Song: Walking Disaster- Sum41
༺Jay POV, 3 Stunden und 30 Minuten zuvor༻
Ich werde beobachtet. Durchgehend. Vollkommen egal ob im Schulflur, oder in unseren gemeinsamen Kursen: sein Blick klebte an mir.
Cayden Green ließ mich nicht mehr aus den Augen und ich hatte keine Ahnung was er plante. Er starrte mich auffällig unauffällig an und schien immer über etwas nachzudenken.Das lief schon so, seit wir am ersten Tag nach den Ferien ineinander gerannt sind. Zugegeben hatte ich's nicht sofort bemerkt. Eine Weile hat es schon gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass seine Blicke nicht nur Zufall waren. Seit ich wusste, das er mich regelmäßig anstarrte, brannten seine Blicke. Daraus schlussfolgern konnte ich, dass angestarrt zu werden ein scheiß Gefühl war.
Aber jetzt beobachtete er mich nicht. Eben ging sein Blick einfach durch mich hindurch. So wie die Blicke aller anderen, wenn sie sich nicht gerade zufällig daran erinnerten, dass ich auch noch existierte und mich musterten, als wäre ich ein Kaugummi an ihrer Schuhsohle.
Es war Schulschluss, Lindsey und Vicky unterhielten sich noch, aber ich hatte nicht mehr zugehört, nachdem ich Cayden gesehen habe. Er wirkte so, als würde er etwas suchen. Oder als hätte er was verloren. Das war schon in der letzten Pause so. Langsam machte ich mir Sorgen was er ausgeheckt haben könnte...„Jay?" Vicky sah mich fragend an. Scheiße ich hatte nicht zugehört. „Was denn?" Sie seufzte theatralisch. „Tja, hättest du zugehört wüsstest du was los ist. Mann, jetzt mal ehrlich! Wo bist du nur mit deinem Kopf?" Bei dem zwielichtigen Neuling. Nichts was ich sagen sollte, sonst versuchte sie noch mich zu verkuppeln. Urgh, nein danke. Lindsey erbarmte sich. „Vicky hat gefragt, ob man auf der Party mit dir rechnen kann." Cayden ging auf den Ausgang zu und meine unausstehliche Neugier machte sich wieder bemerkbar. „Klar doch Leute. Ihr kennt mich doch: auf mich ist immer Verlass." Ich umarmte beide kurz und heftete mich an Caydens Fersen.
Ich hatte ihn fast erreicht, als ich plötzlich zur Seite gerissen wurde, raus aus der Menge in ein leeres Klassenzimmer. Ich hörte das Lachen meines herzallerliebsten Footballkapitäns und einem Teil seiner Mannschaft, als die erste Faust ihren Weg in mein Gesicht fand. Schützend riss ich meine Arme hoch, da kam der nächste Schlag von der anderen Seite. Ich brauchte dringend einen neuen Haarschnitt, meine Haare fielen mir die ganze Zeit in die Augen.
Cin hat mal gesagt, wenn ich die Footballaffen ignorierte, ließen sie mich irgendwann in Ruhe. Ignorieren am Arsch! Ich wartete jetzt schon, seit ich das erste mal einen Fuß in dieses Gebäude gesetzt hatte, dass sie mich in Ruhe lassen.
Mein Gesicht war jetzt geschützt, also traf mich der nächste Schlag in die Magengrube. Autsch, hatte schon weh getan.Gewalt ist keine Lösung. Das wird allen Kindern schon in der Vorschule gesagt. Tja, was sollte ich sagen: sie verarschen kleine Kinder.
Meiner Meinung nach war Gewalt sehr wohl eine Lösung. Und jeder, der schonmal richtig auf die Fresse bekommen hatte, würde mir zustimmen.
Ein weiterer Schlag traf mein Gesicht. Ich schmeckte Blut. Super. Mal sehen wann sie's dieses Mal gut sein lassen.Klar, ich könnte mich wehren. - Ein weiterer Schlag. Nur wäre es nicht klug. Sie waren zahlmäßig weit überlegen und, um ehrlich zu sein, sehr viel besser in Form. Das letzte Mal, als ich mich gewehrt hatte, haben sie mich bewusstlos geprügelt. Inzwischen kauerte ich auf dem Boden als mich ein weiterer Schlag traf.
Das wohl Schlimmste war, angenommen ich hätte sie verpetzten wollen, hätte mir niemand geglaubt. Der Fall hätte nämlich so ausgesehen: Schlägerei, drin verwickelt: das gruselige Silentkid aus der letzten Reihe und die beliebtesten Leute der Schule. Dominic hätte vermutlich behauptet, ich hätte angefangen und es wäre nur Notwehr gewesen und damit wäre die Sache dann gegessen gewesen.
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...I Love You. |boyxboy|
RomanceEin Jahr nach dem Tod seines Vaters verlassen Cayden Green, seine Schwester Allison und seine Mutter ihre Heimatstadt, um einen Neuanfang zu wagen. Caydens Plan, ganz normal, ohne Probleme zur Schule zu gehen, wird nur leider von einem Jungen mit sc...