Matthew
Ich wurde rot. Es gab keinen Weg das zu verhindern. "Es war, als ich sechs war. Meine Mom wollte unbedingt, dass ich bei einem Theaterstück mitmachte. Also habe ich ja gesagt. Allerdings wusste ich nicht, dass das Theaterstück hauptsächlich von Mädchen gespielt wurde. Das war typisch Mom. Dann bei der Aufführung stand ich oben auf der Bühne. In der Aula. Sie war richtig voll. So kam es, dass ich kein Ton rausbrachte. Nach einer Minute bin ich von der Bühne gerannt nach Hause und hab mich in meinem Zimmer eingeschlossen." Ich schaute auf den Boden. "Aww, Matthew Ansell kann rot werden!" Sagte Melinda. Sie rutschte ein bisschen näher zu mir hin und umarmte mich."Das ist ja voll süß!" Sie drückte mich noch fester. Irgendwie gefiel es mir sogar. Wir spielten noch ein wenig weiter, bis wir in die Betten mussten. Sam und ich verabschiedeten uns mit einer Umarmung.
Melinda
Als ich aufwachte begann es zu dämmern. Mühsam stand ich auf und machte mich fertig. Mit meinen und Matthews Französisch- und Englischbücher ging ich nach draussen und machte es mir auf einer Bank bequem. Vor unserem Internat hatte man eine Sitzecke eingerichtet und für mich war es optimal.
So fing ich an zu lernen. Minute für Minute, Stunde für Stunde.Irgendwann spürte ich einen heißen Atem im Nacken. Ich starrte das Buch an, ohne es zu lesen. Meine Nackenhaare stellten sich ungewollt auf.
"Hast du keinen Hunger oder Durst?" Hörte ich die raue Stimme von Matthew. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken beim Klang seiner Stimme. Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, wie Matthew seinen Arm ausstreckte und etwas auf den Tisch abstellte. Ich hob etwas meinen Kopf um zu erkennen, was er abgestellt hat. Ein Glas und etwas zu essen, besser gesagt ein Apfel. "Danke." Sagte ich. Ich versuchte meine Stimme kräftig klingen zu lassen, was daneben ging, denn ich hauchte nur dieses Wort. Matthew ging zur Seite um sich neben mich zu setzen. "Mach ich dich etwa nervös?" Fragte er mit einem provokanten Grinsen. Ich schluckte. Er wusste ganz genau von seiner Wirkung auf mich.Ich zeigte ihm mit einer Handbewegung, dass er näher zu mir kommen sollte, was er auch tat. Ich beugte mich zu ihm rüber, an seinem Mund vorbei zu seinem Ohr. "Was wenn es so ist?" Flüsterte ich ihm ins Ohr. Ich merkte, wie er eine Gänsehaut bekam, was mich zum Lächeln brachte. "Und was ist mit dir?" Ich beugte mich wieder zurück und trank einen Schluck Wasser. Erst jetzt merkte ich, wie Durstig ich war. Dann nahm ich den Apfel und biss hinein.
"Wieviel Uhr haben wir?" Fragte ich Matthew im normalen Ton und ohne auf meine Frage einzugehen. Verwirrt schaute er auf seine Uhr. "13 Uhr." Ich schaute ihn geschockt an. Ich sitze echt schon so lange hier? "Danke. Kannst du die Englischbücher in mein Zimmer legen und mir dafür die Biobücher runterholen?" Fragte ich. "Natürlich." Sagte er und nahm mir die Englischbücher ab. Dann verschwand er wieder.
Nach einer kleinen Ewigkeit kam er wieder. Er hatte jemanden im Schlepptau, den ich allerdings nicht kannte. Der Typ sah mich stirnrunzelnd an. Er war ein bisschen kleiner als Matthew, hatte lockige Haare und graue Augen. Er war zwar schmal, hatte aber keinen durchtrainierten Körper wie Matthew. Matthew setzte sich wie vorhin neben mich hin. "Melinda, darf ich dir Tobias vorstellen? Er wohnt auch bei mir im Zimmer und geht ebenfalls bei mir in die Klasse. Das heißt auch in deine Klasse." "Hey." Sagte ich. Ich lächelte ihn freundlich an und reichte ihm meine Hand. "Hi." Sagte er. "Du bist also die Melinda, die eine Stufe mitten im Schuljahr überspringt?" Ich nickte. "Ich lasse euch mal alleine." Sagte Matthew und verschwand wieder im Gebäude. Sofort empfing mich die Kühle Luft mit breiten Armen. Sein warmer Körper fehlte mir sofort.
Tobias setzte sich neben mich und schaute auf mein Französischbuch, was gerade vor mir lag. "Französisch? Am Wochenende?" Fragte er mich ungläubig. Mein Gefühl sagte mir, dass er es nicht so toll fand, dass ich eine Klasse überspringe. Er meint wohl, ich meine das nicht Ernst. "Ja Französisch. Irgendwie muss ich ja den Stoff von einem Jahr aufholen." Er nickte leicht. "Du glaubst ich meine das nicht Ernst, oder?" Fragte ich ihn direkt. Das er schien mir am einfachsten. "Allerdings." Sagte er. Ich fing an zu lächeln. Keine Ahnung warum. "Wieso glaubst du das?" Tobias schaute mich mit seinen grauen Augen an. "Es gibt Mädchen, die wollen nur eins und würden dafür alles tun. Z.B eine Klasse überspringen, sich an Matthew ranmachen, nur um von Sam beachtung zu bekommen. Matthew wurde deswegen schonmal sehr verletzt. Ich siehe es als Aufgabe, soetwas zu verhindern. Vorallem, da Matthew eine sehr nette Person ist und das nicht verdient hat." "Keine Sorge. So eine bin ich nicht. Ich möchte eine ernsthafte Beziehung führen, mit demjenigen, den ich liebe. Und nicht nur das eine. Ich könnte Matthew auch niemals wehtun, dafür ist er mir zu wichtig. Übrigens war es auch seine Idee, dass ich eine Stufe überspringe und nicht meine." Tobias lächelte mich an. "Empfindest du etwas für Matthew?" Fragte er mich plötzlich. Ich schaute ihn überrascht und schockiert an. "W...Woher weißt du das?" Fragte ich ihn. Jetzt grinste er mich an. "Wenn nur jemand seinen Namen erwähnt, fangen deine Augen an zu leuchten. Und deine Wangen werden leicht rosa." Ich blickte ertappt auf den Boden. Er fing an zu lachen. "Hör zu. Er ist in der Klasse sehr beliebt, was du schnell feststellen wirst. Insbesonders bei den Mädchen. Er kann jede haben, aber er ist nicht so wie Sam. Die Mädchen sind keine Konkurrenz für dich, dennoch würde ich aufpassen." Er stand auf. "Wenn du irgendwelche Fragen bei einem Thema hast, kannst du jederzeit zu mir kommen. Im Moment, bin ich der beste in der Klasse." Sagte er und zwinkerte mir zu. Bevor ich noch irgendwas sagen konnte, verschwand er wie vorhin auch Matthew im Gebäude und ließ mich hier allein zurück.
Was soll das heißen? Er kann jede haben? Er ist sehr beliebt, insbesonders bei den Mädchen?
Denkst du, du bist die einzige, die auf Matthew steht?
Nervte meine innere Stimme mich. Nur leider hat sie recht. Es gibt so viele Mädchen auf der Welt. Wieso sollte Matthew auch dann in mich verknallt sein, geschweige denn interessiert?
Tobias meinte aber, dass die anderen keine Konkurrenz für mich ist. Aber wie meint er das?
Okay! Hör auf dich verrückt zu machen und lern weiter! Gesagt getan. Und so verging mein Wochenende. Mit lernen.
So Leute, das wars schon wieder! Ich hoffe es hat euch gefallen.
Was haltet ihr von Tobias?
Was denkt ihr passiert, wenn Melinda in ihre neue Klasse kommt?
Was erwartet ihr von der Klasse?
Wie wird Matthew Melinda in der Klasse behandeln? So wie vorher oder anders?
Was erwartet ihr von mir?
Eure lunaleinchen99
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Boarding School
Ficção AdolescenteMelinda. Ein unscheinbares Mädchen. Schüchtern. Für andere aus ihrer Klasse durchsichtig. Gut in der Schule ohne viel lernen. Außenseiterin. Hat eine beste Freundin, Liz. Melinda hat irgendwann die Schnauze voll von ihrer Klasse und lässt ihre Meinu...