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Kapitel 43:
Langsam glaubte ich wirklich, dass sich jede Spur im Sand verlaufen wird. Es waren mittlerweile wieder 5 Wochen vergangen und die Polizei konnte uns keine positiven Nachrichten zurückmelden. Promiflash hatte zurückgemeldet, dass der Sender der Fotos anonym gewesen war und somit konnten sie keinen Namen nennen. Seitdem war es ruhig. Keine Nachricht, keine Veröffentlichung unvorhersehbarer Fotos oder News. Es frustrierte uns schon sehr, weil wir immer darauf gefasst waren, dass neue Fotos oder sogar die Infos zur Schwangerschaft an die Öffentlichkeit kamen, aber nichts dergleichen war passiert. Irgendwann konnte ich den Babybauch nicht mehr verstecken, dann war es wieder einfacher uns zu erpressen. Bis dahin genossen Felix und ich trotzdem die Zeit im verborgenen zusammen.
Nach der Podcast Folge, wo Felix sich zu seinem Beziehungsstatus geäußert hatte, platzen unsere DM's aus allen Nähten. Ich hatte mittlerweile den Überblick verloren und auch Felix kam nicht mehr hinterher. Es waren nette Nachrichten dabei, aber auch Nachrichten, die unter die Gürtellinie gingen. Ich war froh, dass diese mir nicht so nahe gingen. Natürlich hatte ich auch Tage, wo mich bestimmte Sachen so sehr verletzt hatten. Meistens schob ich es dann auf meine Hormone. Das war am sinnigsten.
Felix Buch war so gut wie fertig. Das hatte ihn in der letzten Zeit viele Nerven gekostet. Ich stand dabei immer an seiner Seite und hatte ihm geholfen. Ich hatte es sogar in die Widmung auf seiner ersten Seite geschafft.
Für Frank, Ursula, Julian, Sophie, Katharina und X"
„Dit X steht für unser Baby" hatte er zu mir gesagt. Ich hatte natürlich rotz und Wasser geheult, weil es mich so sehr berührt hatte. In seinem Kopf war die Vorstellung bald Vater zu werden gar nicht mehr so schlimm. Ich sah immer mehr, wie Felix sich auf Seiten mit Babykleidung verirrte oder bei Stiftungwarentest den besten Kinderwagen raussuchte. Auch mit Babynamen beschäftigte er sich immer mehr. Wir wussten noch nicht, was es werden würde, aber dass er oder sie ein/eine Lobrecht wird war schon klar. Dann würde ich mit meinem Baby zwar nicht den gleichen Nachnamen haben, aber vielleicht würde sich das irgendwann ja nochmal ändern.
Seine Jungs, also Julian, die Kubaner und Matze (wie er sich immer nannte) hatten schon das obligatorische „Babypinkeln" geplant.
Seine Schwester Sophie hatte sich dagegen mit Lana und Ella angefreundet und zusammen planten sie schon meine „Babyshower".

Nach langem hin und her war es auch endlich fest geplant, dass ich bald zu Felix ziehen würde. Er hatte von uns beiden einfach die größere Wohnung und irgendwie hatte es sich so eingebürgert, dass wir öfters bei ihm schliefen, als bei mir. Das war aber völlig in Ordnung für mich.
Letzte Woche hatte ich meine Eltern und meinen Bruder besucht. Natürlich hatte ich ihnen direkt auf den Tisch geknallt, dass ich schwanger war. Meine Mama hatte mich zuerst behandelt, als wäre ich eine Teeny Mutter, aber mein Vater konnte sie ziemlich schnell wieder beruhigen. Ich war nunmal keine 15 Jahre mehr. Ich konnte ihre Sorge dennoch verstehen. Felix und ich waren wirklich noch nicht lange zusammen. Nichtmal ein Jahr. Als ich daran gedacht hatte, wurde mir auch kurz schlecht, aber ich wusste schließlich am besten, was für eine Verbindung wir hatten. Manchmal plante das Leben eben etwas anderes für einen. Wichtig war: meine Eltern freuten sich auf ihr Enkelkind und mein Bruder fand es cool, dass ich von Felix Lobrecht geschwängert wurde.
„So hat jeder was davon" hatte er gesagt und laut gelacht.

