Kapitel 6

161 10 2
                                    

POV Louis

Nachdem wir uns am nächsten Morgen fertig gemacht hatten, wollten wir in die Stadt gehen. Harry hatte um 14 Uhr Therapie und ich wollte endlich einen Job suchen. Hand in Hand schlenderten wir durch die Gassen Doncasters und beobachteten die Tauben, die Essensreste von der Straße pikten.

„Schau mal da", sagte Harry und deutete auf ein kleines Café, welches hinter einer großen Linde und ziemlich viel Efeu versteckt war.

„Hast du etwa schon wieder Hunger?", fragte ich scherzhaft und knuffte ihn in die Seite.

Er wurde rot.

„Nein, aber da steht Aushilfe gesucht..."

„Oh", lachte ich und zog ihn hinter mir her zum Café.

Von außen war es rot gestrichen und als wir eintraten klingelte eine kleine Glocke über der Tür.

Ich liebte den Vintage Stil des Ladens sofort. An den Wänden hingen Platten und Musikposter von den Beatles oder auch Michael Jackson. Ich merkte, dass auch Harry total hin und weg von dem Laden war.

„Wow, Lou, du musst den Job hier kriegen", wisperte er ehrfürchtig.

Ich lächelte. Eine rundliche, ältere Frau kam hinter der Theke hervor.

„Hallo", begrüßte sie uns überschwänglich und hantierte währenddessen an der großen, handbedienbaren Kasse herum.

„Was möchtet ihr?"

„Den Job", sagte ich.

Sie blickte auf. Ihre Augen strahlten.

„Oh, dass ist toll, wie heißt du?"

„Louis, Louis Tomlinson."

„Also Louis, das Problem ist, ich kann nicht allzu viel an Gehalt anbieten..."

„Das ist okay", sagte ich schnell, denn es war mir relativ egal, wie viel ich verdiente.

Ihr Lächeln wurde breiter.

„Dann heiße ich Sie herzlich willkommen im Geschäft. Wenn du magst, zeige ich dir alles und gebe dir deinen Wochenplan."

Ich blickte fragend zu Harry, doch der nickte nur.

„Ist okay, ich gehe jetzt einfach schon mal zu Frau Smith, wir treffen uns nachher bei dir, okay?"

Ich lächelte ihm liebevoll zu und gab ihm noch schnell einen Kuss auf die Lippen.

„Hab dich lieb, Haz", wisperte ich und er lächelte breit, als er winkend aus dem Laden ging.

„Ihr seid aber süß...", bemerkte die Frau lächelnd.

Ich musste grinsend.

„So, jetzt zeig ich dir hier erstmal alles."

Nach einer Stunde der Eingewöhnung, wurde ich entlassen. Mir hatte es unendlich gut gefallen und ich freute mich schon nächsten Montag dort wieder aufkreuzen zu dürfen.

Als ich auf die Uhr schaute, merkte ich, dass es noch etwas zu früh war, um wieder nach Hause zurückzukehren. Harry würde erst in einer Stunde fertig sein und ich hatte mir vorgenommen, ihn abzuholen.

Also machte ich mich auf den Weg zu Liams und Zayns Wohnung, die nur wenige Straßen entfernt war.

Ihre Wohnung war in einem großen Haus aus rotem Backstein. Es sah super romantisch aus, mit den blauen Fensterläden und dem Efeu, welches sich über die gesamte Hauswand rankte.

Schnell schlüpfte ich durch die Tür, die nach dem letzten Besucher nicht ganz geschlossen worden war und machte mich auf den Weg zu ihrer Wohnung. Sie war im obersten Stock und es gab keinen Aufzug.

Ich musste keuchend eine Pause auf der Hälfte der Treppe machen, weil meine Raucherlunge nicht genug Luft bekam. Dann ging ich weiter.

Es waren nur noch zwei Treppen und plötzlich kam mir jemand in einem schwarzen Tanktop und einer kurzen Shorts entgegen. Es war Zayn. Er schien total aufgewühlt. Seine Haare waren verstrubbelt und seine Augen rot unterlaufen.

„Zayn?", fragte ich, doch er blickte nicht mal auf, als er an mir vorbei rannte.

Ich überlegte, sollte ich ihm hinterher und die ganzen Treppen wieder runter oder hinauf gehen, in der Hoffnung das Liam da war und mir erzählen würde, was passiert war. Ich entschied mich für letzteres. Zayn musste man auch nicht immer verstehen.

Also erklomm ich die letzten Stufen und trat in Zayns und Liams Flur, da die Tür noch offen stand.

„Liam?", rief ich und trat ein.

„L...ouis", hörte ich ein Keuchen aus dem Wohnzimmer.

Ich stürzte so schnell ich konnte dorthin. Liam lag auf dem Boden. Um ihn herum eine riesige Blutlache.

„Oh mein Gott, was ist passiert?", rief ich erschrocken und kniete mich neben ihn.

„Zayn, Zayn ist passiert."

Fassungslos starrte ich Liam an.

„Aber... ich dachte, es wäre alles gut zwischen euch... wie kann er nur?"

„Kannst du mir ein Verband aus der Küche holen?"

„Klar."

Schnell rannte ich los. Ich war immer noch geschockt. Wie konnte Zayn so etwas tun? Als ich zurückkehrte und Liam verarztete, bemerkte ich die Scherben um ihn herum.

„Das musst du mir erklären..."

Liam nickte schwach und begann mit der Geschichte.

Charlyxjojo07

keep meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt