Song: Torna a Casa - Måneskin
༺Jay POV༻
„Fahr mal noch beim Walmart ran.", war das erste, was Lindsey zu mir sagte, als sie am nächsten Montagmorgen in mein Auto stieg. Frustriert seufzte ich. „Wie wärs erstmal mit ‚Hallo, persönlicher Diener.'?", fragte ich und beäugte die eigenartige bunte Masse, die sie ihren Afro nannte. Von Pink bis Grün schien jede Farbe in ihrer Lockenpracht enthalten zu sein. „Und was kommt als nächstes?", fragte sie und zog eine Augenbraue hoch. „Muss ich dich in Zukunft dafür bezahlen, dass du mich durch die Gegend kutschierst?" Ich verkniff mir einen Kommentar zum Thema Benzinpreise, oder dass sie ruhig auch Fahrrad fahren konnte, wenn es ihr nicht passte, dass ich für sie Taxi spielte und startete den Motor.
„Und was kaufen wir im Walmart wenn ich fragen darf?", fragte ich und überquerte mit zwanzig Meilen pro Stunde zu viel auf dem Tacho die Ampel, welche im selben Moment auf rot umsprang. Wegen Lindsey war ich irgendwann noch meinen Führerschein los. „Make-up. Mein Lipgloss ist leer. Außerdem noch ein, zwei Energydrinks. Du darfst dir natürlich auch gerne was aussuchen.", klärte sie mich über den Grund auf, weshalb wir zu spät zum Unterricht kommen würden, wenn ich nicht sämtliche Verkehrsregeln missachtete. Mein Fahrprüfer würde gleichzeitig heulen und kotzen, wenn er das Elend jetzt sehen könnte. „Du gibst mir was aus?", fragte ich, obwohl mir die Antwort schon klar war. Wenn es hieß ‚wir gehen shoppen.' ging meist Lindsey shoppen und ich zahlte. „Natürlich nicht.", schnaubte sie und sah aus dem Fenster. Kurz darauf hielten wir vor dem Walmart und ich war mehr als froh, einen Parkplatz recht weit vorne ergattert zu haben. Kurz kontrollierte ich mein Auto noch auf Schrammen, während meine beste Freundin schon vorlief.
Ich keuchte, als ich sie eingeholt hatte und wir schlenderten zwischen den Regalen entlang. Fast so, als hätten wir's nicht eilig. „Sport würde dir wirklich mal guttun.", kommentierte sie meinen gefühlten Asthmaanfall. „Und dir würde es guttun, dich ein wenig zu beeilen, bevor wir noch zu spät zu Spanisch kommen.", erwiderte ich schnippisch und schmiss eine Dose Haarspray in den Einkaufswagen. Noch einmal zu spät kommen und es gab für uns einen Anruf bei den Eltern. Lindsey wusste, dass ihre Mom das nicht sonderlich lustig finden würde.
„Hast du gefrühstückt?", fragte sie mich kurz darauf und stieß ein wirklich entgeistertes Geräusch aus, als ich nicht antwortete. „Jay bitte! Das kann so nicht weitergehen.", rief sie und eine ältere Dame drehte sich irritiert zu uns um. Lindsey ignorierte sie und zeterte weiter. „Du hast mir versprochen, dass du dich nicht umbringst! Verhungern zählt auch zu sterben, nur so zur Info." Ich schob sie mit einem entschuldigenden Lächeln an der guten Frau vorbei und zischte meiner besten Freundin ins Ohr sie solle die Klappe halten und endlich ihren verdammten Lipgloss kaufen. Zu unserem Einkauf kamen auch noch vier verschiedene Energydrinks, für jeden aus der Clique einen und auf Lindseys Bestreben hin ein Pizzabrötchen als mein Frühstück. Ich bezahlte, wir rannten zurück zum Wagen und kamen grade noch rechtzeitig in der Schule an. Die Letzten verschwanden grade in den Klassenräumen, während wir durch die Flure sprinteten und den ein oder anderen verwirrten Blick kassierten.
Erschöpft ließen wir uns gleichzeitig mit dem Stundenklingeln auf unsere Plätze fallen. Der Tag fing ja super an. „Buenas días niños.", begrüßte uns die Spanischlehrerin, eine recht kleine, ältere Frau mit fröhlichen Augen und die Klasse antwortete im altbekannten Singsang. „Buenas días, señora Lopez." Sie klatschte in die Hände und wuselte hinter den Schreibtisch. „Hoy empezamos para comparar los deberes." Und ab dem Punkt war ich raus, nur noch körperlich anwesend. Also holte ich mein Notizbuch raus und begann zu zeichnen, was nicht schlimm war, denn normalerweise arbeitete ich in Spanisch gut mit. Außerdem bestand die Stunde daraus, dass Señora Lopez einen Schüler nach dem anderen was vorlesen ließ.
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...I Love You. |boyxboy|
RomanceEin Jahr nach dem Tod seines Vaters verlassen Cayden Green, seine Schwester Allison und seine Mutter ihre Heimatstadt, um einen Neuanfang zu wagen. Caydens Plan, ganz normal, ohne Probleme zur Schule zu gehen, wird nur leider von einem Jungen mit sc...