POV Louis
Es war ein wunderschöner Nachmittag mit Zayn, Liam und Niall gewesen. Und natürlich auch mit Harry.
Heute waren wir bei ihm zuhause. Er war gerade im Bad und zog sich um. Ich hatte schon meinen Schlafanzug an und zappte gerade durch etwaige Streaming Anbieter, um einen Film zu finden.
Seit dem Mum tot war, hatte ich keine Nacht alleine verbracht. Ich wachte öfter um zwei oder drei Uhr nachts auf. Zitternd und verschwitzt und dann brauchte ich Harry, der mich in seine warmen Arme schloss.
Ich vermisste sie schrecklich. Auch das Verhältnis zu meinen Schwestern war nicht viel besser geworden. Daisy und Phoebe nervten mich total. Klar waren sie noch viel zu jung um das alles zu verstehen, aber trotzdem hatte ich nicht den Nerv, es ihnen zu erklären. Fizzy und ich verstanden uns eigentlich recht gut. Doch ich war ehrlich, ich machte mir große Sorgen um sie. Sie kam nachts spät nach Hause und morgens kaum aus dem Bett. Mark musste sie sogar letztens mit einem Eimer voll eiskaltem Wasser aufwecken. Und Charlotte. Charlotte redete nicht. Sie machte Daisy und Phoebe Frühstück, brachte sie in die Schule, holte sie nach ihrem Unterricht ab. Aber dabei redete sie kein Wort. Und dass tat ehrlich weh.
Wenn Mum uns so gesehen hätte, wäre sie sicher traurig gewesen. Ich nahm mein neues Handy und tippte ihre Nummer ein. Dann ließ ich durch klingeln, bis der Anrufbeantworter ranging.
„Hey, Mum", murmelte ich.
Ich fand es schon längst nicht mehr komisch, mit einem Anrufbeantworter zu reden. Am Anfang war es ganz schlimm gewesen. Ich hatte jede Stunde angerufen und ihr eine Nachricht hinterlassen, in der Hoffnung, dass sie wenn sie doch wieder aufwachen wollte, sie abhören würde und mich zurückriefe. Aber das würde sie nicht.
An dem Tag ihrer Beerdigung habe ich Rotz und Wasser geheult. Ich habe so lange und viel geweint, dass ich von innen trocken war. Ich hätte nicht mal mehr weinen können, wenn ich es gewollt hätte. Und die einzige Person die dagewesen war, war Harry. Klar, Zayn und Liam waren auch da gewesen und auch Niall war sogar aus Irland hergeflogen, aber Harry war es, der mich umarmt und mir gut zugesprochen hatte, wenn ich mich in den Schlaf geheult hatte. Er hatte mich nach Wochen als erstes wieder zum Lächeln gebracht. Auch wenn ich nie wieder so Lächeln würde, wie ich es getan hatte als Mum da gewesen war.
Als sie gegangen war, war etwas in mir zerbrochen. Und das würde niemand wieder zusammenflicken können. Nicht einmal der wundervolle Harry. Ich war so in meine Gedanken versunken, dass ich nicht gemerkt hatte, wie Harry in den Raum gekommen war. Sanft nahm er mir das Handy aus der Hand und legte es beiseite.
„Lou, hey, Lou", wisperte er einfühlsam. „War es nicht ein schöner Tag heute? Hatten wir nicht super viel Spaß?"
„Ja... und darum fühle ich mich noch schlechter! Ich sollte keine Spaß mehr haben, ohne ihr."
„Nein, Lou, nein, dass ist total falsch. Sie hätte niemals gewollt, dass du nur noch trauerst, dass hat sie doch auch gesagt!"
Ich nickte und Harry wischte mir liebevoll eine Träne aus dem Augenwinkel. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich angefangen hatte zu weinen.
„Ich liebe dich, Lou."
„Du, Haz?"
„Ja."
„Du darfst nicht vor mir sterben, okay?"
Er lächelte und nickte.
„Nein, auf gar keinen Fall. Wir sterben zusammen, Arm in Arm, umgeben von unseren Kindern."
Ich lächelte. Das wäre wirklich unglaublich schön. Er nahm mich in den Arm. Nach einer kurzen Zeit unterbrach Harry die Stille.
„Ich fühle mich schon persönlich angegriffen, dass Zayn Taylor Swift zu schwul findet..."
„Mach dir nichts draus", murmelte ich grinsend.
„So ist Zayn nunmal."
„Ich hätte nie gedacht, dass er und Liam wirklich zusammen kommen würden", lachte Harry.
„Ich war mir sicher, er würde es ekelhaft finden, einen Jungen zu küssen."
„Ja", gab ich lächelnd zurück. „Ich glaube, er gibt es ungern zu. Passt nicht so zu deinem Badboy- Image. Und das muss er ja aufrecht erhalten, wenn er noch ein Jahr in der Schule überleben muss."
Harry nickte.
„Hast recht. Aber das geht alles so schnell bei denen. Mich würde es nicht wundern, wenn Zayn ihm morgen einen Antrag macht und sie durchbrennen und in zwei Wochen zwei Babys adoptieren."
„Naja, Zayn ist nicht so ein Baby Typ, oder?"
„Wer weiß, vielleicht adoptieren die beiden gaaaaanz viele Kinder und Liam geht arbeiten und Zayn bleibt zuhause, um sich um sie zu kümmern..."
Wir mussten lachen und ließen uns zurück in die Kissen fallen. Während ich Harrys Haarsträhnen um meinen Finger wickelte, erzählte er mir von seiner Therapie und wie es so lief und ich erzählte ihm über mein Jobsuche, die nur langsam voranging.

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keep me
FanfictionFortsetzung von save me Louis und Harry haben endlich ihren Abschluss. Liam beginnt seine Ausbildung als Sozialpädagoge und Zayn wiederholt die letzte Klasse. Eigentlich klingt soweit alles gut, aber der Schein trügt. Louis kommt über den Tod seiner...