POV Louis
Meine Stimmung war scheiße. Seit Wochen.
Außer zur Arbeit ging ich eigentlich sowieso nicht mehr aus dem Haus, was der Grund war, warum meine ganze Familie den Großteil des Tages irgendwo anders verbrachte. Sie hatten einfach keine Lust auf mich.
Genauso, wie niemand anderes auch. Aber ich kam damit klar. Besser auf jeden Fall als Zayn. Der musste dann ja wieder irgendeine Show abziehen.
Allein bei dem Gedanken an Zayn spürte ich wieder so große Aggressionen, dass ich gegen die Wand hätte schlagen können. Mein Schrank war auch immer noch kaputt. Die Schranktür hatte ein großes Loch, wo der Schreibtischstuhl hineingeflogen war, und Mark weigerte sich, ihn zu ersetzen. Ich hasste ihn. So sehr, wie ich alle anderen auch hasste. Inklusive mir selbst.
Es war Sonntagabend, als es an meine Zimmertür klopfte. Es war Charlotte. Ich hatte sie ewig nicht gesehen, auch wenn sie im Zimmer nebenan wohnte. Aber sie sprach ja sowieso nicht mehr, also wozu sie sehen? Sie rang sich etwas ab, was vielleicht ein Lächeln sein sollte aber mehr einer Grimasse ähnelte und fragte mich in Zeichensprache, ob sie eintreten könne. Ich nickte leicht und sie setzte sich auf die Bettkante, neben mich. Kurz war es still, klar, sie war ja fucking stumm!
„Was willst du?", fragte ich grob.
Ich merkte, dass sie sich unwohl fühlte, aber es war mir egal. Sollte sie doch einfach gehen!
„Ich mache mir Sorgen", wisperte sie plötzlich.
So leise, dass ich es fast nicht verstanden hätte. Betroffen blickte ich sie an. Plötzlich bemerkte ich, dass ich nie darüber nachgedacht hatte, wie sie sich fühlen musste. Sie hatte auch ihre Mutter verloren. So wie ich! Und nur weil sie noch ihren Vater hatte, hieß das nicht, dass es für sie einfacher war!
Auf einmal spürte ich Tränen in meinen Augen. Sie war noch so jung! Sie sollte sich keine Sorgen machen müssen! Ich legte ihre beruhigend einen Arm um sie Schulter und sie vergrub ihr Gesicht in meinen Shirt. Und so saßen wir Ewigkeiten einfach nur da.
Nachdem ich Lottie, die in meinem Arm eingeschlafen war ins Bett gebracht hatte klopfte ich leicht bei Fizzy. Sie schlief sicher noch nicht, auch wenn sie morgen Schule hatte. Mark hatte ihr Hausarrest erteilt.
Ich öffnete vorsichtig die Tür. Als sie mich sah, sah ich einen Hauch von Angst in ihrem Gesicht. Das tat weh!
„Hau ab!", rief sie wütend, doch ich schloss nur die Tür hinter mir.
„Lass das Louis, geh weg."
Sie war von Schreibtisch aufgestanden und hatte immer weiter von mir entfernt. Es tat so weh!
„Es tut mir so leid...", brachte ich heraus, bevor meine Stimme brach und mir Tränen über die Wangen liefen.
Ihr Gesichtszüge wirkten plötzlich sanft und sie kann zu mir.
„Hey, Lou, wein nicht, bitte!"
„Ich hätte für euch da sein müssen und dich nicht beschimpfen oder schlagen sollen!", schluchzte ich.
„oh, Lou! Bitte, es tut mir auch leid! Du... ich.... Du bist kein schlechter Bruder. Du hast uns immer beschützt und wirst uns immer beschützen, weiß ich."
Ich blickte auf. Tränen glitzerten in ihren Augen.
„Ich kann euch nicht beschützen!", krächzte ich, „ich habe komplett versagt!"
„nein, nein, Lou, hast du nicht."
„Doch hab ich! Du hast Monate lang durchgefeiert, gekifft und hattest nachts einen Jungen da und ich kann dich nicht beschützen vor ihm, weil ich nicht weiß wer er ist, aber wenn ich es weiß, dann töte ich ihn!"

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keep me
FanfictionFortsetzung von save me Louis und Harry haben endlich ihren Abschluss. Liam beginnt seine Ausbildung als Sozialpädagoge und Zayn wiederholt die letzte Klasse. Eigentlich klingt soweit alles gut, aber der Schein trügt. Louis kommt über den Tod seiner...