Song: Yellow - Coldplay
༺Jay POV༻
Der Morgen des 24. Dezembers war immer etwas ganz besonderes für mich gewesen. Noch war es nicht Weihnachten, aber der Morgen davor war ebenso wundervoll. Er ließ die Vorfreude beinahe ins unendliche steigen. Je älter ich geworden war, umso mehr hatte ich gelernt, an diesem Tag eine beinahe größere Freude zu finden, als an den Geschenken des 25. Dezembers. Ich liebte die weihnachtliche kuschelige Stimmung, die sich langsam und vorsichtig ins Haus schlich, sich langsam vortastete, bis sie die Herzen aller Menschen erreichte und somit den Stress der vergangenen Tage und Stunden von ihnen wischte.
Es war zur Tradition geworden, dass Lindsey und ich uns in den letzten zwei Tagen vor den Feiertagen in die Mall setzten und das rege Treiben der Menge beobachteten. Der Familienvater mit der Halbglatze, der noch schnell ein Geschenk für seine Frau holte. Der coole Onkel, der von einem Spielzeugladen in den nächsten rannte, um für seinen Neffen des krasseste Rennauto und für seine Nichte die schönste Puppe zu finden. Das Mädchen, das das beste Geschenk für ihre Bff suchte. Es hatte etwas wundervolles, etwas wirklich schönes, ihnen allen zuzusehen. Zumindest für mich und Lindsey.
Doch dieses Jahr war es anders. Dieses Jahr würde ich selbst einer von ihnen sein. Und das größte Problem an der Sache war, dass ich nicht den geringsten Plan hatte, was ich Cayden schenken sollte. Nichts schien gut genug zu sein. Ich hatte versucht was zu zeichnen, mit eher geringem Erfolg. Und klar, wir hatten abgemacht uns nichts zu schenken, aber ich war mir mehr als sicher dass er sich auch nicht dran halten würde.
Entschlossen schwang ich die Bettdecke zur Seite. Genug rumgelegen; auch wenn es erst kurz nach sieben am Morgen war, ich hatte noch mehr als genug zu tun. Zuerst sammelte ich mein Skizzenbuch und meine anderen Malutensilien zusammen, damit der Schreibtisch wenigstens ein bisschen ordentlicher aussah. Ich beschloss auch den Rest meines Zimmers ein wenig in Ordnung zu bringen. Danach stand ich fünf Minuten vor meinem Kleiderschrank. „Verdammt Jay, das ist keine Modenschau.", ermahnte ich mich selbst und entschied mich für meinen wärmsten Hoodie und eine einfache schwarze Jeans.
Es klopfte an der Badezimmertür, als ich gerade meine Frisur richtete. „Jay? Lindsey ist hier und das Frühstück ist fertig." Ich legte den Kamm beiseite und schnappte mir den Eyeliner. „Okay, danke Cin. Ich bin gleich fertig.", rief ich zurück und musste mich zwingen, mich nicht übermäßig zu beeilen, damit der Lidstrich auch was wurde.
Als ich in die Küche kam, waren meine beste Freundin und Cindy bereits in eine überaus angeregte Unterhaltung vertieft. Ich fand mich damit ab, dass sie wahrscheinlich mal wieder über mich lästerten und holte mir erstmal einen Kaffee. „Wow, jetzt sagt er nicht mal mehr guten Morgen.", beschwerte sich Lindsey, was mich gekünstelt die Augen verdrehen ließ. „Guten Morgen, Ma'am", sagte ich während ich sie in eine Umarmung zog und mich dann neben Cin an den Tresen setzte.„Probier mal!", meinte sie und schob mir etwas hin, was ich als Joghurt identifizierte. „Es schmeckt besser, als es aussieht.", seufzte sie, als sie meinen Blick bemerkte. Mutig nahm ich den Löffel in die Hand, tauchte ihn in den Joghurt und probierte. Sie hatte nicht gelogen, es schmeckte weit besser als erwartet. „Also ihr zwei geht heute in die Mall? So wie immer?", fragte Cindy mit einem amüsierten Grinsen und ließ mich und ihre Joghurtkreation nicht aus den Augen. Linds nickte und probierte nun auch ihren Joghurt. „Ja, nur dass unser Romeo hier noch ein Geschenk für seinen Schatzi kaufen wollte." Ich ignorierte den unterschwelligen Ton in ihrer Aussage (wirklich, langsam glaubte ich sie war eifersüchtig.) und richtete mich an Cindy. „Aber wir versuchen zeitlich im selben Rahmen zu bleiben wie immer. Und genug Geld habe ich auch.", beantwortete ich ihre Fragen, bevor sie sie stellen konnte.
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...I Love You. |boyxboy|
RomansaEin Jahr nach dem Tod seines Vaters verlassen Cayden Green, seine Schwester Allison und seine Mutter ihre Heimatstadt, um einen Neuanfang zu wagen. Caydens Plan, ganz normal, ohne Probleme zur Schule zu gehen, wird nur leider von einem Jungen mit sc...