Melinda POV
Nachdem wir im Internat angekommen sind durfte ich mir zuerst eine Standpauke von Nadja ankommen, dass ich ihr hätte sagen sollen, dass es mir nicht so gut geht. Ich versuchte nett zu antworten, was nicht immer leicht war. Nach einer Viertelstunde war sie fertig und ich durfte in mein Zimmer gehen. Dort warteten schon Sam und Liz, die mir nochmal eine Standpauke hielten. Ich sah Liz sofort an, dass sie geweint hatte und ich fühlte mich richtig schuldig. Ich hatte nicht daran gedacht, dass es so ein Ausmaß nehmen konnte. Und ich hatte keine Ahnung, was für Vorwürfe sich Liz wegen mir gemacht hatte. Ich fühlte mich richtig schlecht.
Doch nach einem klärenden Gespräch, wo ich aber den Grund meines Ausbruchs nicht erläuterte, war wieder alles gut. Mehr oder weniger. Ich lag jetzt auf meinem Bett und dachte über das Angebot des Trainers in dem Club nach. Sollte ich es annehmen? Als ich heute gekämpft hatte, hatte ich seit langem wieder das Gefühl frei zu sein. Und wieder musste ich an diese Person denken, die mir diesen Sport gezeigt hatte. Schnell schüttelte ich den Gedanken ab. Sollte ich es nun machen? Ich bin eh die meiste Zeit hier und nicht woanders. Und wieder überkam mich die Wut über meinen Vater. Er kann doch nicht einfach über meinen Kopf entscheiden? Kann er das nicht kapieren?
Mein Handy klingelte. Eine neue SMS. Dad. Er schickte mir Zeiten. Na super, noch nicht einmal abholen konnte er mich. Das wird ja super. Ich stöhnte. Ich werde dieses Angebot annehmen. So konnte ich meine Wut wenigstens abbauen. Was sollte ich jetzt nur machen?
Ich stand auf und zog mich um. Es war mittlerweile spät genug um ins Bett zu gehen. Morgen müsste ich ja wieder in die Schule. Wenn meine Eltern auch nur einen Moment dran denken, mich als Erbe ihrer Firma einzusetzen, dann sind sie mich los. Ich bin vielleicht gut in der Schule, vertrete aber nicht dieselben Interessen wie sie. Das heißt auch, dass sie jemanden anders suchen sollen. Mir egal, was sie anstellen werden.
Ich legte mich wieder ins Bett und schlief kurz darauf ein.
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Nächster Morgen und wachte durch den Wecker auf. Mühsam stand ich auf und machte mich fertig. Kurze Zeit später lief ich zusammen mit Liz zu den Jungs rüber. "Morgen." Sagte ich noch etwas verpeilt. "Morgen." Sagten die Jungs gleichzeitig zurück. Ich ließ mich auf den Stuhl fallen und schloss nochmal meine Augen. Ich war so müde. "Hey, schlaf' nicht ein." Sagte plötzlich Matthew, was mich aufschrecken ließ. Matthew grinste sich einen. "Hey, hör auf zu grinsen." Sagte ich, musste aber anfangen zu lachen. "Was wolltest du jetzt von mir?" Fragte ich ihn. "Du wirst die Ferien nicht hier oder bei deinen Eltern verbringen." Sagte Matthew zu mir. Ich zog die Augenbraue hoch. Was wird das jetzt. "Du wirst in den Ferien zu mir kommen." Verkündete er stolz. ich verschluckte mich. Bitte was?! "Da kommst du leider einen Tag zu spät." Sagte ich leise. Die anderen schauten mich überrascht an.
"Wie meinst du das?" Fragte Matthew. Ich musste es ihnen jetzt sagen. Ich holte nochmal tief Luft. "Gestern morgen, hat mein Vater angerufen und hatte mich gefragt, ob ich in den Ferien schon was vor hätte. Als ich gefragt hatte was er vor hat, meinte er, dass ich dann seine Affäre besser kennen lernen sollte. Ich weigerte mich, doch er hat mir keine Wahl gelassen. Jetzt werde ich für eine Woche bei ihm und seiner Affäre sein. " Sagte ich bitter. "Sorry, wenn ich das jetzt sage, aber ich mag deinen Vater nicht." Sagte Sam. Ich nickte. "Dann kommst du eben in der zweiten Woche zu mir." Sagte Matthew. Ich lächelte ihn an. "Danke." Sagte ich.
Er lächelte mich an. Ich war ihm so dankbar. Vielleicht werden die Ferien ja doch nicht so schlimm...
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Die Woche verging und die Ferien standen vor der Tür. Und ich fühlte mich sichtlich unwohl. Ich hatte wirklich keine Lust seine Affäre und der Grund für die Trennung kennen zu lernen. Ich seufzte. "Hey, das wird schon und wenn was ist kannst du mich jederzeit anrufen! 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche!" Sagte Matthew, lächelte mich an und stellte sich vor mich hin. Wir standen gerade auf dem Hof, wo ein paar Eltern standen um ihre Kinder zu empfangen. Matthew zählte mit dazu. "Danke, ich weiß nicht, was ich ohne dich tun würde. " Sagte ich und meinte meine Worte ehrlich. Er lächelte mich noch mehr an. "Ruf mich an, wenn du da bist." Sagte er. Ich nickte. Dann umarmte ich ihn. Er umarmte zurück.
Seine Eltern saßen im Auto. Sie hatte ich schon kennen gelernt. Immerhin wollten sie gerne wissen, wer für eine Woche bei ihnen wohnt. Sie waren wirklich sympatisch. Matthew kann froh sein, solche Eltern zu haben! Sie gaben ihm so viel Liebe, die ich niemals bekommen habe und bekommen werde. "Pass gut auf dich auf." Sagte Matthew, gab mir überraschenderweise einen Kuss auf die Wange, was mich erröten ließ und stieg in das Auto ein.
Er winkte mir noch zu bevor das Auto losfuhr. Als es verschwunden war, ging ich wieder ins Internat. jetzt hieß es Koffer packen. Mein Vater meinte ich sollte am Samstag ankommen. Ich ging in mein Zimmer und schmiss einfach meine Sachen rein. Ich hatte wirklich keine Lust und das wird mein Vater und seine Affäre auch zu spüren bekommen. Ich lächelte vor mich hin. Das wird lustig. Doch wie lustig das werden würde, würde ich spätestens am Sonntag zu spüren bekommen. Nach einer Viertelstunde war ich fertig. Okay, ich habe sie wirklich wahllos in meinen Koffer geschmissen. Was solls.
Ich stöhnte frustriert auf und begab mich in den Essens Saal. Ich war eine von den wenigen, die noch hier waren. Sam und Liz waren ebenfalls schon weg. Ich habe beiden im einzelnen gesagt, dass sie als Paar zurück kommen sollen. Das hat richtig Spaß gemacht. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln. Ich denke in den Ferien wird viel passieren.
Mehr als ich jemals erwarten würde. Vor allem in so kurzer Zeit...
Und schon wieder ein Kapitel von mir. Mir ist richtig langweilig. Da ich Ferien habe habe ich mir gedacht, warum nicht? Also habt ihr jetzt an einem Tag, drei Updates bekommen. Ich hoffe, es hat euch gefallen :)
Was denkt ihr, was in den Ferien passieren wird?
Wie werden Melindas Ferien verlaufen?
Wie wird die 'Affäre'von ihrem Vater sein?
All das werdet ihr im nächsten Kapitel erfahren. Zumindest ein Teil davon ;)
Eure Luna <3
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Boarding School
Novela JuvenilMelinda. Ein unscheinbares Mädchen. Schüchtern. Für andere aus ihrer Klasse durchsichtig. Gut in der Schule ohne viel lernen. Außenseiterin. Hat eine beste Freundin, Liz. Melinda hat irgendwann die Schnauze voll von ihrer Klasse und lässt ihre Meinu...