6 Maniac

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Song:Maniac - Conan Gray

༺Jay POV༻

Ich wusste, dass er vor der Tür stand. Ich spürte es einfach. Und zusätzlich hatte ich sein Motorrad aus dem Fenster gesehen.
Er klingelte noch mal und klopfte mit der Faust gegen die Tür. Er wusste vermutlich genau, dass ich dahinter stand. „Mach schon auf Baby, ich weiß, dass du da bist!" Jap, er wusste es. Mist, was sollte ich tun?

Ich sah von der Tür weg, zu der Wand zu meiner Rechten und meinem Spiegelbild direkt in die Augen. Der Junge, den ich im Spiegel sehen konnte war entweder ziemlich mutig oder extrem dämlich. Immer wenn die Footballaffen ihn runter machten, antwortete er mit sarkastischen Kontern. Dafür steckte er Schläge ein und dann folgte meist noch ein treffender Spruch seinerseits.
Nein der Typ im Spiegel war kein Schisser. Und ich war er. Nur handelte es sich in dieser Situation nicht um die Footballaffen, die nichtmal Sarkasmus verstanden, wenn man ihnen welchen auf dem Silbertablet servierte. Naja mit Ausnahme von Dominic vielleicht, der schaffte es sogar das Wort Toaster richtig zu schreiben.

Nein es handelte sich um meinen, psychisch nicht ganz gesunden Exfreund, der es geschafft hatte mich über Wochen hinweg zu manipulieren. Was als Sommerromanze begonnen hatte, war in etwas ausgeartet, das ich nicht recht zu betiteln wusste. Ich wusste nur, dass er einen Narren an mir gefressen hatte und mich jetzt nicht mehr gehen lassen wollte. Es war einfach gruselig, die letzen zwei Wochen hatte er mich keine Sekunde aus den Augen gelassen. Mich quasi überwacht. Und doch hatte er es gleichzeitig geschafft, mich zu betrügen. Arschloch.

„Mach endlich die verdammte Tür auf, oder ich brech sie auf!" Er hämmerte erneut gegen die Tür. Als er, aus welchem Grund auch immer, eine Pause einlegte, riss ich die Tür schwungvoll auf und zeigte ihm mein bestes Pokerface- komplett ausdruckslos. Er wirkte verdutzt, dass die Tür vor seiner Faust verschwunden war, realisierte aber schnell was Sache war. „Jayjay! Hey Babe, ich wusste du lässt mich nicht hängen!" Mein Ex stürmte auf mich zu und versuchte mich zu umarmen und abzuküssen. Urgh. Ich machte einen Schritt zur Seite, er griff ins Leere und für mich wurde es ziemlich schwierig mein Pokerface zu bewahren und nicht laut loszulachen.

„Was willst du?" Ich schaffte es perfekt, all die Abneigung gegenüber seinem Auftauchen in meine Stimme zu legen. „Dich bedingungslos lieben. Was denn sonst?"
Pff, war klar. „Was ist denn mit deinem Neuen? Wieso bist du nicht bei ihm? Oder warte... Hat der dich etwa abserviert?" Ich hielt es nicht mehr aus und fing an zu kichern. Ihm wiederum entgleisten für einen Moment sämtliche Gesichtszüge, leider fing er sich viel zu schnell wieder. Mist, jetzt hatte ich's nicht geschafft ein Foto zu machen.

„Nein, Baby. Ich habe erkannt was für einen furchtbaren Fehler ich begangen habe. Ich liebe dich und alles was ich will, ist mit dir zusammen zu sein."
Ja klar, wer es glaubt wird selig. „Tu mir ein Gefallen und verpiss dich." Gelangweilter Blick aus dem Unterricht saß perfekt. Leider ließ er sich nicht so leicht vertreiben. „Aber Babe, ich liebe dich doch, lass mich rein!" Ich schüttelte nur den kopf und wollte schnell die Tür schließen, leider hatte er genauso schnell seinen Fuß in der Tür. „Jayjay, sperr mich nicht aus! Ich hab doch schon gesagt, wie sehr es mir leid tut! Ich liebe dich über alles, das weiß ich jetzt."

Ich riss die Tür wieder auf, dachte nicht wirklich nach und sprach meine Gedanken einfach laut aus. „Du kannst mich nicht mehr manipulieren! Mach es für uns beide einfacher und verschwinde endlich."
Sein Lächeln erstarb. Scheiße, jetzt war er sicher wütend. Seine Stimme passte nicht zu seinem Blick, denn sie war erstaunlich ruhig. „Wieso, bisher hat es doch auch ganz gut funktioniert."

Das ließ mich langsam die Fassung verlieren. Ich spürte die Wut in meinem Innern brodeln und bemühte mich sehr darum, ruhig zu bleiben. „Du bist echt unglaublich... Lass mich einfach in Ruhe, klar?" Er schrie mich nur an.
„Nein, nicht klar. Du liebst mich klar?! Du wirst mit mir zusammen sein!"

Ich sollte vermutlich Angst haben, aber alles was ich fühlte war eine seltsame Leere. Es war mir egal was er sagte, ich wusste, dass er mir nicht wirklich wehtun konnte. Ich war viel zu ruhig.
„Nein werde ich nicht. Ich kann so einen Soziopathen wie dich nicht lieben. Weißt du..." Ich legte den Kopf leicht schief und hoffte er hörte die kühle Genugtuung in meiner Stimme. „Ich wollte dich wirklich lieben. Aber du bist leider kein Stück liebenswürdig. Du bist echt ziemlich erbärmlich." Er setzte an was zu sagen, aber ich ließ ihn nicht. „Kaum zu fassen, dass ich wegen dir sogar eine Träne vergossen habe." Lüge. Es waren weit mehr Tränen gewesen. Er öffnete erneut den Mund, um was zu sagen, aber ich führte meinen Monolog zu Ende. „Hör zu, das mit uns ist endgültig vorbei. Schönes Leben noch, du Loser."

Wie vom Blitz getroffen taumelte mein Ex einige Schritte zurück. „Wenn du es unbedingt so willst Jayjay..." Er redete leise, flüsterte fast, aber ich verstand trotzdem jedes Wort. Ein kalter Schauer lief über meinen Rücken. Seine leise Wut machte mir viel mehr Angst. Ich schaffte es, mir nichts anmerken zu lassen, als ich antwortete. „Genauso und nicht anders." Ich dachte schon ich hätte ausnahmsweise das letzte Wort, aber er machte mir einen Strich durch die Rechnung. Bevor ich die Tür vor seiner Nase zuknallte, rief er noch etwas, womit er leider vollkommen richtig lag.

„Außer mir wird dich niemand lieben Jay! Du wirst einsam sterben! Lass es dir gesagt sein!"

Ich seufzte und stapfte die Treppe nach oben in mein Zimmer. Ich fühlte mich erstaunlich gut, echt seltsam, nach so einem Streit. Dieses erdrückende Gewicht in meiner Brust, das ich den ganzen Sommer mit mir rumgeschleppt hatte, war verschwunden. Ich grinste als ich in meinem Zimmer ankam. Heute war vielleicht nicht perfekt, aber ich war zuversichtlich, dass dieses Schuljahr etwas ganz besonderes wird.

„Wo hab ich mein Handy gelassen?" Ich sollte lernen in meinem Zimmer Ordnung zu halten. Und aufhören Selbstgespräche zu führen. Gefunden!
Lindsey nahm schon nach dem zweiten Piepen ab. „Jay? Was ist passiert? Geht es dir gut?" Ein warmes Gefühl breitete sich in meinem Innern aus. Sie sorgte sich um mich. „Er war hier." Lindsey schnappte schockiert nach Luft. „Geh es dir gut? Jay, antworte mir verdammt!" Ups, jetzt hatte sie Angst um mich.
„Lindsey, alles ist gut." Ich versuchte sie zu beruhigen.
„Ich hab gewonnen."

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Jays toxischer Exfreund ist weg vom Fenster und Cayden hat sich sogar schon eingestanden, dass er sich zu Jay hingezogen fühlt.
Ihrer Beziehung steht also nichts mehr im Weg.
... oder?

Ich weiß schon: Aber du bist doch die Autorin. Müsstest du es nicht am besten wissen?
Nope. Meine Gaybys schreiben ihre Geschichte selbst. Ich hab da null Mitspracherecht.

Achso noch was... Ich hab Toaster auch schon mal falsch geschrieben. Dominic wäre also Jays Meinung nach klüger als ich. XD
„Ha, Opfer!"
„Schnauze Jay, kümmere dich gefälligst um deinen Kram!"

Ich werd versuchen so 2 mal die Woche zu updaten. Mal schauen...
Also diese Woche kommt nix mehr, hab am Wochenende keine Zeit.

Höhö, neuen Song gefunden, der besser passt.:3

Love ya
Nika

...I Love You. |boyxboy|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt