Kapitel 21 - Persephone

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Nach unserer Rückkehr ins Schloss drängte ich Hades, mir seinen zweiten Stock zu zeigen und er führte mich widerwillig hinauf, an den Wachen vorbei

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Nach unserer Rückkehr ins Schloss drängte ich Hades, mir seinen zweiten Stock zu zeigen und er führte mich widerwillig hinauf, an den Wachen vorbei. Was ich hier vorfand, verwirrte mich sehr und sah meinen Ehemann fragend und mit aufgerissenen Augen an.
Vor mir lag ein langer Gang, der von kleinen Sternen hell erleuchtet wurde. Unter jeder Bewegung knarrte der dunkle Holzfußboden gequält auf. Die sandfarbenen Steinwände wirkten kühl und waren mit riesigen Bildern behängt, vor denen ich stehen blieb. Das erste Bild sah ich mir genauer an, es war ein Kunstwerk, das mir bekannt vorkam, und ich studierte es genau. Zu sehen war ein im Schatten sitzender Mann, der nur mit einem roten Tuch bekleidet war, er hielt ein zweigleisiges Zepter in der Hand und sah dem Mann, der gerade neben mir stand, zum Verwechseln ähnlich. Seine wilden Haare, der etwas längere Bart und sein ruhender Blick kamen mir bekannt vor. Neben ihm in der Sonne saß eine wunderschöne junge Frau in einem blauen Kleid. Ihre langen dunkelbraunen Haare hingen geflochten über ihre Schulter und sie trug edle goldene Haarreifen. Ihr Blick war aufmerksam und freundlich und auch sie kam mir bekannt vor, sie sah aus wie ich.
Eine Berührung an meinem Rücken erschreckte mich, „Hades und Persephone", sagte eine ruhige, unsichere Stimme an mein Ohr.
Wortlos ging ich zum nächsten Bild und auch hier schien es sich um die gleichen Personen wie zuvor zu handeln, nun war die Szene aber um einiges düsterer. Der Blick der Frau war voller Angst und die Körperhaltung des Mannes schien brutal, als hätte man eine Vergewaltigung auf die Leinwand gebannt. Schwer schluckte ich und ging weiter, wieder ein Bild von den Beiden und noch eines und noch eines.

Der ganze Gang hing voller Bilder von Persephone und Hades. Manche friedlich und beinahe idyllisch und andere düster und brutal, in mir spürte ich Unruhe aufsteigen.
„Was ist das?", wandte ich mich nun an meinen Mann und sah ihn emotionslos an.
„Das sind wir", war seine trockene, eingeschüchterte Antwort.
Mein menschlich begrenzter Verstand konnte es nicht erfassen, „Wie können das wir sein?"
„Ich habe dir doch die Geschichte erzählt", fing Hades beruhigend an und mein Kopf fing an zu rattern.
Angst stieg in mir auf und ich bereute meine Frage sofort, konnte ich die Wahrheit ertragen? War ich nur seine Ehefrau aufgrund meines Namens? War es vorherbestimmt und musste so passieren? War alles schon einmal passiert und wiederholte sich nur?
„Ja, hast du", war meine Antwort, aber meine Mimik forderte eine Erklärung.
„Diese Geschichte gibt es seit langer Zeit unter den Menschen und es ist die Einzige, in der ich nicht der Böse bin", erklärte er.
„Alles also Zufall?", hob ich meine Augenbraue und ging weiter.
Hades räusperte sich, „Nein, nicht nur", gestand er und ich blieb wieder stehen.
„Stell dir jetzt einfach mal vor, ich bin eine sehr aufgebrachte Frau, die vor dem Mann steht, den sie liebt und feststellt, dass er ein Stalker ist oder er nur aufgrund ihres Namens überhaupt an ihr interessiert war. Erkläre es dieser Frau", forderte ich von ihm.
Wieder räusperte er sich, „Ich zeige es dieser Frau", ging er zu einer schwarzen Tür und legte seine Hand auf die Klinke.

