3 Freaks

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Song: Freaks  - Surf Curse
(1hour Version , weil das Lied zu kurz ist XD)

༺Jay POV, einige Stunden zuvor༻

Ich schaltete meinen Wecker aus, dann starrte ich für einige Minuten and die Zimmerdecke.
Dass ich noch hundemüde war, schob ich mal ganz provokativ darauf, dass acht Wochen Sommerferien meinen, nicht vorhanden, Schlafrhythmus zerstört hatten, und nicht auf den Mistkerl, der gestern Nachmittag meinte, er müsste ich abservieren.

Ich quälte mich aus dem Bett und schlurfte ins Bad. Blöderweise sah ich unterbewusst in den Spiegel und bekam einen halben Herzinfarkt. Die Augenringe, die mein Gesicht schmückten sind so dunkel, dass sie glatt tätowiert sein könnten.
Ich trat näher an den Spiegel und stützte mich auf den Waschbeckenrand. „Das hast du davon, du Vollidiot.", sagte ich in einer ganz normalen Lautstärke.
Seufzend wendete ich mich vom Spiegel ab. „Große Klasse Jay, jetzt führst du auch schon Selbstgespräche. Du tust es immer noch. Hör auf damit. Blöder Schlafmangel..."

Sobald ich unter der Dusche stand und das kühle Wasser auf meiner Haut spürte, wurde mein Kopf klarer. Ich war wirklich ein Idiot, mich auf diese kleine Romanze eingelassen zu haben und dann auch noch zu gehofft zu haben, dass er anders wäre. Sie waren alle gleich. Ich sollte wirklich aufhören zu hoffen. Die Hoffnung starb bekanntlich zuletzt, aber sie starb auch.
Ich seufzte tief und ließ das kühle Wasser über mein Gesicht laufen. „Was ist nur falsch mit mir?", flüsterte ich in die Stille.

Ich trocknete mich mehr schlecht als recht ab, wickelte das Handtuch um meine Hüfte und betrachtete meine Wenigkeit erneut im Spiegel.
Grüne Augen mit bernsteinfarbenen Sprenkeln blickten mir entgegen. Wenn man mal von den dunklen Augenringen absah, die ich der letzten Nacht zu verdanken hatte, war mein Gesicht eigentlich gar nicht so hässlich.  Mein Blick wanderte weiter an meinem Spiegelbild hinab. Über dem linken Schlüsselbein befand sich ein kleines Tatoo.
Ich hatte über den Sommer zugenommen, war aber immer noch zu leicht für meine Größe. Der letzte Besuch meiner Eltern in unserem Haus war zwei Wochen her und somit waren die blauen Flecken auch schon verschwunden.
Ich lächelte schief und strich mir die schwarzen, noch leicht feuchten Haare aus der Stirn.

Dann ging ich in mein Zimmer zurück und öffnete meinen Kleiderschrank, der fast eine gesamte Wand meines Zimmers ausfüllte. Geschlagene fünf Minuten stand ich davor und bewegte mich keinen Millimeter. Zum einen hatte ich eine Wette gegen Lindsey verloren, also müsste ich Sachen anziehen die ich mochte, zum anderen würden mich diese Halbaffen dann garantiert bemerken. Das beste für meine Gesundheit wäre vermutlich einer meiner schwarzen Hoodies. Aber ich konnte nicht. Denn 1. hatte ich's Lindsey versprochen und 2. wäre ich wahnsinnig bei der Affenhitze einen Hoodie anzuziehen.
Nachdem ich wirklich lange mit mir selbst, diesmal in Gedanken, diskutiert hatte, entschied ich mich für eine dunkle Jeans mit Löchern an den Knien, ein schwarzes T-Shirt, natürlich ein wenig oversized, bei dem mir die Ärmel dann doch zum Ellenbogen gingen, fingerlose Handschuhe, einige Lederarmbänder, synthetische verstand sich und natürlich durften die Piercings nicht fehlen. Über die Augenringe hatte ich Concealer geklatscht, musste reichen.
Die Person, die ich jetzt im Spiegel sah, war wirklich ich.

Ich verließ mein Zimmer und ging extra langsam die Treppe hinunter. Ich wollte nicht in die Schule. Die Ferien hatten mir wirklich nicht gut getan.
Unten war es still. Cindy musste schon weg sein. Meine Mutter ist keine sonderlich liebevolle Frau, aber Cindy war, seit ich klein bin, das was einer Mutter am nächsten kam. Sie war unsere Haushälterin und gleichzeitig in der Firma meiner Eltern tätig. Sie arbeitete hart und opferte fast ihre gesamte Freizeit für mich. Für ein Kind, das nichtmal ihr eigenes war.

...I Love You. |boyxboy|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt