Kapitel 10 - Hades

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Zeus hatte Persephone verstoßen und Hades sprang auf seinen Bruder zu, „Du Arschloch, weißt du, was du getan hast?“, prügelte er auf ihn ein

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Zeus hatte Persephone verstoßen und Hades sprang auf seinen Bruder zu, „Du Arschloch, weißt du, was du getan hast?“, prügelte er auf ihn ein.
„Sie ist kein Mensch mehr“, schrie er aufgelöst und schlug weiter auf seinen Bruder ein.
Der packte nun die Fäuste seines kleinen Bruders und stieß ihn von sich weg, „Du wusstest es und hast mich nicht gewarnt? Du hast mich belogen und sie verraten?", schrie er, wurde aber sofort sanft, beinahe väterlich,"Wenn ich jetzt sage, dass ich stolz auf dich bin, würdest du es falsch verstehen, richtig?“, lächelte Zeus ein wenig.
Hades sah ihn angewidert an und drehte sich von ihm weg.
„Wenn sie dir so wichtig ist, musst du sie suchen“, schlug Zeus seinem Bruder vor und verschwand dann mit der ganzen Familie.
Hades ging in seinem Schloss auf und ab und ließ Charon zu sich kommen.
„Freund“, fing er an, „Wir müssen Persephone suchen. Hör dich um“, bat er ihn und bereitete alles vor.
Der Herrscher kümmerte sich um einen Ersatzfährmann, denn es sollten nicht wieder zu viele Menschen auf der falschen Seite warten müssen. Beim letzten Mal hatte es für viel Unruhe gesorgt und der Herrscher wollte dem diesmal vorbeugen.
Ein paar Dämonen meldeten sich freiwillig, aber er war sich nicht sicher, ob sie die Richtigen dafür wären. Wenn es darum ging, jemandem diese wichtige Aufgabe zu übertragen, fiel ihm eigentlich nur einer ein, Luzifer.
Luzifer war ein kleiner, kaum bedeutsamer Gott, bis die Menschheit ihn zu einem gefallenen Engel berief, was auch immer die Sterblichen mit Engel meinten. Oft verstand er ihre Ansichten nicht, aber da er ihm vertraute, rief er nach ihm. Stolz und voller Tatendrang nahm Luzifer diese Verantwortung gerne auf sich und versprach sein Bestes zu tun. Es war lächerlich, dass er das tat, denn jeder, der den Herrscher der Unterwelt enttäuschte, würde im Tartaros landen, da kannte er kein Mitleid.
Hades machte sich nun auf die Suche nach Persephone und versuchte ihre Aura zu spüren, leider ohne Erfolg. Rastlos tigerte er durch sein Schloss und versuchte, sie wahrzunehmen, aber nichts.

Tage später kam Charon zurück, „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht“, bereite er seinen Freund vor, „Die Gute, sie ist nicht in der neutralen oder schlechten Zone. Die Schlechte, sie ist in der Guten“, dabei sah Charon verzweifelt aus und Hades wusste wieso.
Der sogenannte Himmel war ein Ort, den sich jeder Mensch frei wählen konnte. Er bestand aus Milliarden von kleinen Inseln und jeder Verstorbene konnte sie zu seinen Gunsten verändern. Sie hier zu suchen kam wirklich der sprichwörtlichen Suche nach der Nadel im Heuhaufen gleich.

Die beiden Freunde reisten von Insel zu Insel und hörten sich um, niemand wusste etwas und als sie nach Jahren der Suche fast aufgegeben hätten, kamen sie auf die Idee, in der neutralen Zone nachzufragen.
Hier stießen sie auf einige Seelen, die ihre Informationen gerne für einen Platz im Himmel tauschten. Was sie nicht wussten, genau dieses Verhalten brachte ihnen die Hölle ein.
So erfuhren Hades und Charon von einer ganz neuen Insel, zu der die ruhelosen Seelen hingezogen wurden und ihnen dort ein tolles Leben nach dem Tod erfüllt wurde. Diese Insel wollten sich die Beiden genauer ansehen und standen nun auf einem Bootssteg genau davor.
Die Insel war überdurchschnittlich groß und Farbenfroh, "Ja, das würde zu ihr passen", schmunzelte Hades, als er die Wolken in Tierformen sah.
Sie kamen aber nicht weiter und bemerkten, dass ein Schutzring um diese Insel gezogen wurde.
„Wer könnte so etwas denn tun?“, fragte Charon.
„Na wer wohl?“, lautete die Antwort von Hades, „Nur Persephone wäre in der Lage mich aus meinem eigenen Reich auszusperren“, dabei grinste er stolz.
Nun konnte er sich vorstellen, wie Zeus sich gefühlt hatte, als er den Verrat bemerkte.

Mit einigen Tricks gelang es den Beiden, die Wand zu durchbrechen und sie gingen auf die Suche nach Persephone.
Schnell merkten sie, dass hier alles wie bei den Menschen war und da fiel ihnen auf, dass sie noch nichts von ihrem Unglück zu wissen schien.
„Adam und Charon, also wieder?“, flüsterte Charon.
Hades schüttelte den Kopf, „Ich glaube du brauchst auch einen neuen Namen, Charlie wäre doch passend“, lachte Hades und bekam eine Kopfnuss von seinem Freund.
Die Bedeutung der Namen lag auf der Hand, Adam der Erstling, der erste Mensch und Charlie, Charles, der Mann oder der Freie, aber Charon wusste sehr wohl, dass er niemals frei sein konnte oder wollte.
Sie fanden Persephone schnell, denn nur in ihrer Gegenwart gab es Menschen und sie drangen in ihr Leben ein.
Hades und Charon merkten, dass ihnen hier Plätze zum Leben zugeteilt wurden, so kam es, dass Hades in einer riesigen Wohnung auftauchte, die nur für ihn zu sein schien. Sie war obszön, groß und sehr pompös eingerichtet, das hatte seine Persephone für ihn gemacht. Hielt sie ihn wirklich für so oberflächlich, dass sie ihm so eine luxuriöse Wohnung zugeteilt hatte?
Ein bisschen gekränkt, aber auch ernüchtert betrat er seine Räume, sie hatte seinen Geschmack getroffen, bis auf die Dekoration, die überall herumstand. An seinem ersten Abend warf er schon drei Schüsseln um, weil er sie übersehen hatte. Kurz fühlte er sich deswegen schlecht, aber er ging davon aus, dass sie die Gefäße absichtlich so platziert hatte, um ihn zu bestrafen. Die Bilder in seiner Wohnung zeigten all seine Verfehlungen und auch hier war Hades sich sicher, sie war noch sehr wütend auf ihn. Auf einem Bild war sein Verrat an ihr, ein anderes, wie sie sich gefühlt hatte, als sie ohne ihn bei dem Zelt aufwachen musste. Jedes stimmte ihn nachdenklich, aber er akzeptierte seine Strafe zur Gänze, er hatte sie verdient.
Charons Wohnung war nicht minder hochwertig, nicht ganz so groß aber auch sehr glamourös eingerichtet.
"Ich habe ein Zimmer nur für Sex", murmelte er Hades zu.
"Was?", fragte er nach, er konnte sich doch nur verhört haben.
Amüsiert schüttelte Charon seinen Kopf, "Du hast richtig gehört. Ich habe einen Raum nur für Sex. Ein Bett, einen Schrank voll Spielzeug, als ob ich das bräuchte", grunzte er verächtlich, "rote schalldichte Wände, Teppichboden, Peitschen und Seile", zählte er ein paar Dinge auf und seinem Freund klappte der Mund dabei auf.
"Wie kommt sie denn auf das?", zwinkerte Hades provozierend.
"Keine Ahnung", knurrte Charon, aber er wusste es. Yvonne hatte sicher von ihrer Nacht mit ihm erzählt und nun saß das in ihrem Kopf fest.
Als sie sich nach einigen Tagen etwas eingelebt hatten und mehr über ihre Routine wussten, stürzten sie sich in das Leben von Anna, so nannte sie sich hier.
Die Szene, die nun folgte, kam Hades sehr bekannt vor, eine Freundin von ihr baggerte Charon an und so musste er seine große Liebe wieder neu kennenlernen.
Wieder fing alles mit einem süßen klebrigen Getränk auf seiner Kleidung an, auch das war wohl ihre Strafe für ihn.
Persephone war viel zu stark geschminkt, als er sie das erste Mal sah, aber sie war so schön wie eh und je. Ihre Augen strahlten eine Traurigkeit aus, die ihn gefangen nahm, er wollte sie wieder funkeln sehen.
Die Nachricht, dass sie einen Ehemann hatte, traf ihn zutiefst. Hatte sie ihn einfach so ersetzt?
Hatte er sich getäuscht und sie liebte ihn gar nicht? Wieso hatte sie in dieser Welt einen Ehemann? Wieso?
Jede Sekunde, in der sie ihn nicht erkannte, stach sein Herz.
Ja, er hatte eine Strafe verdient, aber langsam war es auch für ihn zu viel. Sie sah ihn an wie einen Fremden. Da sie eine Göttin war, konnte er ihre Gedanken nicht mehr lesen, um in Erfahrung zu bringen, ob sie nur so tat oder ihn wirklich nicht erkannte. Sein Herz brach in tausend Stücke, als sie ihn immer und immer wieder abwies.
Ihr so nah zu sein, aber sie nicht spüren zu dürfen, war unerträglich.
Er wäre lieber gestorben, als das jeden Tag gezeigt zu bekommen.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt