, räumte ich die Küche auf und genehmigte mir ein Entspannungsbad. Meine Muskeln waren vorher so angespannt gewesen.
Nach dem Baden trocknete ich mich im Schlafzimmer ab und cremte meinen Körper ein. Beim genauen hinsehen merkte ich eine klitzekleine Veränderung. Eine leichte Wölbung war an meinem Bauch zu erkennen. Mein Bauch war sonst immer sehr flach gewesen, deswegen sah man den Unterschied schon.
Lächelnd strich ich über die Haut. Als Erinnerung machte ich ein Foto, aber genau so, dass alle wichtigen Körperteile bedeckt waren.
Ich lief, nachdem ich mich angezogen hatte an Felix Arbeitszimmer vorbei.

„F: Dit war gemischtes Hack für heute und bevor, wie immer Tommi Schmitt dit letzte Wort hat, habe ick noch was.
T: Ja was hat er denn zu erzählen der gute Flipse?
F: halt mal kurz dein Maul Tommi. Wie jeder da draußen wahrscheinlich schon gesehen hat, bin ick jetzt heiß begehrt bei Promiflash.
T: Promiflash ist auch ne ganz andere Welt. Dazu könnt ihr mal Bezug nehmen.
F: Tommi, warum sollten die Leute dazu Bezug nehmen? Das ist ein Haufen schweinescheiße was die da fabrizieren. Auf jeden Fall gab es ganz schöne Fotos von mir und einer unbekannten Schönheit, wobei ich sagen muss: Ihr hättet mich auch ruhig aus einem schöneren Winkel treffen können. Ick hab da übelst das Doppelkinn.... Wie gesagt die Frau, mit der man mich dort sieht is meene Freundin und wie ihr euch schon vorstellen könnt sind die Fotos nüscht aus eigenem Interesse geschossen worden.
T: jetzt weinen Millionen von Frauen da draußen. Der große Felix Lobrecht ist vom Markt.
F: sollen se doch heulen, ick hätte eh nie etwas mit einem Fan angefangen.
T: Du Luder lässt dich beim knutschen fotografieren.
F: Ja aber Tommi, mich hat keener gefragt, meine Freundin hat och keener gefragt und dit macht mich richtig sauer. Die Leute die dit fotografiert haben, haben in unsere Privatsphäre eingegriffen. Natürlich war es nicht unsere Intension die Beziehung öffentlich zu machen, aber jetzt wurden wir eben in diese Ecke gedrängt. Dit ist eine komplette hurensohn scheiße. Wat habt ihr denn jetzt davon? Einen wütenden Felix habta.
T: Du hast einen Bekanntheitsgrad erreicht, wo du nichtmal mehr in Ruhe im Auto knutschen kannst.
F: Ja dit sehe ick. Ick glob wir machen heute hier mal zu. Bis nächste Woche.
T: ehhhh Rüssel"

Felix hatte es einfach auf den Punkt gebracht. Ich war stolz auf ihn, dass er sich von dem Gedanken verabschiedet hatte, dass unsere Beziehung weiterhin geheim blieb. Ich hatte mir das ganze auch anders vorgestellt, aber manchmal kann man die Dinge nicht ändern. Auf das Feedback wer ich trotzdem gespannt.
„Hast du uns belauscht junge Dame?" Felix stand vor mir und ich schreckte zurück.
„Eigentlich hab ich nur beim letzten Talk gelauscht. Ich fand sehr gut, was du da gesagt hast" sagte ich und schlang meine Arme um seinen Hals. Er legte seine Hände auf meine Hüften.
„Dit musste ick am Ende auch mal loswerden. Ick bin wirklich sauer auf die Idioten" antwortete er.
„Soll ich dir mal was schönes zeigen?" fragte ich. Neugierig schaute er mich an.
Ich zog das Shirt, was ich trug so weit nach oben, bis man meinen Bauch sehen konnte.
„Mein Bauch wäschst" sagte ich und zeigte auf die Mini-Wölbung.
Felix riss die Augen auf und legte direkt eine Hand auf meinen Bauch.
„Da ist j wirklich schon was" merkte er an. Seine Augen glitzerten.
„Och" sagte ich nur und strich ihm gerührt von seiner Reaktion über seine Wange.
„Ick kann es immer noch nüscht globen" erwiderte er und nahm mich fest in den Arm. Ich glaubte wirklich, dass Felix und ich das schaffen können.

Switching Positions (Felix Lobrecht) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt