Song: Pieces - Sum 41
༺Jay POV༻
Nach Thanksgiving wieder in die Schule zu gehen fühlte sich seltsam an. Es war als hätte ich durch das Treffen mit Caydens Mom einen Meilenstein überwunden, von dem ich bis dahin nicht mal gewusst hatte. Doch als ich in der Hofpause zu meinen Fraunden an den Tisch schlenderte, war alles wieder wie immer. Vicky umarmte mich so fest, dass ich beinahe keine Luft bekam. Ich war der Letzte der Runde und ließ mich neben ihr auf die Bank fallen. „Wie war dein Wochenende?", grinste sie wissend. Es schien als hätte sie bereits einen Teil der Geschichte gehört. Cayden hob entschuldigend die Hände.
„Beängstigend. Ich hatte das Gefühl, sie würde gleich einen Exorzisten holen.", antwortete ich und sah zu Tony. Er lachte, schien froh zu sein, da nicht durchgemusst zu haben. „Man, ich hätte wahrscheinlich nicht bestanden." Zwischen uns war alles cool, ich war unfassbar froh drüber. „Bei Jay wäre das wahrscheinlich gar keine so schlechte Idee.", warf Lindsey ein, sachlich, als würde sie uns einen Bausparvertrag verkaufen wollen. Ich verdrehte die Augen und wandte mich wieder an Vicky. „Und bei dir? Wie war Thanksgiving mit der Familie?"
Sie seufzte, fuhr sich durch die kirschroten Haare. „So wie immer, wenn meine Abuela anwesend ist. ‚Ay, Victoria! ¿Qué has hecho con tu pelo?' [Was hast du mit deinen Haaren angestellt?] Es ist nur gefärbt Abuela, ist das so schwer zu verstehen?!" Ich konnte mir einen Kichern nicht verkneifen. Ihre Grandma war, was sowas anging, manchmal ein wenig altmodisch, doch ein Engel war sie allemal. „Und bei dir?", wandte meine beste Freundin sich an Tony und ich war froh, dass sie offenbar genug davon hatte, auf mir herum zu hacken. „Ach ganz gut, Thanksgiving war nicht wirklich was besonderes. Aber mal abgesehen davon hab ich mit dem Rauchen aufgehört, also...", er sagte es so beiläufig. Freudestrahlend sprang die ganze Truppe auf. Ein Wirrwarr aus Glückwünschen und Nachfragen erhob sich und ich sah offenbar als einziger, wie unangenehm ihm die plötzliche Aufmerksamkeit war. Verdammt, der Junge trat vor hunderten von Menschen auf. „Leute, lasst ihm Luft zum Atmen.", bildete ich die Stimme der Vernunft.
„Also Anthony, die Frage, die sich hier alle stellen, lautet: Wie?" Er druckste ein wenig herum. „Also, das klingt vielleicht blöd und viel zu einfach, aber- ich hab die beschissenen Kippen letzte Woche einfach in den Müll geschmissen und dem Drang widerstanden neue zu kaufen. Ich mein, ich hab noch nie so viel Schokolade zur Stressbewältigung gegessen, aber das war's anscheinend wert." Anerkennend nickte ich. Ich war wirklich stolz auf ihn, er hatte seine Lage erkannt und aufgehört, bevor er nicht mehr davon loskam. „Und jetzt hast du nicht das geringste Gefühl, dass du-?", fragte Milo, der sich bisher aus unserem Gespräch herausgehalten hatte. Tony schüttelte den Kopf. „Nein, nicht mehr."
Der Gong ruinierte unsere leichte Feierstimmung. Ich hatte überhaupt keinen Bock auf eine Stunde Chemie mit einer Stunde Bio im Anschluss, wer auch immer den Stundenplan geschrieben hatte. „Leute,", begann Cayden feierlich. „Tonys Sieg feiern wir nachher mit Pizza." Zustimmung ging durch die Runde, als wir uns nach drinnen begaben und jeder zu seinem Kurs lief. „Ich muss noch kurz meine Sachen holen, geh du schonmal vor.", raunte ich Lindsey, meiner Laborpartnerin, zu und sie nickte mir zum Abschied zu. Zufrieden summend ging ich zu meinem Spind, kramte meine Bücher hervor. Als ich wieder aufsah hatte sich das Getümmel auf dem Flur weitestgehend gelichtet und nur vereinzelt liefen noch Schüler mit hastigen Schritten zu ihrem Unterricht. Ich schnaubte grinsend, in der Gewissheit, dass ich mich nicht so beeilen würde, immerhin hatte ich einen Ruf zu wahren. Mich für einen kurzen Frisurencheck entscheidend, machte ich noch einen schnellen Abstecher zum Jungsklo.
Ich bemerkte sie zu spät, erst mit dem Knallen der Tür. „Raus hier!", keifte Dominic den jüngeren Schüler an, der sich gerade die Hände wusch. Er wurde von zwei seiner Gorillas flankiert, bei allen Drei spannte die Möchtegern-Collegejacke an den Oberarmen. Was für Hohlbirnen. Seufzend setzte ich ein breites Grinsen auf. Es war so leicht ihn zu provozieren, aber ich würde lieber Sprüche austeilen, als kampflos das Opfer zu spielen. Damit war ich schon lange fertig. „Wow, nicht sehr nett. Immerhin gehört euch das Bad nicht. Oh... oder wird das hier ein flotter Dreier und ich bin garnicht eingeladen? Das ist sehr verletzend, weißt du das eigentlich Domi?" Ich hätte schwören können, ich hörte durch den ganzen Raum, wie er mit den Zähnen knirschte.
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...I Love You. |boyxboy|
RomanceEin Jahr nach dem Tod seines Vaters verlassen Cayden Green, seine Schwester Allison und seine Mutter ihre Heimatstadt, um einen Neuanfang zu wagen. Caydens Plan, ganz normal, ohne Probleme zur Schule zu gehen, wird nur leider von einem Jungen mit sc...