Unsicher folgte ich ihm, in meinem Kopf war gerade ein Gewitter und ich verstand das alles nicht. Diese Bilder waren eindeutig vor meiner Geburt gemalt worden und die Geschichte, auf die Hades sich immer wieder berief, war sicher noch älter. Ich war nicht diese Persephone, ich war nicht die Tochter von Demeter und Zeus und ich wollte auch nicht nur hier sein, weil er dieses Märchen glaubte.
Die Tür war offen und Hades stand mit ausgestrecktem Arm in einem ungewöhnlich hellen Raum. Vorsichtig ging ich zu ihm und reichte ihm meine Hand, er zog mich gleich an sich heran und drehte mich schwungvoll um.
„Ich liebe dich", flüsterte er in mein Ohr.
Mein Rücken lehnte an seinem Brustkorb, er umarmte mich liebevoll von hinten und ich ließ meinen Blick schweifen.
Dieser Raum hatte ein Buntglasfenster, auf dem ein riesiges Feuer zu sehen war und viele Seelen entkommen wollten, so stellte ich mir die Hölle vor. Von oben wurde eine Hand über die Seelen geschoben, ob diese Hand sie retten wollte oder sie zurückzudrücken versuchte, konnte ich nicht erkennen. Es war ein düsteres Bild und kam mit nur wenigen Farben aus.
Hier hingegen hingen überall Bleistift-Zeichnungen an den Wänden, grobe Umrisse, Gebäude, Tiere und menschliche Körperteile.
Das Zimmer war spärlich eingerichtet, es gab nur einen Schreibtisch und kleine Sterne, die den Raum erhellten. Magisch tanzten sie herum und waren immer genau dort, wo man sie brauchte.
Neben mir auf einem Tisch fand ich Zettel, auf denen mein Name stand, diese interessierten mich brennend und ich löste mich rasch aus seinem Griff.
„Du hast mir nachspioniert?", fragte ich und hob die Papiere in die Höhe.
Er nickte.
„Kein Lieblingsessen?", schmunzelte ich, „Weißt du es denn jetzt?"
Hades schüttelte den Kopf, „Burger mit Pommes?", riet er.
Ich nickte und las weiter, „Du warst an mir interessiert, bevor du meinen Namen wusstest?"
Er nickte wieder und kam auf mich zu, „Ich will, dass du verstehst, dass du nur hier bist, weil wir uns lieben und nicht weil du Persephone heißt. Ich war selbst erschrocken, als ich die Ähnlichkeiten zu dir feststellte, deswegen wollte ich dir dieses Stockwerk nicht zeigen. Hier sammle ich Zeichnungen von menschlichen Künstlern und in diesem Raum sind meine Versuche dazu", gestand er, peinlich berührt.
Schnell legte ich die Akte über mich wieder weg und betrachtete nun seine Versuche an der Wand. Von Bild zu Bild wurden die Details besser und ich erkannte sogar meine Hand auf einem der Bilder.
„Meine Narbe", lächelte ich ihn an, „Sie ist bei einem Streit zwischen meiner Schwester und mir entstanden. Sie schlug mich mit einem Stock und dieser ritzte mir die Haut auf", dabei strich ich über die Zeichnung und hatte Tränen in den Augen. Diese Narbe war mir genommen worden, aber die Erinnerung blieb für immer.
Jetzt erst fiel mir auf, dass alle Körperteile, die hier hingen, meine waren. Meine Hände, meine Lippen, meine Augen, meine Nase, mein Bauch und sogar meine Brüste. Irritiert drehte ich mich zu Hades um.
„Ich liebe deinen Körper, jede Stelle", dabei kam er mir wieder näher und zog mich an sich heran, „vor allem deine Brüste", flüsterte er mit rauer Stimme und ich lief rot an.
„Andere Menschen finde ich nicht so schön wie dich, du bist einzigartig und nur deswegen habe ich dich gezeichnet", erklärte er mir leise, dabei wanderte sein Blick zu meinem Mund.
Ich kam ihm zuvor und drückte meine Lippen sanft auf seine. Lustvoll drückte er mich an die Wand und dabei flatterten ein paar Zeichnungen an uns vorbei, schnell wollte ich sie aufheben, aber Hades hielt mich auf, „Das Original ist viel besser", packte er mich und hob mich hoch.
Meine Beine schlang ich um seine Hüften, er zerriss mein Kleid vorne und liebkoste meine Brüste, dabei seufzte ich leise auf und streckte meinen Kopf nach oben. Schnell zog Hades den Stoff meines Kleides weg und warf ihn auf den Boden, seine Hände waren an meinen Beinen und plötzlich spürte ich, wie ich von der Wand weggezogen wurde, meine Arme schlang ich sofort um ihn und er sah mich dabei lustvoll an. Mit einer Hand hielt er mich und mit der anderen fegte er die Zettel auf seinem Schreibtisch weg, dann platzierte er mich langsam darauf. Meine Finger wanderten zu seinem Hemd und knöpften es auf, er aber hatte es eiliger und riss es sich herunter.
Sein Körper erregte mich noch mehr und ich biss mir auf die Lippen, „Davon werde ich nie genug bekommen", stöhnte er und sein Blick war auf meinen Mund geheftet.
Ungeduldig öffnete ich ihm die Hose und befreite seine Erektion, deren Anblick mich sofort feucht werden ließ und ich seufzte verzweifelt. Meine Vulgina pulsierte vor Vorfreude und ich musste zum Glück nicht lange warten. Fest stieß er in mich und ließ mich vor Verlangen aufschreien.
Befriedigt und glücklich ging ich auf unser Zimmer, um mich anzuziehen, denn mein Kleid war eindeutig hinüber.
„Ich kauf dir neue", sagte Hades als Entschuldigung.
„Was hältst du von Flitterwochen bei den Menschen?", fragte ich ihn, als mir unsere Shopping-Tour in Athen einfiel.
Misstrauisch sah Hades mich an, „Willst du schon wieder hier weg?"
„Nein, ich will meine Familie sehen und neue Kleider, die du mir vom Leib reißen kannst", zwinkerte ich frech und er stieg darauf ein.

Er versprach mir, dass wir in einer Woche los könnten, zuerst müsse er aber noch etwas Wichtiges erledigen, als Herrscher der Unterwelt konnte man nicht einfach so weg.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt