Kapitel 22

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POV Liam

Ich saß auf dem Sofa. Unfähig mich aufzuraffen und irgendetwas für die Uni vorzubereiten. Und das hätte ich wirklich tun sollen! Wie konnte Zayn nur? Warum? Ich war so wütend, enttäuscht und traurig zugleich. Und das war bei mir nie eine gute Mischung. Es klingelte. War das Zayn? Sofort sprang ich auf, aber es war nur der Pizzabote. Ich bezahlte und ließ mich dann wieder aufs Sofa sinken. Wieso? Ich verstand überhaupt nichts. Wieso vermisste ich ihn jetzt auch noch? Ich sollte ihn nicht vermissen! Er war ein Arsch! Ich sollte ihn hassen! Aber das tat ich nicht.

Ich dachte an gestern Abend, als Harry zu mir hochgerannt war und gefragt hatte, ob ich da war und es mir gut ging. Und wo Zayn war. Und dass auf der Straße eine riesige Pfütze Blut klebte. Und da hatte ich mir wieder Sorgen gemacht. Und dann hatte ich mir endlich die entscheiden Frage gestellt. Warum, handle ich so, beleidige ihn und hasse ihn und mache mir dann Sorgen? Wenn ich dass eine sage muss ich es auch das andere sagen oder wie mein Dad gesagt hätte wer hü sagt muss auch hott sagen. Und darauf hatte ich dann keine Antwort gehabt. Also hatte ich mir eingeredet wie schrecklich Zayn war, sodass ich mir keine Sorgen machen musste. Es klingelte erneut. Genervt stand ich auf und betätigte die Freisprechanlage.

„Ja?", raunzte ich schlecht gelaunt.

„Wer ist da?"

Es war still.

„Hallo?", fragte ich.

Für so einen Scheißklingelstreich hatte ich gerade wirklich keinen Nerv. Ich wollte gerade die Freisprechanlage ausmachen, da hörte ich ein Murmeln. Eine weiblich Stimme die sagte:
„Jetzt komm schon Zayn..."

Augenblicklich begann ich zu zittern. Nicht Zayn. Jeder nur nicht Zayn. Bitte, bitte, lass es einen anderer Zayn sein. Ich hörte, wie das Mädchen, wahrscheinlich Gigi ihn näher zur Tür schubste und Zayn leise: „Hallo?" fragte.

Ich holte tief Luft.

„Was willst du?", fragte ich schroff, auch wenn meine Stimme immer noch zitterte.

„Kann ich hochkommen?", fragte er.

„Nein."

„Okay."

Okay? Das war alles? Ich hörte wieder leise Gigis Stimme. Wieder meldete sich jemand unten an der Freisprechanlage. Diesmal war es aber wirklich Gigi.

„Uhm... kann Zayn bitte kurz hochkommen? Er will nur was mit dir besprechen. Ich kann auch unten bleiben, wenn das besser ist."

„Will er was mit mir besprechen oder willst du das er was mit mir bespricht?"

Ich wusste die Antwort auch, ohne das Gigi was sagen musste.

„Sagen wir so, ich weiß, dass er eigentlich etwas mit dir besprechen will, aber zu stolz dafür ist, es selber zuzugeben."

Ich überlegte. Ich wollte nicht mit ihm reden. Nicht seine wunderschönen Augen sehen. Nicht sehen, wie er mit Gigi lachte. Ugh, jetzt kam das schon wieder. Andererseits könnten wir es so richtig und ein für allemal beenden, denn ich dachte, dass müsste der Grund sein, warum er gekommen war.

„Okay, komm hoch", gab ich schnippisch zurück und öffnete die Tür.

Ich hörte Schritte im Treppenhaus. Ich öffnete die Wohnungstür einen Spalt breit, sodass er eintreten konnte, wenn er hier oben angekommen war. Ich setzte mich wieder aufs Sofa, sodass es nicht so aussah, als hätte ich auf ihn gewartet. Ich hörte wie sich die Tür einen Spalt breit öffnete und ich schaltete schnell den Fernseher an, damit er dachte, ich würde nicht hier sitzen und auf ihn warten.

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