Kapitel 8 - Persephone

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Gaby hatte sich, wider ihrer Gewohnheit, mit dem ärmeren der Beiden eingelassen, das erste Mal stand der bessere Sex dafür im Vordergrund für sie

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Gaby hatte sich, wider ihrer Gewohnheit, mit dem ärmeren der Beiden eingelassen, das erste Mal stand der bessere Sex dafür im Vordergrund für sie.
Charlie experimentierte gerne und so konnte sie alle ihre Gelüste in vollen Zügen ausleben, ohne ein schlechtes Gefühl dabei zu bekommen. Gaby wäre aber nicht Gaby gewesen, wenn sie ihm nicht ein Ablaufdatum verpasst hätte, „Er hat drei Monate, dann muss er verschwinden“, lachte sie, als wir in meinem Wohnzimmer saßen und etwas tranken.
Die Kinder waren schon im Bett, Erich hatte es sich nicht nehmen lassen, das selbst zu tun und so konnte ich den Sonntagabend mit meiner Freundin ausklingen lassen.
„Du hast dich verändert“, sagte Gaby zu ihm, als er gerade gehen wollte.
„Danke“, fasste er es als Kompliment auf und verabschiedete sich von uns.
Beide wussten noch nichts von Adam und mir und was hätte ich ihnen auch großartig erzählen sollen? Zwei Küsse, ein bisschen fummeln und mehr war seitdem nicht passiert.
Adam hatte Gaby und mich bei mir abgesetzt und war dann gleich weiter gefahren, seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört.
„Anna, du musst ihn dir schnappen. Ich hatte ihn eigentlich nur für dich warm gehalten. Ein Sex-Monster bin ich vielleicht, aber nicht dumm. Schnell habe ich bemerkt, dass er dich will und ihr gut zusammenpassen würdet“, grinste sie mich an und nahm dann einen Schluck von ihrem Rotwein, den ich extra für sie zu Hause hatte, denn ich hasste Rotwein.
„Gaby, ich bin erst seit ein paar Tagen offiziell geschieden. Ich will keinen Mann“, sagte ich ernst und hoffte, mich selbst damit überzeugen zu können.
Wir unterhielten uns noch über Charlie und sie fing richtig an zu schwärmen, sein Penis war ja so göttlich und solche Dinge gab sie von sich. Diese Worte kamen mir bekannt vor und ich erinnerte mich an eine Unterhaltung aus der Vergangenheit. Der Name war ein anderer, aber es schien der gleiche Mann zu sein, die Freundin, die ich in meinem Kopf sah, war nicht Gaby.
Nachts lag ich lange wach, um mich an meine Vergangenheit zu erinnern, Yvonne und Charon waren die Namen, die mein Verstand ausspuckte, aber ich bekam keine Gesichter dazu, ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.
Etwas hatte ich übersehen. Irgendetwas ging hier vor.
Wo war meine Freundin? Wo war dieser Charon?
Wieso erzählten mir zwei Frauen, die ich meine Freundinnen nennen würde, exakt das selbe über zwei unterschiedliche Männer? Das ergab alles keinen Sinn.

Den nächsten Tag genoss ich mit meinen Kindern, ich hatte sie extra früher aus dem Kindergarten abgeholt, um mit ihnen Zeit verbringen zu können. Wir fuhren mit dem Bus in einen kleinen Vergnügungspark und sogar David kam ein bisschen mehr aus sich heraus. Kassandra und Leonas wollten gleich mit den wildesten Achterbahnen fahren, aber sie waren mir mit ihren Vier Jahren viel zu jung dafür. Wir aßen Zuckerwatte und Burger und es war sehr schön für uns alle.
Gegen Abend wurden die Drei dann sehr müde und der Bus nach Hause fiel aus, wir hätten eine Stunde auf den nächsten warten müssen und so rief ich Erich an, ob er uns ausnahmsweise abholen könnte, leider hatte er keine Zeit und sein Auto war in der Werkstatt. Gaby hatte keinen Führerschein und so wollte ich mein Glück bei Adam versuchen, obwohl ich ehrlich gesagt überlegte, ob es nicht schneller ging, wenn wir einfach warten würden. Er hätte ja erst einmal drei Kindersitze besorgen müssen und das wollte ich ihm nicht antun.
„Mamaaaaa“, jammerte Kassandra, „ich bin so müde und hab so Hunger. Wann kommt der blöde Bus?“
„Gleich mein Schatz, gleich“, versuchte ich sie zu beruhigen, aber als Leonas und David auch zu klagen anfingen, war ich auf verlorenem Posten.
Mein Telefon klingelte, Adam rief mich an und ich hob ab, „Hallo Anna“, fing er gleich fröhlich an und wechselte dann in besorgt, „Was ist denn bei euch los?“
„Nichts, die Kinder sind nur müde und wir warten auf den Bus nach Hause“, versuchte ich die Situation zu erklären.
Leonas fing an David zu beißen und ich musste dazwischen gehen, „Kann ich dich später anrufen?“, fragte ich Adam sehr gestresst.
„Wo seid ihr?“, fragte er etwas amüsiert.
„Im FamilyPark außerhalb der Stadt. Ich kann dich gerne am Abend zurückrufen, wenn die Kids im Bett sind“, bot ich ihm an, aber jetzt musste ich wirklich los, bevor meine Kinder sich gegenseitig zerfleischen würden und so legte ich auf.
„Leonas, hör auf deine Geschwister zu fressen“, schimpfte ich mit ihm, „Ich frag mal wann der Bus kommt“, die drei beruhigten sich etwas und ich ging zu einer Dame am Schalter.
„Hallo. Wissen sie wann der nächste Bus in die Stadt geht?“, fragte ich die Frau und die sah an mir vorbei zu Kassandra, Leonas und David.
Ihr Blick verriet schlechtes Gewissen, „Der nächste wird sich leider auch sehr verspäten. Er steckt im Stau. Es tut mir leid“, sagte sie mit mitleidiger Stimme und ich ging zu meinen Kids zurück.
„Holen wir uns ein Eis, während wir warten?“, versuchte ich meine Kinder abzulenken, was zum Glück funktionierte.
David bestellte sich ein Erdbeereis, Kassandra eines mit Vanille und Leonas wollte ein blaues Schlumpfeis, dann gingen wir wieder zurück zur Busstation.
„Wo ist denn Tante Gaby?“, fragte Kassandra mich, aber ich verstand nicht, worauf sie hinaus wollte.
Leonas und sie zeigten gleichzeitig nach vorne und ich folgte ihren Fingern, ein Stück vor uns stand Adam und lächelte uns an.
Mein Herz begann zu rasen und mir wurde schlecht, wieso war er hier? Wieso an einem Tag, an dem meine Kinder absolut unausgeglichen waren?
Eigentlich war es egal, er hatte sie noch nie als die Engel erlebt, die sie manchmal sein konnten, als wüssten sie, dass er sie oder so mochte.
Leonas lief auf ihn zu und ich hörte ihn schreien, „Warst du auch Achterbahn fahren?“
Adam schüttelte traurig den Kopf, „Nein, vielleicht kannst du mich das nächste Mal mitnehmen?“
David und Kassandra liefen nun auch vor und bombardierten ihn mit Fragen, „Willst du mal mein Eis kosten? Wo ist Tante Gaby? Wieso warst du nicht Achterbahn fahren? Warum willst du kein Schlumpfeis?“
„Hallo Adam“, versuchte ich gelassen auf seinen Anblick zu reagieren, aber es gelang mir nicht. Er sah so heiß aus in seinem engen, dunkelgrauen Shirt und seiner lässigen Jeans.
„Mama? Wieso wirst du rot?“, fragte David mich gleich, als ich zu ihnen trat.
„Hallo Anna“, begrüßte Adam mich mit einem Kuss auf die Wange, „deine roten Wangen sind sehr sexy“, flüsterte er dabei an mein Ohr und fing dann an zu grinsen.
„Was tust du denn hier?“, wollte ich nun wissen.
„Euer Bus kommt nicht und da dachte ich mir, ich bin euer Taxi“, sagte er eher zu den Kindern als zu mir.
Die Drei hüpften aufgeregt auf und ab und freuten sich sehr, „Bus fahren ist sowieso langweilig. Welches Auto hast du?“, fragte Leonas gleich und nahm Adams Hand.
Kassandra zog sich zurück und klammerte sich an meine Hand.
„Ich fahr ein richtig cooles, schwarzes Auto“, erzählte er Leonas und setzte dabei einen richtig arroganten Gesichtsausdruck auf, der zum Glück nur gespielt war.
„Boaaaa“, staunte nun auch David und nahm die zweite Hand von Adam.
„Kommt, mein Wagen steht da vorne“, deutete er uns und wir dackelten ihm nach.
Er fuhr einen schwarzen BMW X5 und hatte wirklich drei Kindersitze auf der Rückbank, einen in Pink, einen in Rot und einen in Dunkelblau, woher kannte er die Lieblingsfarben meiner Kinder?
Es musste Zufall sein. Ganz sicher war es Zufall, denn diese Farben waren die offensichtlichen, grün fehlte noch. Für Jungs kam meistens nur blau in Frage, gäbe es das nicht, würde sie zu Rot wechseln. Mädchen bevorzugten manchmal Pink und wenn es das nicht geben würde, würden auch sie auf Rot ausweichen. Damit war für mich klar, dass das alles Zufall sein musste und Adam einfach drei verschiedenfarbige ausgewählt haben musste.
„Meiner ist der Rote“, schrie Leonas gleich und drängte sich an seinen Geschwistern vorbei.
Unsicher über die ganze Situation, half ich den Dreien beim Anschnallen und setzte mich dann auf den Beifahrersitz.
Nicht einmal fünf Minuten später hörte ich meine Schätze schnarchen und traute mich erst jetzt mit Adam zu reden, „Danke. Danke. Danke“, sagte ich erleichtert, „Ohne dich würden wir immer noch auf den Bus warten.“
„Gerne. Habe es an deiner Stimme gehört, dass du gerade in einer Situation bist, die so nicht geplant war", lächelte er aufmunternd.
„Ich danke dir wirklich, aber es wäre mir lieber gewesen, wenn du meine Kinder mal nicht komplett aufgekratzt erlebst“, wurde ich verlegen, bis jetzt kannte er sie nur so, aber sie hatten wirklich auch sehr ruhige und süße Momente.
„Ich mag die drei“, zuckte er mit seinen Schultern und ich glaubte es ihm sogar.