~

„Warum bist du denn so nervös?" fragte ich Felix, als wir im Wartebereich von meiner Frauenärztin warteten. Es hatte endlich mal geklappt, dass Felix mit zu einer Kontrolluntersuchung kommen konnte.
„Ick seh gleich unser Baby. Dit macht mich nervös. Ob alles jut is und so" er redete schnell für seine Verhältnisse und wippte mit seinem Fuß. Ich lächelte und legte eine Hand auf seinen Oberschenkel.
„Mir gehts gut. Das ist schonmal die Halbe Miete." sagte ich und lehnte mich an ihn.
„Für Lobrecht" rief die Arzthelferin und auf. Ich wollte gerade protestieren, dass ich nicht Lobrecht heiße, da kam mir Felix aber schon zuvor.
„Wir kommen" sagte er und stand auf. Verdutzt nahm ich seine Hand, die er mir hinhielt und lief in das Behandlungszimmer.
„Ich heiße aber nicht so" sagte ich zu ihm.
Er grinste mich an.
„Ist doch egal" antwortete er und zickte mit den Schultern.
„Das musst du erst offiziell machen, bevor ich mich so nennen lasse" erwiderte ich und legte mich grinsend auf die Liege. Sein Gesichtsausdruck? Göttlich.
„Guten Morgen.. ach Herr Lobrecht, schön sie kennenzulernen" stellte sich meine Ärztin bei Felix vor. Schlagartig wurde er wieder nervös.
„Sie müssen nicht nervös sein. Wir schauen mal wie es ihrem Baby geht, ok?" fragte sie mehr ihn, als mich.
Mit dem Ultraschall Knopf fuhr sie über meinen Bauch.
„Das sieht alles ganz wunderbar aus Herr Lobrecht" sagte sie und lächelte ihn an.
Felix Hand, die meine ganz fest hielt, drückte nochmal zu.
„Da ist der Kopf..... da die Arme...... da die Beine" erklärte sie uns.
Ich konnte nur den Kopf erkennen, alles andere war irgendwie schwer zu entziffern.
„Und hier ist der kräftige Herzschlag" fügte sie hinzu und drückte den obersten Knopf. Der Raum wurde erfüllt durch ein klares und regelmäßiges pochen. Das pochen von dem Herzen unseres Babys. Felix Augen füllten sich mit Tränen, die schnell seine Augen verließen. Ich strich ihm gerührt über seine Wange und lächelte.
Er lächelte zurück und küsste meine Hand.
„Wie sieht es mit dem Geschlecht aus? Möchten sie es wissen oder soll es geheim bleiben?"
Fragte die Ärztin uns. Ich schaute Felix an.
„Kann man denn schon was erkennen?" fragte ich zögernd.
„Oh ja.... Da hat jemand die Beine ganz breit, sodass ich genau dazwischen sehen kann" lachte sie.
„Möchtest du es wissen?" fragte ich ihn. Er nickte heftig.
„Aber nur, wenn du och willst" erwiderte er. Ich nickte.
„Ok, wir wollen es wissen" gab ich meine finale Antwort.
„Okey, es wird eindeutige ein........ Mädchen. Herzlichen Glückwunsch" sagte sie.
Felix legte eine Hand an seinen Mund. Die Überraschung, der Schock und die Freude war uns ins Gesicht geschrieben. Er beugte sich zu mir herüber und küsste mich auf den Mund.
„Kann ick ein Foto haben?" fragte er schüchtern. Lächelnd nickte die Frauenärztin und druckte ein Foto aus, was sie ihm überreichte.

                                        ~

„Neeee Tommi. Dit is der Kopf von meiner Prinzessin" sagte Felix schon zum dritten Mal zu Tommi, der scheinbar keine Ahnung hatte wo irgendwas war.
„Sorry ey, das ist schwieg zu erkennen" antwortete er entschuldigend. Ich lachte und winkte ab.
„Eigentlich haben Felix und ich auch keinen Plan, wo was genau ist" antwortete ich.
„Dann tue doch nicht so" lachte Tommi und schaute Felix an.
Es war ein angenehmer Tag. Wir hatten uns mit all unseren Freunden zum grillen verabredet. Wir hatten zwar schon fast November, aber dadurch das Felix seine Dachterrasse zu einer Art Wintergarten umbauen konnte, war das grillen draußen kein Problem. Gegessen wird drinnen.

„Wow" hörte ich neben mir sagen. Als ich mich umdrehte sah ich Julian neben mir stehen, wie er auf meinen Bauch starrte.
„Man sieht ja schon richtig was" fügte er strahlend hinzu. Ich nickte lächelnd und schob mein Shirt ein wenig nach oben, bis man die Wölbung sah.
„Da is deine Nichte drin" erklärte ich und strich mir einmal über meinen Bauch.
„Echt ein Mädchen, wa? Da wird Felix viel zu tun haben. Die Lobrecht Frauen haben es faustdick hinter den Ohren" lachte er und ich stieg mit ein.
„Darf ich mal?" fragte er mich und deutete mit seiner Hand auf meinen Bauch. Ich nickte und legte sie auf den Bauch.
Es rummelte in meinen Bauch. Die kleine Maus fing langsam an sich zu bewegen, aber bis jetzt konnte Felix noch keine Tritte spüren.
„Was war dit?" fragte Julian erschrocken und zog seine Hand weg.
„Hast du das gemerkt?" fragte ich erschrocken. Er nickte.
„Keine Sorge, die kleine fängt aber immer mehr an sich zu bewegen..... Felix?" rief ich nach meinen Freund. Er kam um die Ecke gejoggt.
„Was is?" fragte er erschrocken.
„Julian konnte einen Tritt spüren. Komm schnell" ich winkte ihn zu mir rüber.
Er wirkte angespannt und gab seinem Bruder ein „Side-eye". Dieser eifersüchtige Bock. Dachte ich mir.
Er legte seine Hand auf meinen Bauch und konnte tatsächlich einen Tritt spüren.
„Meen Mädchen" sagte er und streichelte mit seiner Hand über meinen Bauch. Ich lächelte ihn an und strich mit meiner Hand über seine Wange.
„Bist du sauer?" fragte ich, weil seine Kiefermuskeln angespannt waren.
„Ick hätte derjenige sein sollen, der die Tritte als erstes spürt" antwortete er.
Ich legte meinen Kopf schief und schaute ihn an.
„Aber damit konnte doch keiner rechnen. Ich hab dich sofort gerufen" erklärte ich ihm.
„Trotzdem" sagte er trotzig und machte einen Schmollmund. Ich beugte mich etwa danach oben und hab ihm einen Kuss auf seine Lippen.
„Ich liebe dich" sagte ich zu ihm und widmete mich wieder meinem Gurkensalat.
„Ick dich och" antwortete er und hab mir einen Klaps auf meinen hintern, bevor er sich wieder an den Grill stellte.

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Hey Leute, wie gehts euch? :)
Wie hat euch das Kapitel gefallen? Und gibt es irgendwas was ihr nicht so mögt?

Switching Positions (Felix Lobrecht) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt