Melindas POV
Die Tage vergingen, wo wir viel unseren eigenen Gedanken nachhingen. Die Beerdigung von Liz's Oma war am Samstag. Wir drei hatten beschlossen Liz zu begleiten.
So kam es, dass ich Sonntag Morgen im Badezimmer vor dem Spiegel saß und mein Make-Up prüfte. Es würde für mich und vor allem für Liz ein harter Tag werden.
Ich hatte ein schwarzes Spitzenkleid an mit langen Ärmeln. Allerdings ging es nur bis zur Mitte meiner Oberschenkel, weswegen ich eine schwarze Thermoleggins anhatte. Dazu trug ich schwarze Ballerinas. Ich hätte gerne höhere Schuhe angezogen, aber leider ging es nicht, dank meinem Bein. Na super.(Das Outfit ist als Bild angehangen)
Meine Haare hatte ich gelockt und die obere Partie mit Ausnahme meines Ponys, zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ich hatte ebenfalls noch ein paar Strähnen hinausgezogen, damit nicht alles so gekünselt wirkte.
Ich habe mir einen Liedstrich gezogen, meine Wimpern mit Wasserfeste Wimperntusche getuscht und meine Lippen mit einem dunklem Rot beschminkt.
Ich seufzte und legte den Lippenstift weg. In meine Tasche legte ich Taschentücher, Handy und anderen Krimskrams rein. Dann ging ich raus.
Nadja hatte die Idee uns zum Friedhof zu fahren. Dieses Angebot kam uns allen sehr gelegen. Ich ging in die Vorhalle. Gefrühstückt hatte ich nichts. Ich konnte es nicht runterbringen. Und wenn es mir schon so ging, wie würde es dann Liz gehen? Zumindest im inneren, denn äußerlich tut sie einen auf stark.
Ich traf auf Sam, als ich nach draussen gehen wollte. Er lächelte mich schwach an.
"Hey." Flüsterte er.
"Hey." Flüsterte ich zurück. Er blieb vor mir stehen. "Wie geht's?" Fragte er vorsichtig. "Geht so." Antwortete ich ehrlich. "Pass auf, dass Liz nicht kapputt geht. Sie tut einen auf stark, aber sie braucht jemanden! Einen Fels in der Brandung! Und im Moment glaube ich, dass du ihr Fels bist. Bitte enttäusch mich nicht oder mache Liz kapputt. Sie leidet doch schon!" Sagte ich zu ihm. Die ganze Zeit schaute ich ihm in die Augen. Man konnte in ihnen sehen, dass er die Worte verstand und zum Herzen nahm. "Versprochen." Brachte er mit leicht zitternden Stimme raus.
Zusammen gingen wir raus auf den Hof, wo schon Matthew und Liz standen. Ich stellte mich neben Matthew. "Du siehst wunderschön aus, auch wenn es ein beschissener Anlass ist sich hübsch zu machen." Er sprach mir aus der Seele.
Matthew sowie Sam hatten eine dunkle fast schwarze Jeans an, sowie ein schwarzes Hemd. Sam hatte noch ne Jacke dabei. Ebenfalls trugen beide schwarze Nikes.
Liz hatte wie ich ein schwarzes Kleid an, was aber komplett anders geschnitten war und auch nicht aus Spitze war wie meins. Sie sah trotzdem bezaubernd aus. Ihre Augen allerdings waren rot. Sie hatte über die Nächte öfters mal geweint.
Jetzt kam Nadja raus und schaute uns an. Dann ging sie zum Auto, wir hinterher, und schloss auf. Liz stieg vorne ein. Sam hinten links, dann ich in der Mitte wegen meinem Bein und rechts dann Matthew.
Wir fuhren ca. 1 Stunde bis wir da waren. Nadja kam nicht mit, sie brachte uns nur hin und würde uns auch wieder zurück bringen.
Zu viert gingen wir auf Liz Eltern zu. Liz sagte nichts zu ihren Eltern und stellte sich einfach neben sie hin. Sie hatten echt ein schlechtes Verhältnis miteinander. Deswegen hatte Liz auch so ein gutes Verhältnis zu ihrer Grandma gehabt.
Nach einer weiteren halben Stunde gingen wir alle in die Kapelle rein und der Gottesdienst fing an. In jeder Geschichte, in jeder Story sagt man ja, dass Familie und Bekannte etwas sagen. Pustekuchen! Im realen Leben ist es nicht so. Im realen Leben sagt nur der Pastor was, niemand sonst.
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Boarding School
Teen FictionMelinda. Ein unscheinbares Mädchen. Schüchtern. Für andere aus ihrer Klasse durchsichtig. Gut in der Schule ohne viel lernen. Außenseiterin. Hat eine beste Freundin, Liz. Melinda hat irgendwann die Schnauze voll von ihrer Klasse und lässt ihre Meinu...