Adam brachte uns nach Hause und half mir die Drei in ihre Betten zu legen, denn natürlich schliefen sie jetzt tief und fest und würden morgen dafür umso früher aufwachen.
„Willst du noch bleiben?“, fragte ich ihn, als ich die Kinderzimmertür geschlossen hatte.
„Ja, gerne“, sagte er und ging ins Wohnzimmer.
Mit einer Weißweinflasche und zwei Gläsern kam ich zu ihm und wir setzten uns auf meine Couch, dabei sah er mich die ganze Zeit so seltsam an, als müsste er etwas los werden.
„Was ist denn?“, fragte ich unsicher, als ich ihm sein Glas reichte.
Adam nahm es dankend entgegen, „Jetzt da Gaby kein Problem mehr ist, würde ich dich gerne wieder küssen“, sagte er mit ruhiger Stimme.
Verlegen nahm ich einen Schluck vom Wein und stellte das Glas auf meinen kleinen Beistelltisch, er tat es mir gleich und legte dann seine Hand auf mein Knie. Langsam rutschte ich näher an ihn heran und legte meine Hand auf seine. Mit seiner freien Hand strich er eine Haarsträhne hinter mein Ohr und verweilte dort, dabei wanderte sein Blick zwischen meinen Augen und meinen Lippen hin und her.
„Ich finde dich atemberaubend“, flüsterte er und schon spürte ich seinen Mund auf meinem.
Er ließ mir keine Zeit den Kuss zu genießen, denn sofort drückte er mich zurück und legte sich auf mich, seine Hände umfassten mein Gesicht und seine Bewegungen wurden immer fordernder. Meine Hände wanderten unter sein Shirt und ich krallte mich leicht an seinem Rücken fest. Ich schmolz in seinen Armen, die Hitze, die in mir aufstieg, ließ sich nicht mehr unterdrücken und mein Puls wurde schneller, so war ich schon lange nicht mehr geküsst worden. Dunkle Bilder erschienen in meinen Gedanken und ich war verwirrt.
„Stopp“, rief ich plötzlich und er sah mich erschrocken an.
„Was ist passiert?“, fragte er mich besorgt.
Sein Gesicht kam mir plötzlich so bekannt vor. Seine Stimme, als hätte ich sie schon oft gehört. Als hätte sie mir schon viele sehr schöne Dinge gesagt. Die Bewegung seiner Augen schien mir so vertraut und dieser Duft. Dieser unwiderstehlich gute Geruch in meiner Nase, ließ einen Namen erscheinen.
„Hades“, zitterte meine Stimme und sofort stiegen mir Tränen in die Augen, „Wo warst du so lange?“, nun gab es kein Halten mehr, ich heulte wie ein kleines Kind los.
„Endlich“, hauchte er erleichtert und drückte mich fest an sich.
„Ich habe dich so vermisst, Persephone“, flüsterte er an mein Ohr und ich hörte, dass er schluchzte.

Hades und Persephone - Band 2 - Tödliche Liebe, bis ans EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt