Kapitel 1 - Persephone

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Zur Feier meines 35

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Zur Feier meines 35. Geburtstages hatte mich meine beste Freundin Gaby am Abend zu sich eingeladen, wo sie mich mit einer kleinen Torte überraschte und mich in dem Glauben ließ, einen ruhigen Abend vor mir zu haben. Was auch immer sie darunter verstand, es war nicht das Gleiche wie ich.
„Wir gehen heute feiern“, schrie sie mich förmlich an, als ich mir den ersten Bissen meines Tortenstücks in den Mund schob.
Sie sah nicht nur gut aus, sie schmeckte auch verdammt gut. Ein samtig weiches Gefühl breitete sich in meinem Mund aus und sie hätte locker von mir sein können, wenn ich mein Hobby nicht fast zur Gänze für meine Kinder aufgegeben hätte. Mein Geburtstagskuchen war ein Schokoladekuchen und dazwischen eine Brombeerbuttercreme, die auf meiner warmen Zunge schmolz und so ihren Geschmack preis gab, es war ein geschmeidiges Mundgefühl.
Erst als ich mein Stück herunter geschluckt hatte, sah ich meine beste Freundin wieder an, „Was hast du gesagt?“, hoffte ich mich verhört zu haben, denn in meiner einfachen Jeans und in meinem viel zu weitem Pulli, würde ich garantiert niemals in einen Club hinein kommen.
„Wir gehen heute feiern“, wiederholte sie sich und ich schluckte schwer, dabei deutete ich ungläubig auf mein Outfit.
„Ich hab dir schon etwas anderes rausgesucht“, fing sie breit an zu lächeln und ich ergab mich, es war zwar mein Geburtstag, aber sie meinte es nur gut und einen Abend unter anderen Erwachsenen konnte ich mir gestatten.
Mein großer Tag hatte mit einem von meinen Kindern gerichteten Frühstück begonnen, bei dem ihnen mein Ehemann, Erich, geholfen hatte. Sie hatten Bilder für mich gemalt und ich bekam einen Gutschein für einen Tag brav sein, der aber nur für ein Kind galt und ich durfte mir auch nur aussuchen, wer es sein würde, wenn derjenige das auch wollte, also eigentlich nur ein leeres Versprechen, aber ich fand es so süß, dass ich lachen musste und mich trotzdem sehr darüber freute. Von Erich hatte ich eine Uhr bekommen, zwar hatte ich schon eine, aber ich fand die Geste süß. Er war nicht der Mann, der Geburtstage im Kopf hatte und deswegen war ich freudig überrascht, dass er ihn nicht komplett vergessen hatte. Dann aßen wir und als ich die Kids am Spielplatz ausgepowert hatte, war ich der Einladung meiner besten Freundin gefolgt.
Für Erich war das ganz normal, wir verbrachten unsere Geburtstage so gut wie nie zusammen und er war lieber bei den Kindern, als einen Babysitter für einen Abend bei Gaby zu besorgen. Meine beste Freundin und er konnten sich noch nie besonders gut leiden und so verstand ich seine Beweggründe gut, rechnete es ihm aber hoch an, keinen Streit wegen ihr zu beginnen. Sie hielt noch nie etwas von ihm und er wurde nicht warm mit ihr.
Ungeduldig schubste Gaby mich in ihr Schlafzimmer, wo ich sofort sah, was sie sich für mich überlegt hatte. Ich war angenehm überrascht, denn eigentlich hatte ich befürchtet nackt in den Club zu müssen. Auf dem Bett lag ein sehr kurzer Jeansrock, der leicht als Oberteil einer 15 jährigen durchgehen hätte können und daneben ein weißes enges Shirt. Es wirkte einfach, aber die Kombi schien mir passend, da es außergewöhnlich warm für einen Frühlingstag war. Gaby reichte mir noch sehr schicke High Heels und machte sich dann an mein Make Up. Ein paar Haare zupfen, gewichtig mit unterschiedlichen Pinseln über meine Haut wischen, Wimperntusche und Lippenstift auftragen und schon war ich fertig. Im Spiegel schrak ich zuerst hoch, weil ich mich so nicht kannte, aber irgendwie fühlte ich mich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder fast hübsch.
Seit der Geburt meiner Drillinge hatte ich mich wohl etwas gehen lassen. Meine Figur war zwar bombastisch, weil ich täglich acht Stunden damit verbrachte, meinen Kindern nachzulaufen, aber der Rest war ziemlich furchtbar. Meine Haare waren stumpf, meine Nägel brüchig, meine Haut sehr trocken und meine Haltung müde und schlapp. Umso mehr freute ich mich, mich im Spiegel nicht sofort erkannt zu haben. Ich sah so viel frischer aus und fühlte mich dadurch auch sofort besser.
"Ein Kunstwerk", bedankte ich mich bei meiner Freundin.
"Nein, nur hervorgehoben, was schon da ist", lächelte sie kopfschüttelnd.
Da ich mir erst Motivation antrinken musste, war es schon später Abend, als wir uns auf den Weg machten. Gaby kümmerte sich, mit ihrem Geschmack für Mode, darum, dass ich meine Wohnung nie unpassend verließ oder irgendwo ungestylt hinging. Ihre langen schwarzen Haare trug sie immer offen und verströmte so einen angenehmen Duft um sich herum, wenn sie sich drehte oder der Wind ihr durchs Haar fuhr.
Mit ihren dunkelbraunen Augen musterte sie mich vor dem Club und fing stolz an zu nicken, dabei leuchtete ihr ganzes Gesicht, sie war stolz auf mich und sich, genau dafür liebte ich sie. Gaby schaffte es immer wieder, eine bessere Version meiner Selbst in mir zu wecken und genau so war es auch jetzt.
Die Hausfrau und Mutter hatten wir zu Hause gelassen und nun gingen zwei sehr attraktive und lustige Frauen durch die Eingangstür des Clubs. Die melodische Musik klang an mein Ohr und ich spürte sofort die Lust zu tanzen.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt