Melinda POV
Jayden schaute mich mit großen Augen an. Das durfte nicht wahr sein! "Matthew, so ist mein Zimmer? Ich würde gerne meinen Koffer wegbringen." Sagte ich zu ihm. Er schaute mich kurz verwirrt an, bevor er mich hoch führte und in ein Zimmer schob. "Alles okay?" Fragte er vorsichtig, als ich mich auf das Bett gesetzt hatte. Ich vergrub meinen Kopf in meinen Händen. "Matthew, wie heißt Jayden mit dem Nachnamen?" Fragte ich leise, da ich befürchtete, dass ich sonst zusammenbrechen würde. "Jayden Smith, wieso?" Ich stöhnte. Nein ! Nein! Nein! Wieso ich? Wieso er?
"Melinda, was ist los?" Fragte er und hockte sich vor mich hin. "Ich kenne ihn." Sagte ich. "Was ist daran so schlimm, dass es dich aus der Fassung bringt?" Ich holte Luft. "Ein Jahr, bevor ich aufs Internat ging hatte ich einen besten Freund. Doch dieser zog weg. Er meinte zu mir, er würde sich melden. Tat es dann aber nicht. Er war damals meine einzige Bezugsperson die ich hatte, nach dem Tod von Ronja, dem Mädchen mit der Leukämie. Wir waren die besten Freunde, das Trio. Der Tod von ihr hat uns noch mehr zusammengeschweißt und deswegen war es für mich umso schlimmer für mich, dass er sich nicht gemeldet hat. Ich habe immer auf einen Anruf oder einen Brief gewartet. Tage für Tage, Wochen für Wochen und Monate für Monate. Erst als ich auf das Internat ging habe ich registriert, dass er mich vergessen hat. Und dieser jemand war Jayden. Jay, Ronja und ich, das Trio. Wir drei gegen den Rest der Welt." Sagte ich.
"Ich hätte Jay nie so eingeschätzt. Er kam immer so vernünftig rüber und pflegte immer seine Freundschaften." Ich seufzte. "Komm, regel das mit ihm. Vielleicht ist es auch nur ein Missverständnis." Sagte er. Ich hob meinen Kopf und schaute ihn an. "Danke Matthew." Er lächelte mich an. "Warum nennst du mich nicht Matt, wie die anderen?" Fragte er. Ich zuckte mit den Schultern. "Vielleicht, weil ich immer dachte, dass ich dir nicht so wichtig bin..." Gab ich nach kurzem zögern zu. "Ist das dein Ernst?! Du ahnst gar nicht, wie wichtig du mir bist! Außerdem hätte ich dich dann auch nicht zu mir nach Hause eingeladen! Also bitte." Sagte er und ich musste anfangen zu lächeln. "Okay, aber nur, wenn du mich dann auch Mel nennst!" Schlug ich ihm vor. "Alles klar, Mel." Sagte er.
Dann stand er auf und reichte mir seine Hand. Nach kurzem Zögern nahm ich sie an und ging mit ihm wieder nach unten, wo immer noch die anderen saßen. Unter anderem auch noch Jayden. Mit gesenktem Kopf ging ich hinter Matthew ins Wohnzimmer. "Komm schon Mel." flüsterte mir Matthew zu. Ich schaute ihn an. Er war einfach eine wunderbare Person! "Können wir kurz reden." Sagte plötzlich Jayden. Überrascht, dass er das Wort ergriff schaute ich ihn an. "Klar." Sagte ich. Jayden stand auf und führte mich ins Esszimmer, dass direkt nebenan dem Wohnzimmer ist.
Dann herrschte schweigen. "Wieso hast du dich damals nicht gemeldet?" Fragte ich leise um die unangenehme Stille zu unterbrechen. "Ich hab mich doch gemeldet! Ich habe mehrmals angerufen, doch immer war dein Vater dran und meinte, dass du nicht da wärst. Und als ich das letzte Mal angerufen habe meinte er du willst nicht mit mir reden!" Er fuhr sich durch seine dunkelblonde Haare. Er hatte sich richtig verändert. Undercut, braun gebrannte Haut, schlank, sportlich und einen guten Style. Er war einfach erwachsen geworden. "Wie bitte! Ich habe jeden verdammten Tag darauf gewartet, dass du anrufst oder mir einen Brief schickst und nichts kam! Ich habe gedacht, du hättest mich vergessen!" "Mel, ich würde dich niemals vergessen und Briefe habe ich auch geschrieben. Ich habe gedacht sie wären angekommen, da sie nie zurück gekommen sind." Ich schaute ihn einfach nur an. Das konnte doch nicht sein! Nein!
"Mein Vater!" sagte ich plötzlich. "Es war alles mein Vater!" Sagte ich und raufte verzweifelt meine Haare. "Das kann doch nicht wahr sein!" Sagte ich und tigerte im Esszimmer rum. "hey, jetzt beruhige dich!" "Ich mich beruhigen? Mein Vater hat unsere Freundschaft ruiniert!" Sagte ich verzweifelt. Wieso? "Mel. Das mag zwar sein, aber Hauptsache ist dich, dass wir uns wieder getroffen haben. Wir können nochmal von vorne anfangen!" Sagte er und hielt mich am Arm fest. "Du hast Recht." stimmte ich ihm zu. "Tut mir Leid, es wurde nur alles zu viel für mich!" "Kein Problem!" Sagte er und nahm mich in den Arm. Sofort fühlte ich mich sicher. "Es tut gut, meine kleine Mel wieder zu umarmen!" Sagte er und konnte förmlich vor mir sehen, wie er grinste. "Es tut ebenfalls gut meinen JayJay zu umarmen!" Hey, ich heiße nicht JayJay! Jay reicht völlig!" Beschwerte er sich. "So wie früher!" Sagte ich. Und musste grinsen. Wir lösten uns wieder voneinander.
Nebeneinander gingen wir wieder zurück ins Wohnzimmer, wo schon gespannt die anderen saßen und uns anguckten. "Und?" Fragte Matthew. "Es war ein Missverständnis. Mein Vater hat dafür gesorgt, dass der Kontakt zwischen uns abbricht." Sagte ich und setzte mich auf die Couch. "Was hat dein Vater gemacht?" Fragte Matthew. "Du hast richtig gehört." Ich zog mein Handy aus der Hosentasche raus und schrieb eine letzte SMS an meinen Vater.
Vielen Dank für die Zerstörung meiner Freundschaft. Ich hoffe du hattest Spaß dabei, nur hat es nichts genützt. Du kannst mein Leben nicht mehr ruinieren! Viel Spaß mit deiner Schlampe, vielleicht macht sie bei deinem Spaß ja mit?
P. S.: Unterschätze niemals deine Tochter! Ich wünsche dir ein scheiß Leben mit deiner Schlampenfreundin. Auf nimmer wiedersehen!
Und gesendet. "So, tut mir Leid für die scheiß Begrüßung von mir. Ich hoffe wir können nochmal von vorne anfangen." Sagte ich und lächelte sie an. "Also ich bin Aaron, das ist Jayden, June und Sophie." Ich nickte. "Hi, ich bin Melinda und JayJay schön dich wiederzusehen." Sagte ich und lächelte ihn an. "Woher kennst du Jay?" Fragte June. "Ich kenne Jay von früher. Wir wohnten in derselben Gegend und waren beste Freunde." "Wir sind beste Freunde!" Korrigierte mich JayJay. Ich fing an zu lächeln. "Stimmt."
Dann lernten wir uns besser kennen.
So Leute,
noch ein Kapitel für euch! Hoffe es gefällt euch.
Das Geheimnis um Jayden ist gelüftet!
Was haltet ihr von ihm?
Und was haltet ihr von Mels Vater?
Mal sehen, ob ich heute noch ein Kapitel hochladen werde. Kommt ganz auf meine Zeit, Lust und Laune an!
Eigentlich wollte ich im Anhang ein Foto vom Haus einfügen, nur klappt es irgendwie nicht, deswegen kommt es im nächsten Kapitel!
Eure Luna <3
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Boarding School
Teen FictionMelinda. Ein unscheinbares Mädchen. Schüchtern. Für andere aus ihrer Klasse durchsichtig. Gut in der Schule ohne viel lernen. Außenseiterin. Hat eine beste Freundin, Liz. Melinda hat irgendwann die Schnauze voll von ihrer Klasse und lässt ihre Meinu...