Kapitel 41 - Persephone

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Heute war es soweit, der Hochzeitstag von Hera und Zeus stand vor der Tür

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Heute war es soweit, der Hochzeitstag von Hera und Zeus stand vor der Tür.
Hades war immer noch etwas nervös wegen Demeter, aber da sie gestern zu uns zurückgekommen war, beruhigte er sich ein wenig. Wir warfen uns in Schale und mein Mann sah wirklich sehr attraktiv aus, so hatte ich ihn noch nie gesehen.
Da es ein Fest unter Göttern war, trug er eine blutrote Toga und ich konnte immer die Hälfte seines perfekten Oberkörpers sehen, was mich sehr erregte, um ehrlich zu sein, unser letztes Mal war einfach schon wieder zu lang her.
Demeter hatte mich eingekleidet und ich musste ein dunkelgrünes Tuch tragen, mehr war es eigentlich nicht. An meinen Schultern mit goldenen Broschen zusammengehalten und an meinem Becken von einem Seil, aber eigentlich war ich so gut wie nackt. Da sie auch so etwas trug, war es für mich eher in Ordnung, aber richtig wohl, fühlte ich mich nicht.

Als wir die Stufen hinunter gingen, empfing Hades mich mit einem schmutzigen Lächeln, auch er bemerkte, dass ich so gut wie nackt war. Seine Hand berührte gleich meine nackte Haut an der Seite und als seine Schwester nicht zusah, schob er sie zärtlich zu meiner Brust und ich biss mir auf die Lippen, meine Körpermitte brannte. Langsam schob ich seine Hand weg und küsste ihn liebevoll.
„Wir sollten los", wurden wir von Demeter unterbrochen und nun ging es los.

Der Olymp war festlich geschmückt, überall hingen wunderschöne Kletterpflanzen, deren Blüten leuchteten. Die lange Tafel war weiß gedeckt und das Besteck war aus echtem Silber mit Diamanten besetzten Griffen.
Wir wurden von einem Hermes mit hellblauer Tunika und goldenen Blättern im Haar freundlich empfangen und er bot uns gleich Getränke an. Was es war, konnte ich nicht identifizieren, aber es schmeckte frisch und fruchtig.
Er führte uns zu einem Platz, nah am Ende der Tafel und schob mir den Stuhl zurecht. Gegenüber von uns saß ein junger Mann, der Poseidon sehr ähnlich sah. Die roten Haare und der rote Bart erinnerten mich sehr an den Bruder meines Mannes, und Hades begrüßte ihn freundlich. „Wer ist das?", flüsterte ich meinem Mann ins Ohr.
Er lächelte und lehnte sich langsam zu mir, „Poseidon", dabei wurde sein Blick düster und ich räusperte mich unbehaglich, „Will ich es wissen?", fragte ich nun noch einmal sehr leise und Hades schüttelte seinen Kopf, „Was hast du gedacht, was mit ihm passieren wird, nachdem er dir das angetan hat?", funkelten seine Augen böse und er wandte sich an Athene, die neben dem neuen Poseidon Platz genommen hatte.
Nie hatte ich über die Strafe von Poseidon nachgedacht, aber ich ging davon aus, dass er nur einen Vortrag von Zeus bekommen würde. Da hatte ich mich wohl sehr getäuscht, der wütende Blick von Hades hatte mir verraten, dass dem echten Poseidon um einiges mehr zugestoßen sein musste.

Immer mehr Götter trafen ein, die meisten von ihnen kannte ich, aber bei weitem nicht alle, und ich war oft damit beschäftigt, mich zu meiner Freundin zu beugen, um sie um Informationen auszuquetschen.
Nun trat das Ehepaar ein und es standen alle auf, um sie zu begrüßen. Zeus trug eine Silber glänzende Rüstung und sah sehr stattlich und stolz aus, seine Frau Hera trug eine weiße Tunika, die von einem goldenen Gürtel zusammengehalten wurde und der untere Rock fiel wie ein rauschender Wasserfall an ihr herunter. Kurz dachte ich sogar, es wäre ein echter Wasserfall, weil das Kleid so atemberaubend schön war und sich im Licht veränderte.
Sie begrüßten ihre Gäste und nahmen ihren Platz bei uns ein. Erst als sie sich setzten, durften auch wir Platz nehmen.
Es war wie jede Familienfeier, die ich auch von den Menschen kannte, es wurde viel getrunken, gelacht, gegessen und dumme Witze gemacht.
Als die Teller von allen leer waren, erhob sich Zeus und blickte Hades und mich dabei an, „Liebe Familie", begann er mit tiefer Stimme, „Mir wurde etwas zugetragen, das keinen Aufschub duldet", sprach er weiter und Hades wurde nervös, als Demeter neben Zeus auftauchte und ihre Hand auf seine legte, „Wir haben erfahren, dass unsere verschollene Tochter Heim gekehrt ist und im Schoß der Familie ihren Platz eingenommen hat. Demeter und ich sind uns aber einig, dass ihr Platz bei uns ist und nicht in der Unterwelt", nun sahen sie beide zu mir und Hades nahm meine Hand ganz fest in seine.
„Liebes Kind", war nun die Stimme von Zeus liebevoll und kam auf mich zu, „Du wurdest uns vor Jahren geraubt und wir hätten dich niemals in die Unterwelt gehen lassen", dabei breitete er seine Arme aus und wollte mich umarmen, ich aber wurde starr und konnte mich nicht bewegen, „Wir möchten, dass du bei uns lebst", fügte Demeter nun an und mir lief es kalt den Rücken herunter, als sie das sagte.
Ich konnte sie nicht als meine Mutter ansehen, niemals.
Meine Abneigung gegen sie war zu groß, aber ich konnte auch nicht riskieren, mein Kind in einer Welt ohne Menschen aufwachsen zu lassen, also sagte ich nichts und hörte nur zu.
Mein Mann neben mir war sehr angespannt und atmete oft tief ein und aus. Er wusste bestimmt, was jetzt vor mir lag, aber ich war ahnungslos.
„Mein liebes Kind, du wirst verstehen, dass uns ein Baby versprochen wurde und wir auch ein Baby wollen", sagte Zeus lieblich, aber es schwang auch ein wenig Bosheit mit.
„Hades, mein Bruder", sagte er zu meinem Mann, „Wir lassen dir die Wahl. Entweder du gibst uns Persephone oder das Ungeborene", trällerte er, als würde es um einen Apfel oder eine Ananas gehen.
Nun war ich diejenige, die tief ein und ausatmete, die erschrockenen Blicke von Athene, Hera und Aphrodite entgingen mir nicht.
Keine der drei Frauen hatte es kommen sehen und keine von ihnen war damit einverstanden.
Hilfesuchend sah ich zu Hera und sie stand sofort auf, „Zeus, mein Mann", erklang ihre süßlich, zärtliche Stimme und sie legte ihre Hand beruhigend auf seine Schulter, „Du hast zu viel getrunken. Du kannst Hades diese Wahl nicht überlassen und ein Baby im Olymp wäre doch viel zu laut und zu anstrengend", säuselte sie in sein Ohr, „Außerdem ist Persephone glücklich verheiratet. Würdest du dir das nicht für deine Tochter wünschen?", fragte sie langsam und ich sah, dass Zeus kurz darüber nachdachte.
„Wir wurden betrogen und verraten", schrie nun Demeter, „Ich habe die Bilder gesehen, er", dabei zeigte sie auf Hades, „hat es von Anfang an gewusst und uns absichtlich hinters Licht geführt", überschlug sich ihre Stimme und nun meldete sich mein Mann zu Wort.
„Es ist anders als ihr denkt", begann er leise und mit ruhiger Stimme, „Ich habe diese Bilder gesammelt, weil ich die Idee der großen Liebe für mich unerträglich und verrückt fand. Erst als mein Herz schon dieser wunderbaren Frau, an meiner Seite, gehörte, bemerkte ich die Ähnlichkeit", erklärte er.
Zeus hörte ihm aufmerksam zu, aber Demeter beschuldigte ihn der Lüge und schrie wild herum. Sie schubste Hera auf die Seite und flüsterte ihrem Bruder ins Ohr, der daraufhin wütend wurde und sich von uns entfernte.
„Persephone oder das Ungeborene. Ich erwarte deine Entscheidung, jetzt", polterte seine Stimme durch den ganzen Olymp, „und wähle weise. Solltest du widersprechen, töte ich beide", klangen seine Wort in meinem Ohr nach.
Sofort hielt ich die Hand an meinen Bauch und wollte mein Kind beschützen, Hades nahm liebevoll meine Hand und küsste sie, aber meine Angst um unser Kind war zu groß und ich wollte nach Hause.

Nach mehreren Versuchen gab ich es auf, ich war hier gefangen, Zeus und Demeter hatten mich in diese Falle gelockt und nur eine absolut grausame Wahl konnte mich frei geben oder für immer hier behalten.
„Wollt ihr wirklich, dass ich wähle?", durchbrach die ruhige, raue Stimme von Hades die Stille, die nun herrschte.
„Sei nicht dumm", mischte sich nun wieder Hera ein und sogar Aphrodite versuchen Zeus zu überreden, „Jetzt kommst du aus dem Streit noch heraus, ohne dein Gesicht zu verlieren", schlug sie ihm eine friedliche Lösung vor.
Demeter wurde von Athene, Artemis, Hermes und Ares zur Seite gezogen und weggebracht. Was sie mit ihr vorhatten, wusste ich nicht, aber es sah eher so aus, als würden sie sie aus der Schusslinie bringen wollen.
Zeus stieß die Frauen an seiner Seite von sich und schrie seinen Bruder an, „Ich will, dass du wählst." 

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt