LILIANAS SICHT
Ich wachte in einem gemütlichen Bett auf. Die Fenster waren abgedunkelt, die Scheiben schwarz. Langsam stand ich auf. Mein Hals brannte etwas. Ich sah mich in dem Raum um. Hier standen fünf hoch moderne Doppelbetten. Jedes hatte einen eigenen Fernseher und Wände die man offenbar zuziehen konnte. Langsam öffnete sich die einzige Tür in dem Raum. Das Licht ging an. Das einzige Licht spendeten die Led-Leuchten der einzelnen Betten, was den Raum in ein schönes Licht tauchte. „Wo sind wir hier?“, stellte ich die Frage, die mich jetzt am meisten interessierte. „Das hier ist das Schlafgemach. Wir befinden uns im Hauptquartier meines Clans.“, erklärte mir Michael. Er nahm mich an der Hand und führte mich durch alle Räume.Es gab eine große Küche, ein Aufenthaltsraum mit mehreren im Kreis stehenden Sofas, ein wunderschönes großes Badezimmer und ein kleines Klassenzimmer. Wir ließen uns im Aufenthaltsraum nieder. „Hast du Fragen? „Ich nickte. „Was ist das für ein Clan?“, fragte ich sofort. „Ein Vampirclan. Meine Jungs und ich sind Vampire.“ Ich lachte. „Vampire gibt es nicht.“, erklärte ich. „Bist du dir da ganz sicher? Ich habe dich gebissen Lilly, das weißt du. Du willst es nur nicht wahrhaben.“, erklärte er. Plötzlich wurde ich wütend. „Du hast was? Wie konntest du? Ich bin ich und ich gehöre mir. Du kannst dir nicht einfach mein Blut nehmen wie es dir beliebt!“, schrie ich ihn an. Dann fiel es mir ein. „Werde ich jetzt auch zum Vampir?“, fragte ich sofort. Michael begann zu lachen. Glaubt mir, er lachte. „Ihr Menschen und eure Fantasien. Nein, du wirst nicht zum Vampir. Wenn ich wollte, könnte ich dich durch beißen zum Vampir machen, aber wem ich mein Gift gebe das kann ich selbst regeln.“, bekam ich die Erklärung. „Die anderen kommen gleich. Der Unterricht fängt bald an.“, berichtete er. Da kamen auch schon Mel und Markus in den Raum. Sie setzte sich gleich neben mich. „Und wie hat sie es aufgenommen?“, wand Mel sich an Michael. „Momentan unerwartet gefasst.“, gab er zu. Dann stand er auf und folgte Markus in die Küche, wo er ein Glas und Saft aus dem Regal holte und einschenkte. Das Glas brachte er dann mir und ich dankte ihm.
Da kamen auch schon die anderen mit ihren Mädchen herein. Wir setzten uns zusammen und unterhielten uns bis zwei Lehrer kamen. Die Jungs verabschiedeten sich um in das Klassenzimmer zu gehen mit dem Lehrer. Die Lehrerin setzte sich zu uns. „Heute reden wir über das Thema Biss und Nahrungsaufnahme. Was wisst ihr schon darüber?“, fragte sie uns. „Sie trinken das Blut, weil sie müssen. Es stärkt sie.“, berichtete Julia, die Freundin von David ihr Wissen. Die Lehrerin, Frau Oßwald, nickte begeistert. „Wichtig ist noch, dass ihr ihnen euer Blut schon eher freiwillig anbieten solltet, sonst könnte es passieren, dass sie sich auf andere stürzen oder versuchen dem Drang zu widerstehen bis sie keine Kraft mehr haben und womöglich krank werden. Sterben könnten sie dann natürlich auch.“, erklärte uns Frau Oßwald noch. „Wenn sie es sich gewaltsam oder unter großer Not holen, ist es ziemlich wahrscheinlich wenig schmerzfrei, weil sie einfach keine Chance haben sich zu zügeln. Normalerweise wird versucht es so angenehm wie möglich zu machen. Daher kann es dazu führen, dass es erregend wirkt oder eventuell im Halbschlaf gemacht wird. Viele berichten auch von der Blutaufnahme während dem miteinander schlafen. Zu dieser Zeit ist das Blut voller Hormone und Energie, dass sie mit der gleichen Menge viel länger auskommen.“, bekamen wir noch zu hören. „Ich habe gehört, dass sich das Trinkverhalten durch die Hormone ändern kann. In wie fern ändert sich das dann?“, fragte Jenny, die Freundin von Maxi. „Das stimmt schon. Hormone sind ja im Blut. Also mehr wird es nur, wenn sie mehr Energie brauchen, weil sie verletzt sind oder ein Kampf ansteht. Weniger wird es eher dann, wenn die Quelle krank ist, daher selbst viel Energie braucht oder bei einer Schwangerschaft oder ähnlichem.“, beantwortete Frau Oßwald die Frage. „Wie soll man sich bei einem Biss verhalten? Kann man sich weiter unterhalten oder sollte man eher schauen, dass man sich nicht bewegt?“, fragte ich. „So eine richtige Vorschrift gibt es nicht. Wenn du dich weiter unterhalten kannst, kannst du das tun. Wenn du dich wohler fühlst, wenn ihr kuschelt, geht das auch. Du kannst sogar ganz normal stehen bleiben. Hauptsache du kippst möglichst nicht um damit dir nichts passiert. Da musst du bzw. müsst ihr das selbst für euch rausbekommen.“, bekam ich die Antwort. „Aber jetzt gibt's Pause. Danach kommen die Herren hinzu. Ich schätze mal sie kommen gleich was essen.“, meinte die Lehrerin.
Wie vorhergesagt kamen sie gleich danach raus. Ich fragte mich gedanklich was sie wohl lernten. „Wir entwickeln unsere Fähigkeiten“, beantwortete Maxi meine unausgesprochene Frage. Alle anderen sahen ihn fragend an. „Sie hat sich gefragt was wir so lernen. Darum habe ich ihr erklärt, dass wir heute dabei sind unsere Fähigkeiten fortzubilden.“, erklärte er sich. Die anderen nickten, nahmen sich etwas zu trinken und ließen sich zu uns fallen.
Als der Nachmittag um war, beschlossen wir uns zusammen einen Film anzusehen. Ich kuschelte mich an Michael und schlief leider recht bald ein. Es war eigentlich auch kein Wunder, da es Nacht war. Ich hätte schon seit Stunden schlafen müssen. Der Tag brach an.
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Mein Alltag Mit Einem Vampir
VampireWas passiert, wenn man auf eine Party geht? Eine harmlose Nacht kann dein Leben verändern. Welches Geheimnis haben deine Freunde? Weißt du es? Wie wirst du deinen Mann kennen lernen? Wer kann das schon sagen? Meine Antworten auf diese Fragen hast du...