POV Zayn
Triggerwarnung: Drogenkonsum, Selbstmordgedanken
Schon wieder rannte ich diese Treppe herunter. Aber diesmal war es anders. Ich würde nicht wieder kommen.
Tränen flossen in Strömen über meine Wangen. Ich war so schwach. Eine schwache Schwuchtel würde Dad sagen. Und das ich nichts wert war. Das ich nur eine Last war. Und wisst ihr was? Er hatte von Anfang an recht!
Und ich war fast schon wütend auf ihn, dass er nicht einfach meinen Kopf gegen die Tischkante geschlagen hatte, so doll, dass ich nicht mehr aufgewacht wäre. Ich war einfach zu schwach und hatte viel zu viel Angst, es selbst zu beenden.
Was wäre am wenigsten schmerzhaft? Wenn ich vor ein Auto springen würde? Von einer Brücke? Was ging am schnellsten? Eine Überdosis? Vielleicht. Ich wusste es nicht. Aber ich wusste, dass ich immer noch etwas dabei hatte. Das hatte ich seit Tagen immer. Ohne den Stoff überlebte ich keinen Tag mehr.
Ich setzte die Spritze an. Irgendwo neben meinen Narben, die so tief waren, dass man eine dicke Kordel hindurch legen könnte.
Ich wusste das der exzessive Drogenkonsum mich umbringen würde. Na und? Wenn interessierte das jetzt noch?
Endlich spürte ich die Nadel einstechen und die Droge in meine Adern fließen.
Augenblicklich wurde ich etwas ruhiger. Ich rannte zwar immer noch wie von Sinnen, weil ich Angst hatte, dass einer von ihnen mich einholte und umstimmen konnte. Würden sie eh nicht. Es war sowieso zu spät.
Egal ob ich noch leben wollen würde, mit diesem Lebensstil hielt ich eh nicht länger als eine Woche noch durch. Mein Herz pochte so schnell, dass ich dachte, es würde gleich explodieren. Vielleicht war es dann endlich vorbei?
Alles um mich herum verschwamm, wurde ein undurchsichtiger Schleier aus Farben, Geräuschen und Lauten die ich nicht mehr einordnen konnte. Ich merkte nur noch, wie ich irgendwann hinfiel und nicht mehr in der Lage war aufzustehen. Vielleicht würde ich nie mehr aufstehen. Vielleicht schon. Ich würde es sehen.
Ich wachte wieder auf. Mitten in der Nacht. Die Droge hatte langsam ihre Wirkung verloren und ich saß nur dort. Auf irgendeiner Straße, keine Ahnung wo ich war.
Ich war so erschöpft. Ich konnte das nicht mehr. Tränen liefen mir über die Wangen. Ich fand nicht mal die Kraft aufzustehen. Ich wollte nicht mehr. Wirklich nicht mehr.
Mein verficktes Leben war sowieso scheiße. Niemand würde mich je lieben. Und wie sollte man sich selbst akzeptieren, wenn niemand anderes tat?
Ich wusste, dass Louis Liam gefragt hatte, wie er es mit mir aushielt. Dass meine Eltern sich fragten, ob er das nur gemacht hatte, weil er Sozialpädagoge werden wollte. Vielleicht war das ja der Grund? Vielleicht war ich für ihn immer nur das Problemkind gewesen, was er versuchen konnte zu therapieren.
Eine Frau ging an mir vorbei. Sie blickte judgy zu mir hinunter. Das gab mir den Rest. Ich ließ meinen Kopf wieder auf den harten Asphalt fallen in der Hoffnung, dass er mich verschlucken würde und ich nie wieder auftauchen müsste.
Mir war schlecht, schwindelig und ich hatte unfassbare Kopfschmerzen. Und ich hatte dieses krasse Bedürfnis, endlich wieder eine Klinge an meinem Handgelenk anzusetzen. Aber ich hatte keine. Ich hatte auch keinen Stoff mehr. Nichts mehr. Ich war ein nichts. Ein nichts, was hier nur lag und darauf wartete, dass es vorbei war!
Und Liam hatte recht gehabt auf der Klassenfahrt. Niemand würde zu meiner Beerdigung kommen. Warum auch? Ich würde nicht einmal beerdigt werden. Ich konnte nicht mehr atmen.
Mein Körper weigerte sich, jeglichen Sauerstoff zu aufzunehmen. Und irgendein komischer Instinkt in meinem Körper kämpfte weiterhin darum, Luft zu kriegen. Irgendwoher nahm ich die Kraft und lehnte mich an eine Hauswand an.
Dann zog ich zittrig mein Handy aus der Tasche. Es war die letzte Chance, mich davon aufzuhalten. Denn ich würde es tun. Ich würde es wirklich tun. Außer die Person würde jetzt drangehen und mich eines besseren belehren. Es klingelte. Ein Mal, zwei Mal. Niemand ging dran. Dann war diese Entscheidung also getroffen! Ich atmete tief ein. Ein letztes Mal.
Omg, das ist viel zu Deep geworden, tut mir voll leid!! Ich hoffe ihr habt das Kapitel einigermaßen gut überstanden...<333

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keep me
FanfictionFortsetzung von save me Louis und Harry haben endlich ihren Abschluss. Liam beginnt seine Ausbildung als Sozialpädagoge und Zayn wiederholt die letzte Klasse. Eigentlich klingt soweit alles gut, aber der Schein trügt. Louis kommt über den Tod seiner...